DESIDERATUM
Autoren: Rachel Anton und Laura Blaurosen
RaValliano@aol.com
und Mezzo4@aol.com
Titel:
Desideratum III: Danach
Originaltitel: Desideratum III: After
Rating:
NC-17
Kategorie: S, A, R
Schlüsselwörter: MSR, Angst
Spoiler: Gehen wir sicher und sagen 5.
Staffel und FTF.
Dementi: Uns gehören Mulder, Scully,
Skinner, Bill und Maggie Scully und der Begriff von Charles Scully nicht. Alle
anderen Charaktere sind unsere eigenen.
Verteilung: überall, solange unsere Namen
und unsere e-mail-Adressen dabei stehen
Zusammenfassung: Wie weit kann man im Namen
der Liebe gehen?
Wie immer, danke an Amy für Ansporn und Rat
Übersetzung: ClaudiaQueequeg
(queequeg@myrealbox.com) und Sylvia (aktex_sm@hotmail.com)
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Desideratum
III: Danach
Kapitel 1/5
Donnerstag
15:30
Mulder holte seinen eigenen Schlüssel zu Scullys
Apartment heraus, ohne sie überhaupt erst zu fragen. Er hielt all ihre Taschen
und die kunterbunten Genesungskarten und Geschenke für mindestens 1.500 Dollar,
wie es Mulder schien. Ihm war nicht bewusst gewesen, wie viele Menschen Scully
kannten. Mulder neigte dazu, anzunehmen, dass die einzigen Menschen in ihrem
Leben ihre Familie und er waren. Die meiste Zeit nahm er an, dass er der
einzige Mensch in ihrem Leben war.
Nachdem er all die Schachteln und Taschen jongliert
und immer noch keinen Erfolg damit gehabt hatte, die Tür zu öffnen, hörte er
ein vertrautes Glucksen und ein Klimpern neben sich.
"Du musst mir nichts beweisen, Mulder," meinte Scully, als sie ihre zweite neue Tür öffnete
und dazu ihre rechte Hand benutzte.
An diesem Morgen wurde ihr Gips entfernt und
der Arzt war vollkommen sprachlos angesichts der Tatsache, dass der Bruch
bereits vollkommen geheilt zu sein schien. Er überprüfte sogar noch einmal die
Original- Röntgenbilder, um sicher zu sein, dass man ihm die richtigen
Erstaufnahmen gegeben hatte. Aber es waren ihre Verletzungen gewesen, ihre
Brüche, und sie schienen sich alle in Rekordzeit vollkommen selbst geheilt zu
haben. Nach diesem Morgen sah er keinen Grund mehr, sie noch länger im Krankenhaus
zu behalten.
Mulder hätte es mehr als alles andere
geliebt, ihre wundersame Heilung dem zuzuschreiben, dass sie sich geliebt
hatten, aber natürlich konnte er das nicht. Das demütigende Ereignis vier
Nächte zuvor brach zum millionsten Mal über ihm herein. Er blinzelte und
entspannte sein Gesicht einmal. Mulder wollte es so gern einfach vollkommen aus
seinem Gedächtnis streichen und vergessen, was für ein jämmerlicher Verlierer
als Liebhaber er für sie gewesen war. Wenn es nicht um die anderen Bilder von
Scully gegangen wäre, die sich ihm in dieser Nacht eröffnet hatten, hätte er
geschworen, nie wieder daran zu denken.
Nachdem sie die Tür offen hatte, ließ Mulder
all ihre Sachen auf den Boden ihres Wohnzimmers fallen, ließ die Koffer gegen
den Couchtisch stürzen, so dass die Lampe und die Kerzenhalter, die darauf
standen, umkippten.
"Oh Gott, Scully, es tut mir
leid!" Was für ein Dummkopf er doch war. Noch keine zwei Sekunden hier und
schon zerstörte er ihr Heim. Dankbarer Weise war nichts zerbrochen.
Sie lachte ihn an und schüttelte den Kopf.
Er drehte sich um, um einen der Kerzenhalter aufzufangen, der beschlossen
hatte, vom Tisch zu rollen und sein Fuß verfing sich in dem Kabel der Lampe,
die umgefallen war. Mulder verlor die Balance, fiel über den Tisch und
verfehlte dabei den Kerzenständer völlig.
Zeit, von hier zu verschwinden. Schnell.
Bevor er die Gelegenheit hatte herauszufinden, ob es in der Tat möglich war,
vor Erniedrigung zu sterben. Mulder sammelte sich und beugte sich vorsichtig
herab, um den Kerzenständer aufzuheben. Schüchtern drehte er sich zu ihr um und
hielt ihr den Gegenstand hin.
"Tut mir leid. Ich glaube
nicht..." Er drehte ihn in der Hand hin und her. "Ich denke, er ist
in Ordnung."
Mulder hob seinen Blick zu ihrem und sah,
dass sie ihre Lippen nach innen gesogen hatte, höchstwahrscheinlich um nicht
laut loszulachen. "Mulder," meinte sie
kopfschüttelnd. "Mulder, entspann dich."
Scully nahm ihm den Kerzenständer aus der
Hand und legte ihre freie Hand über seine leere und drückte sie ein wenig.
Genauso gut hätte sie seinen Penis nehmen können und ihn drücken, weil es
sowieso dieselbe Reaktion auslöste. Definitiv Zeit dazu, nach Hause zu gehen.
Während er sich darauf konzentriert hatte,
seine Erektion auf einem minimalen Level zu halten, hatte er nicht bemerkt,
dass sie seine Unordnung beseitigt hatte und nun durch die Wohnung lief, als
wäre sie gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt. Eine Art Urlaub war es ja
gewesen.
"Ich bin zu Hause, ich bin zu Hause,
ich bin zu Hause!" rief sie aus dem Badezimmer. "Oh Mulder, es tut sooo gut, zu Hause zu sein, weißt du das?"
"Was?" Mulder konnte sich nicht
genau daran erinnern, was sie gerade gesagt hatte. Alles, was er gehört hatte,
war 'Mulder, es tut so gut.'
"Ah! Meine Badewanne und meine Dusche
und mein Waschbecken..."
Oh, zu Hause. Sie war glücklich, zu Hause zu
sein. Ihr Zuhause.
Mulder erkannte, dass es wahrscheinlich an
der Zeit war, sie allein zu lassen. Wahrscheinlich konnte sie sowieso den
Abstand von ihm gebrauchen. Zeit, es zu genießen, zu Hause zu sein. Zu Hause
das zu tun, was immer sie tat, wenn sie allein war. Sie musste sich neu
konzentrieren. Entspannen. Auf ihrer Couch oder zusammengerollt in ihrem
Bett...
"Äh, also ich nehme an, ich sehe dich
dann, Scully?" Sehe dich dann. Ich denke, wir sind im nächsten Semester
die fünfte Saison zusammen. Was zum Teufel war das? Aber es war auch egal, weil
er hier weg musste und zwar bald, ansonsten würde sie womöglich eine
Wiederholung der Vorstellung vier Nächte zuvor haben, ohne ihn überhaupt berührt
zu haben.
"Mulder,"
rief sie wieder aus dem Badezimmer. "Du willst doch jetzt nicht gehen,
oder?" Scully spähte durch die Flurtür und Mulder glaubte, er würde
ohnmächtig werden. Ihr Haar war ein Durcheinander, alles verwuschelt und in
alle Richtungen fliegend. Es war verdammt unglaublich umwerfend.
"Äh... hmm...
ja." Er schluckte schwer. "Ich meine, willst du heute Abend nicht
allein sein? Ich wollte dich nur in Ruhe lassen heute Abend, ich dachte, du
wolltest heute Abend allein sein. Hier bei dir. Um zu tun, was immer du willst.. tun willst... allein..." Halt die Klappe, du
plappernder Idiot. Man sollte dich wirklich dafür erschießen, dass du so ein
Schwachkopf bist.
Mulder sah wieder zu ihr herüber und ihr
Gesicht war todernst. "Ich will gar nichts allein machen, Mulder," war alles, was sie sagte und dann verschwand sie
wieder im Bad.
Gott, es war verdammt heiß hier drin. Wo zur
Hölle war das Thermostat? Er begann, sich an den Wänden des Wohnzimmers danach
umzusehen, konnte es aber nirgendwo entdecken. Möglicherweise an der Wand in
ihrem Schlafzimmer und da war keine verdammte Möglichkeit, jetzt dort
hineinzugehen.
Während er sich umsah, stieß er wieder gegen
diesen blöden Tisch hinter der Couch. Diesmal fielen mehr als nur die
Kerzenständer um, ein kleiner Gegenstand aus Glas rollte unsicher am Rand hin
und her. Seine Reaktionszeit war nicht schnell genug, er fiel herab und
zerbrach in zwei Teile, als er auf dem Holzfußboden aufschlug. Gott, wie viel
Möbelstücke brauchte sie überhaupt in dieser Wohnung? Kein Wunder, dass er
gegen den Tisch gestoßen war, da war so viel Zeug in dieser Wohnung, dass es
kaum Platz für einen Menschen gab, sich zu bewegen. Na gut, es war
wahrscheinlich genug Platz für eine kleine Scully, sich zu bewegen, nur nicht
für Special Agent Klotz.
Mulder hockte sich nieder, um die
Möglichkeit einzuschätzen, den womöglich unbezahlbaren, am höchsten
versicherten Gegenstand in ihrem ganzen Heim zu retten. Mist. Zuerst hob er das
größere Stück auf und erkannte, dass es die untere Hälfte eines kostümierten
Körpers war, das kleinere Teil war der Kopf eines Clowns mit dem hässlichsten
Gesicht, das er jemals in seinem Leben gesehen hatte. Die Augenbrauen waren
hochgezogen und auf jeder Seite des glänzenden Keramikgesichtes gab es zwei
Tränen. Nicht das er irgendein Experte für Ästhetik war, aber das hier war
grauenvoll. Und es war etwas, von dem er sich nie vorgestellt hatte, dass
Scully so etwas besitzen würde.
Mulder kniete verborgen hinter der Couch mit
den zwei Teilen in der Hand und zog halb in Erwägung, sie unter die Couch zu
schieben. Er wartete darauf, dass sie aus dem Badezimmer kam und ihn fragte,
was zur Hölle er diesmal umgeworfen hatte, aber sie kam nicht. Der Erwachsene
in ihm gewann und er entschied sich, sie nicht unter die Couch zu schieben. Er
konnte es nicht darauf ankommen lassen, dass sie sie auf Fingerabdrücke
untersuchte, um herauszubekommen, wer das Familienerbstück zerbrochen hatte,
dass sicher Millionen von Dollar wert war.
"Hast du auch den Kopf verloren,
Kumpel?" fragte er den unbeweglichen Gegenstand. Der starrte ihn einfach
nur mit dem jämmerlichen Stirnrunzeln an, von dem er sich vorstellte, dass er
es in der Nacht hatte, als er es vermasselt hatte. In der Nacht, in der er
endlich die Möglichkeit gehabt hatte, das zu tun, was er sich, wie es schien,
sein ganzes Leben lang vorgestellt und ausgemalt hatte und dann hatte er es zu
nicht mehr als einem Stoß gebracht. Kein Wunder, dass sie in letzter Zeit so
viel mehr lachte. Mit Sicherheit hatte er ihr genug Grund zum Lachen gegeben.
Seit dieser Nacht hatten sie nicht mehr getan, als sich zu küssen, und Mulder
erlaubte sich diesen Genuss nur allein um Scullys willen. Weil sie ihn in
dieser Art ansah, wenn er versuchte, ihr zu widerstehen. Zumindest wusste er,
dass er sie nicht enttäuschte, wenn er sie küßte.
Scully schien es zu genießen, sie machte eine Menge Geräusche, wenn sie sich
küssten, soviel war sicher. Aber er war sich nicht sicher, ob er jemals wieder
in der Lage sein würde, mit ihr zu schlafen. Oder ob sie es überhaupt noch
einmal wollte.
"Hast du etwas zu mir gesagt,
Mulder?"
Mist. Ganz offensichtlich hatte sie nicht
gehört, dass das Erinnerungsstück zerbrochen war. Vielleicht, wenn er es
einfach wieder hinstellen könnte, den Kopf obendrauf, würde sie es nicht
bemerken...
Langsam stand er auf und war erfreut
darüber, dass dieser kleine Stress seine Erektion gelindert hatte, woran er
zuvor gearbeitet hatte. "Also, äh, was willst du dann machen,
Scully?" fragte er, während er den Gegenstand mit einem Taschentuch abwischte
und gleichzeitig erkannte, wie albern das war, was er da tat.
"Möchtest du ausgehen?" Mulder
stellte die untere Hälfte des Clowns auf den Tisch und versuchte, den Kopf
vorsichtig nur obenauf zu setzen. Er fiel sofort herunter und landete beinahe wieder
auf dem Boden. "Möchtest du etwas zu essen oder so?" Rasch blickte er
sich im Zimmer um und versuchte herauszufinden, wo Scully Kleber aufbewahrte.
"Oh, ich dachte, wir könnten heute
Abend einfach hier bleiben."
Hier bleiben. Großartig. Vielleicht konnte
er das Ding einfach nach hinten in diese Schublade schieben, dachte er, als er
in Scullys Schreibtischschublade nach irgendeiner Sorte Klebstoff suchte.
"Okay, also, äh... möchtest du dann
etwas vom Chinesen?" Mist, nicht vom Chinesen, du Blödmann. "Oder
Pizza, wir könnten stattdessen Pizza nehmen."
"Später vielleicht, Mulder, jetzt bin
ich überhaupt nicht hungrig auf Essen."
Er wühlte sich immer noch durch die
Schreibtischschublade. Kein Klebstoff? Nicht einmal eine Rolle Tesafilm? Wo zur
Hölle bewahrte sie solches Zeug auf?
Mulder drehte sich in der Absicht um, die
Küchenschubladen zu durchsuchen, hielt aber urplötzlich inne. Sie war im
Zimmer. Deshalb schien ihm ihre Stimme ein bisschen lauter zu sein. Sein Geist
ging in den Alibimodus über, von dem er glaubte, ihn nicht mehr angewandt zu
haben, seit er zu Hause gewohnt hatte. 'Na ja, verstehst du, Scully, da war
diese scharfe Brise und ein Lastwagen und ein Flugzeug kam vorbei und...'
Mulder hob den Kopf, um ihr die Neuigkeit zu
überbringen. "Scully, ich..."
In seinem Hinterkopf war er sich sicher,
hörte er einen Schlag. Es hörte sich an wie zerbrochenes Glas. Aber er war sich
nicht sicher, weil vor ihm in der Tür eine vollkommen nackte Scully stand.
Sie sah zauberhaft aus. Eine perfekte,
wunderschöne Lichtgestalt. Mulder war sprachlos und ihn überkam beinahe das
Verlangen, zu ihr zu laufen und sein Gesicht zwischen ihren Brüsten zu
verbergen.
"Gott, Mulder, was war das? Sei
vorsichtig, da ist sicher überall Glas."
Glas? Scully, du bist diejenige, die
verdammt noch mal nackt ist. Oh Mist, sie war verdammt nackt. Als wäre sie
bereit zum Bumsen. Bereit, gebumst zu werden. Oh verdammt.
Als sie näher bei ihm war und sich zum Boden
herabbeugte, erkannte er, dass er Scullys Familienschatz noch einmal zerbrochen
hatte. Diesmal in tausende winzige Scherben über den ganzen Wohnzimmerboden
verteilt. Ihm war zum Heulen zumute und er hatte das Gefühl, dass er das
Mittagessen, das Scully und er schon vor ein paar Stunden gegessen hatten,
herausbringen musste.
"Scully, es tut mir SO leid. Ich wollte
nicht... es ist einfach zerbrochen, ich bin... und es fiel herunter... und,
Gott, es tut mir so leid. Was immer es gekostet hat, sag es mir, ich gebe dir
das Geld dafür. Es tut mir einfach leid, entschuldige, es tut mir leid."
Scully hockte weiter auf dem Boden, starrte
auf den Scherbenhaufen und begann zu zittern. Großartig. Sie weinte. Nackt und
weinend. Und er stand da, Idiot Klotz und kämpfte gegen eine weitere Scully- induzierte Erektion an.
Mulder konnte sich nicht entscheiden, ob er
sich zu ihr auf den Boden hocken sollte, um sie zu trösten oder nicht. Erstens,
weil er sich wie ein Esel vorkam und zweitens, weil sie verdammt noch mal nackt
war.
Und dann machte sie ein Geräusch. Das
seltsamste Geräusch, das sie jemals gemacht hatte, soweit er sich erinnern
konnte, abgesehen von dem, das sie gemacht hatte, als er sie im Krankenhaus zum
Orgasmus gebracht hatte. Es war wie ein eingeatmeter Schrei, der in ihrer Brust
stecken bleiben würde. Eine Art Geräusch, das ein Pferd machte oder vielleicht
sogar ein... Esel? Sie machte es wieder. Und wieder. Und dann erkannte Mulder,
dass sie überhaupt nicht weinte. Sie lachte.
Scully begann, ihr Gleichgewicht zu
verlieren und streckte ihre Arme aus, um nicht nach vorn in den Haufen Scherben
zu fallen. Eine Sekunde schwankte sie vor und zurück und landete schließlich
auf ihrem Hinterteil. Einen Moment war sie überrascht und blickte zu Mulder
auf, der immer noch vollkommen verwirrt dastand. Dann brach sie in einen
herzhaften Lachanfall aus. Ihr Gesicht wurde rot und ihre Augen füllten sich
mit Tränen.
"Oh, Muld..."
Scully war so außer Kontrolle, sie konnte nicht sprechen.
Mulder lächelte unbehaglich und bewegte
sich, immer noch verwirrt, hin und her und bemühte sich, trotz der Tatsache, dass
seine Erektion versuchte, ein Loch durch seine Jeans zu bohren, lässig zu
erscheinen. Er hatte Scully zum Lachen gebracht. Was immer zur Hölle er auch
getan hatte, er hatte sie zum Lachen gebracht. Und das war das größte Ziel auf
der Welt für ihn.
"Also,"
meinte er, als es so aussah, als hätte sie sich ein bisschen beruhigt. "Du
bist nicht... du bist nicht sauer?"
Scully sah ihn aus roten, tränennassen Augen
an und schüttelte den Kopf. "Weißt du, wie lange ich schon versucht habe,
dieses hässliche Ding loszuwerden?"
"Warum hast du es dann?"
"Meine Tante, die Schwester meiner
Mutter, hat es mir geschenkt, als ich meinen Abschluss in Quantico
gemacht habe. Sie war der einzige Mensch, der mir zu diesem Abschluss etwas
geschenkt hat. Ich meine, alle vier Jahre eine Fete zu schmeißen, dass hatte
ich schon dreimal, es machte keinen Sinn, es dafür wieder zu tun, aber sie
dachte, ich müsste etwas dafür bekommen. Also gab sie mir das. Diesen
potthässlichen John-Wayne-Gasey-lass-meinen-Verstand-ausflippen-Clown!"
Wieder lachte sie. "Ich bin versucht, mich gut dabei zu fühlen, ihn
loszuwerden."
"Also bist du deswegen nicht sauer?
Bist du sicher?"
"Nein, ich bin froh. Ich habe dieses
Ding gehasst. Ich habe davon das kalte Grausen bekommen. Ich hatte es nur
draußen, weil meine Mom und sie den einen Tag hier waren."
"Du hättest es mir früher sagen sollen,
Scully, dann hätte ich es schon vor langer Zeit zerbrochen." Einige
Minuten stand er mit demselben blöden Grinsen im Gesicht da, hypnotisiert durch
die Art, wie ihre Brüste hüpften, als sie wieder einen leisen Kicheranfall
bekam. Er war beinahe soweit, sie zu fragen, ob sie einfach für ihn lachen
würde, wann immer er es wollte, weil es ihn so verdammt heiß machte. Es war sexier als jede Nackttänzerin in einer Bar, die er jemals
gesehen hatte.
Dann kam es ihm in den Sinn, dass sie
womöglich besser vom Boden hochkommen sollte, bevor sie noch einen Glassplitter
in diese perfekte, milchig-weiße satinglatte Haut bekam. Er räusperte sich und
hielt ihr seine Hand hin, dabei musste er sich bewusst davon abhalten, auf den
Boden zu fallen und sie wie ein Wahnsinniger zu begrabschen.
"Besser du stehst auf, bevor du dich
schneidest."
Scully nahm seine Hand und anstatt sich von ihm
aufhelfen zu lassen, zog sie ihn näher zu sich. Sein Gesicht mit ihren Händen
haltend, küsste sie ihn und ließ ihn für einige Momente nicht los. Als sie
schließlich mit ihm fertig war, schob sie seinen Kopf zurück und flüsterte,
"Ich möchte ein Bad nehmen."
"Ein Bad? Oh, okay, ich werde, äh, ich
werde einfach fernsehen oder so. Ich kann etwas zu Essen bestellen, während du
im Bad bist und es wird hier sein, wenn du fertig bist."
"Mulder,"
flüsterte sie tief in ihrer Brust. "Ich möchte nichts zu Essen."
Sie stand auf und ging ins Bad. "Und
nebenbei, ich werde womöglich deine Hilfe da drin brauchen."
"Meine... meine Hil..."
Er zuckte zusammen und musste sich selbst davon abhalten, seine Hand an seinen
Schritt zu legen, als er sich wieder aufrichtete. "Meine Hilfe?"
Sie drehte sich wieder zu ihm um und nickte,
nahm ihn an den Handgelenken und zog ihn ins Bad. Plötzlich war Mulder sehr
nervös. Er hatte nie zuvor einer Frau ein Bad bereitet, woher zur Hölle sollte
er wissen, wie er einer Frau beim Baden helfen sollte? Gab es da etwas
besonderes, das er wissen musste? Würde er wie ein totaler Idiot aussehen, so
dazustehen, ohne eine Ahnung, was er tun sollte? Nebenbei war sie nackt, was
wenn er... wieder...
Er zwang sein Hirn dazu, seinem Penis zu
sagen, dass er es einfach vergessen sollte, dass er es einfach mit seinen Hoden
ausmachen sollte, wie sie sich dachten, mit der Situation umzugehen, weil er es
ablehnte, sich noch einmal so zu erniedrigen. Es würde keine Vorfälle, wie
diesen mehr geben, nicht vor ihr. Jetzt wollte sie einfach ein Bad.
xxxxxx
"Äh, Scully, ich muss dir etwas
sagen."
Was war es jetzt, Mulder? Hatte er etwas
anderes in ihrem Heim zerbrochen, etwas weitaus wichtigeres? Wollte er ihr
schon wieder sagen, dass er nach Hause gehen musste, obwohl er eine neue
gewaltige Erektion hatte? Langsam drehte sie sich von der Wanne um und fragte
ihn vorsichtig, "Ja?"
Mulder blickte geradeaus auf ihre Brüste und
Scully spürte eine warme Woge durch ihren Körper laufen und sich zwischen ihren
Beinen niederlassen. Sie beobachtete, wie sein Blick tiefer wanderte und sich
dann schnell abwandte. Er nahm eine Flasche Badeöl in die Hand und studierte
sie, als er meinte, "Ich weiß nicht... ich weiß wirklich nicht, wie ich
das machen soll."
"Was machen?"
Mulder stand da, starrte auf die Flasche in
seiner Hand und sagte gar nichts. "Mulder, worüber zur Hölle sprichst du?
Was meinst du damit, du weißt nicht, wie du das machen sollst?"
Mulder sagte immer noch nichts. Er schien es
wirklich zu vermeiden, sie geradeheraus anzusehen und Scully fragte sich, ob
die Tatsache, dass sie nackt war, es für ihn so unbehaglich machte. Aber das
ergab überhaupt keinen Sinn angesichts jener Nacht. Wie konnte er immer noch so
schüchtern sein? Nach allem, was er mit ihr gemacht hatte, nach dem, wie er sie
hatte fühlen lassen.
Trotzdem wusste sie, dass sein kleines
Missgeschick ihn immer noch ärgerte, ihn sich unzulänglich fühlen ließ. Obwohl
sie unerbittlich darauf bestand, dass es in Ordnung, dass er ein wundervoller
Liebhaber gewesen war, wusste sie doch, dass er sich nicht gut fühlen würde,
bis er die Möglichkeit gehabt hatte, es wieder wettzumachen. Sie beschloss, ihm
diese Möglichkeit heute Nacht zu geben.
Er hatte ihr immer noch nicht geantwortet.
"Mulder?"
Mulder hielt die Hand mit dem Badeöl hin und
deutete auf das Bad. "Das. Das Bad, dein Bad. Ich weiß wirklich nicht, was
ich tun soll."
Ein Lachen kam aus ihrem Mund, bevor sie in
der Lage war, es herunterzuschlucken. "Mein Bad? Darüber machst du dir
Sorgen?" Als ob sie sich waschen wollte.
Schließlich hob er sein Gesicht und schenkte
ihr einen Blick, der, wie sie glaubte, sein einzigartigster ergreifendster
Blick sein musste. Sie spürte die Hitze ihren Hals hinaufsteigen und ein Pochen
in ihren Brustwarzen. Es war unglaublich sexy. "Gut, Mulder," erwiderte sie leise. "Zuerst einmal, das Öl
wird mich nicht saubermachen." Sie schlenderte zu ihm herüber und nahm ihm
die Flasche ab.
Sie öffnend hielt sie sie ihm unter die
Nase. Mulder schloss die Augen und lächelte. "Aber es wird," meinte sie, während sie seine Hand nahm und einen
Tropfen auf seine Handfläche gab, "meine Haut weich machen."
"Sie ist weich,"
erwiderte kaum hörbar.
Es erregte sie, dass von ihm zu hören und
verstärkte ihr Verlangen danach, berührt zu werden. Sie nahm seine Hand am
Gelenk und legte sie auf ihre Brust. "Nun, dann eben weicher."
Ein kleiner zischender Ton kam aus Mulders
offenem Mund und seine Augen flogen auf, um zu sehen, was seine Hand machte. Er
massierte ihre Brust mit steigendem Druck und Scully konnte es zwischen ihnen
auf ihren Bauch tropfen spüren. Ihre Augen glitten zu, um sich auf diese
unglaubliche Lust zu konzentrieren. Scully summte und seufzte und dann spürte
sie mehr Flüssigkeit auf ihre Brust tropfen, diesmal auf die andere. Sie
öffnete die Augen, um Mulder zu sehen, der mit höchster Konzentration im
Gesicht mehr Öl auf ihren Körper verteilte.
Diesmal benutzte er beide Hände, für jede
Brust eine, um das Öl sorgfältig über das ganze Gebiet zu verteilen. An den
Seiten beginnend nahm er drei Finger und zog winzige Kreise und näherte sich
mehr und mehr ihren Brustwarzen. Dann hielt er kurz davor an und bewegte seine
Finger wieder zurück. Er wiederholte die Bewegung und berührte dabei nie ihre
Brustwarzen, bis Scully schließlich spürte, wie sich ihr Körper ihm
entgegenbäumte.
Aber stattdessen nahm er seine Hände ganz
weg und sie konnte nicht anders als ein Wimmern zurückzuhalten. Wieder blickte
sie ihm ins Gesicht, um ein kleines Lächeln inmitten seiner Konzentration zu
sehen. Er gab noch mehr Öl auf seine Hände, sogar mehr als nötig wäre. Scully
fühlte etwas ihre Beinen hinablaufen und sie fragte
sich träge, ob es von ihr kam oder vom Öl.
Es war auch egal. Seine Hände waren wieder
auf ihren Brüsten, die Handflächen flach, und verteilten das Öl auf ihnen, als
würde er eine Art Gipsverband großzügig verteilen. Mulder bewegte seine Hände
zu ihrem Rücken und zog kleine Kreise herab zur Kurve ihres Pos. Dort hielt er
inne.
"Mehr. Weiter." flehte sie und
stellte sich auf die Zehenspitzen.
Er stöhnte und bewegte sich rasch nach unten
und massierte sie dort. Wieder schloss sie ihre Augen und presste sich zum
ersten Mal direkt an ihn und barg ihr Gesicht an seiner Brust. Er fuhr fort,
ihren Po zu kneten und sie knabberte durch sein Hemd hindurch an seiner Haut.
Scully stöhnte wieder, als er gegen ihren Bauch stieß.
Schon vorher hatte sie es genossen, ihn zu
verführen, weil er so erbärmlich hilflos zu sein schien und es so verdammt
lustig war, ihn so wegen ihr zu sehen. Aber im Moment konnte sie nichts hören,
konnte nichts sehen und konnte kaum atmen. Alles was da war, war das Gefühl
seiner großen Hände auf ihrem Körper.
Da war ein Kitzeln an der Haut an ihrem Hals
und sie brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es Mulder war, der seine
Nase dagegen drückte. Er versuchte nicht, sie zu küssen, sondern nur
gleichmäßig und tief zu atmen, und bei jedem Ausatmen kam tief aus seiner Kehle
ein winziges Stöhnen. Es war genauso ein phänomenales Gefühl wie sein Kuss.
Seine Hände glitten tiefer, näher zu ihren
Schenkeln. Er fuhr zwischen sie und sie spreizte ihre Beine mehr, so dass er
weiter gehen konnte, weiter gehen würde. An ihren Schenkeln hielt er inne,
bewegte seinen ganzen Körper an ihrem herab, während seine Hände an der
Innenseite ihrer Schenkel herauf und herab glitten. Scully wimmerte und packte
seine Handgelenke hinter sich, um sie weiter hinauf zu führen. Als seine
Fingerspitzen ihren Weg in ihren Eingang fanden, fiel ihr Kopf mit einem
Stöhnen nach hinten und sie griff nach dem Waschbecken hinter ihr, um das
Gleichgewicht zu halten.
Er fuhr fort damit, mischte ihre eigenen
Säfte mit dem Öl und strich alles hinauf zu ihrer Klitoris und wieder herab.
Bei jeder Rückkehr zu ihrer Klitoris stieß sie gegen seine Hand, um das Gefühl
für die kurze Weile, die er dort ausharren würde, zu verstärken. Das Problem
war nur, dass er sich weiterhin fortbewegte. Als er sich das nächste Mal hinauf
bewegte, rief sie flehend, "Bleib. Dort. Bitte."
Stattdessen nahm er eine Hand weg und als
sie missbilligend stöhnte, stieß er drei Finger in sie hinein, schob seine
andere Hand zwischen ihre Schenkel und benutzte sie, um ihre Klitoris zu
reiben.
"Ah-ohhh!"
keuchte sie und lehnte ihren Körper vollkommen gegen das Waschbecken, wartete
auf diese unglaublichen Gefühle, die er ihr in jener Nacht gebracht hatte,
diese, von denen sie schwor, dass sie sie manchmal immer noch fühlen konnte,
wie sie wieder ihre Seele erschütterten.
"Genau hier, Scully?" stieß er
keuchend hervor. "Ist es das, Baby?"
"Jaa, jaaa, ja... ha. Oh Mmuldeh..."
Scully schluckte heftig und begann, noch härter, noch schneller gegen seine
Hand zu stoßen. Beinahe.
Mit seiner rechten Hand pumpte er und mit
der linken rieb er und es war besser und besser und...
Und dann hörte er auf und nahm seine Hände
von ihr weg. "Mulder?" Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt und das
Brennen in ihrer Mitte war beinahe schmerzhaft.
"Scully,"
hauchte er. "Scully, es tut mir leid. Ich muss... äh... oh..." Seine
zitternden Hände waren an seinem Hosenschlitz. "Ich muss die hier ausziehen,
Scully, es... äh... es tut weh."
Er war so vorsichtig, als er langsam jeden
einzelnen der Knöpfe an seinen Jeans öffnete, dass Scully sich selbst für den
Moment vergaß und er ihr so leid tat. Sie war sich nicht sicher, ob sie
versuchen sollte, ihm zu helfen oder nicht. Sie wollte nichts verderben. Gott
wusste, er würde mit einer Wiederholung ihres ersten Mals nicht gut umgehen
können.
Ende Kapitel 1/5
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Kapitel 2/5
Die Art wie seine Erektion frei sprang, als
er seine Jeans und seine Unterwäsche hinunter zog, war fast komisch. Mulder
glaubte, dass es die steilste Erektion war, die er jemals gesehen hatte. Er
musste vorsichtig sein. Wirklich vorsichtig. Scully würde von ihm ordentlich
durchgebumst werden und wenn er bei dem Versuch, das zu tun, einen Herzinfarkt
bekommen würde.
Mulder stieg aus seinen Jeans und seiner
Unterwäsche und kickte sie zur Seite. Als Scully ihm sein Shirt auszog, fühlte
er wieder, wie seine Erregung durch die Tatsache, dass seine schmutzige
Kleidung auf Scullys Badezimmerboden lag, wuchs. Sein Schwanz zuckte.
Scully leckte an einem seiner Nippel und er
packte sie wieder am Po. Als sie aufschrie, überkam ihm etwas unerklärliches. Er hob sie hoch, auf das Waschbecken, und stieß
in sie.
Sie schrie wieder auf und er wollte sich
schon fast für seine schroffe Art entschuldigen, als sie begann, sich um ihn
herum zu winden. Sie schlang ihre Beine fest um seine Taille und begann, sich
selbst an ihm vor und zurück zu wiegen. Es war unglaublich. Sie war
unglaublich.
Atmen, Mulder. Erinnere dich daran, zu
atmen. Ein. Aus. Ein.
Gott, niemand, niemand hatte sich jemals so
angefühlt. Es war fast so, als ob es sein erstes Mal wäre, es war alles so
anders. Und es unterschied sich sehr von dieser Katastrophe in dem Krankenhaus.
Er konnte sich daran kaum erinnern.
Außerdem, dieses Mal, dieses Mal hatte er
Zeit. Er könnte die ganze Nacht so weitermachen. Er würde die ganze Nacht so
weitermachen. Die ganze Nacht lang.
"Mmmm..."
wimmerte sie und Mulder konnte sich nicht davon abhalten, schneller zu werden.
Atmen. Atmen. Er hatte keine Ahnung, dass es sich so anfühlen würde. Es hatte
sich nie so gefühlt. Sie war so warm. Und sie wurde einfach nur wärmer und
wärmer und wärmer...
"Mehr..." bat sie seufzend und so
packte er sie an der Taille und zog sie, als er in sie stieß, an sich.
"Ohh mehr,
Mulder, bitte." Scheiße, da war wieder dieses 'Bitte'. Wie könnte er ihr
da mehr verweigern? Das würde er nicht. Er würde die ganze Nacht weitermachen.
Abgesehen davon hatte er durch den Spaß, den
er zuvor mit dem Öl hatte, Schwierigkeiten damit, sie festzuhalten und sie rutschte weiterhin auf dem Becken herum. Ihr Gesicht war
verzerrt und sie wand sich weiter, wollte immer noch mehr. Auf diesem Becken sitzend,
bekam sie das, was sie wollte, nicht.
Er beäugte die Tür und hatte eine plötzliche
Eingebung, etwas was ihnen beiden helfen könnte, wenn er es schaffen könnte.
Doch das würde er, er hatte keine andere Wahl.
Mulder hielt sie mit beiden Armen fest, hob
sie hoch und trug sie zur Tür. Er warf sie zu und drückte Scully dagegen.
"'Kay?" fragte er sie.
"Ja,"
nickte sie schnell und begann, sich wieder um ihn zu klammern, vergrub ihre
Fersen in die Rückseiten seiner Oberschenkel. "Mach nur...wei-ter."
Langsam und gleichmäßig stieß er in sie, die
ganze Zeit wiederholte er wieder und wieder das Wort "warte" in
seinem Kopf. Ihr Kopf war an der Tür, rollte herum. Ihre Augenbrauen waren
zusammengezogen und ihre Unterlippe wurde mit jedem Atemzug in ihren Mund gesogen.
Sie war wundervoll.
Mulder ließ sie das Tempo angeben und
beobachtete aufmerksam, wann sie schneller wurde, bevor er seine eigenen
Bewegungen beschleunigte. Sie keuchte nun noch heftiger und begann regelmäßig
unterdrückt zu stöhnen.
Warte. Warte. Warte. Warte.
"Nein, Mulder, nicht warten, ich ka..." Sie keuchte scharf. "...kann nicht
warten."
"Scully... ich muss... warten," erwiderte er und dann wurde ihm klar, dass sie nicht
von ihm gesprochen hatte. Er hatte nicht bemerkt, dass er es laut gesagt hatte.
Wie lange hatte er das schon getan? Vermutlich die ganze Zeit. Oh Gott, und sie
muss jetzt nahe daran sein. Atmen, Mulder, Atmen.
Nicht nur, dass sie immer heißer wurde, sie
wurde auch noch enger. Nicht gut. Sie war schon so verdammt eng. Wahrscheinlich
war er deswegen in jener Nacht so schnell gekommen. Darauf war er nicht
vorbereitet gewesen. Doch jetzt kam er, weil der Druck um ihn sich
intensivierte, seinem Orgasmus gefährlich nahe.
Mulder meinte, dass es helfen könnte, wenn
er sich schnell aus ihr zurückziehen würde, also versuchte er es. EinseintausendZweieintausendDreieintausend.
"MULDER, WAS ZUM TEUFEL TUST DU?"
schrie Scully und sie erschreckte ihn, so dass er wieder in sie stieß. Scheiße,
sie war so heiß und nun pulsierte sie um ihn, zog an ihm mit einer Festigkeit,
die es ihm fast unmöglich machte, weiter in sie zu stoßen.
Oh Gott, und jetzt schrie sie seinen Namen.
Scully, das kannst du nicht tun. Warte. Warte. Warte.
Gut, es schien sich ein wenig zu beruhigen.
Sie war immer noch unglaublich eng, doch zumindest schien es etwas
nachzulassen. Er übte Druck aus und sie schrie weiter seinen Namen. Je
schneller er zustieß, um so schneller sagte sie seinen
Namen.
"Gut, Mulder?" glaubte er sie
fragen zu hören.
"Ja, gut. Wirklich gut. Wirklich,
wirklich g...ut" Er stieß schneller in sie.
"Oh, Mulder, oh... oh Gott, genau da...
das ist es... oh mein Gott, genau hier, ja..."
Gott, das war unglaublich. Durch einen
Glücksfall, hatte er einen Winkel gefunden, DEN Punkt, wo es sich am besten
anfühlte. Er hatte sie dazu gebracht, zu sagen, dass es sich gut anfühlte,
genau da.
Oh Mann, es passierte schon wieder, sie
wurde wieder enger. Die Warnsignale kamen aus seinen Hinterkopf, der ihn sagte,
dass dies sehr gut seine letzten paar Stöße sein könnten. Warte warte warte warte.
"MULDER! Oh Gott, oh Gott, oh Gott...Muldermuldermulder... ja... Mulder ja... Mulderja Mulderja oh..."
Mulder pumpte weiter, die Stöße wurden immer
schneller und kürzer. Er schmeckte seinen Schweiß, als
einige Tropfen davon auf seiner Zunge landeten. Seine Lungen begannen sich so
wie nach einem langen Lauf anzufühlen.
"Mulder." Sie rief immer noch
seinen Namen.
"Mulder." Stoß.
"Mulder." Stoß.
"MULDER!" Dieses Mal wurde ihm
klar, dass sie versuchte seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
"Wa?" keuchte er in ihr Gesicht.
"Okay."
"Okay? Was? Gefällt es dir nicht?"
"Nein, Mulder, es WAR gut," keuchte sie zurück. "Oh, Mulder...
unglaublich."
WAR? "Also ist es... vorbei?
Genug?"
"Mulder, ich denke, es war
zweimal." Zweimal?
Doch die Tatsache, dass er es nicht
mitbekommen hatte, wurde durch die Tatsache, dass er wusste, dass er sie
gebumst und sie zweimal zum Kommen gebracht hatte, weit übertroffen. Dann traf
es ihn. Natürlich ist sie gekommen. Das war es, warum sie sich angefühlt hatte,
als ob sie enger würde, Dummkopf. Er war sich nun sicher, dass das das erste
Mal war, dass er eine Frau auf diese Weise zum
Orgasmus gebracht hatte.
Und nicht irgendeine Frau. Seine Scully.
"Mach weiter, Mulder,"
hörte er sie in sein Ohr sagen. "Du bist dran. Du verdienst es. Gib es
mir, Baby."
Das war alles, was er brauchte, um die
Kontrolle völlig zu verlieren. Er fiel über sie her, nagelte sie schneller an
die Tür, als er glaubte, dazu fähig zu sein. Drei kurze Stöße waren alles, was
er brauchte und er schoss in sie, sein ganzer Körper schien durch den starken
Druck in sie hinein gezogen zu werden. Er ächzte und schrie ihren Namen,
bewegte sich weiter, bis er schließlich zur Ruhe kam.
xxxxxx
Scully wartete, solange sie konnte, um
Mulder etwas Zeit zum Sammeln zu geben, doch schließlich begannen ihre Beine zu
schmerzen und ihr Rücken verkrampfte sich. Sie ließ ihn aus sich herausgleiten und streckte ihre Füße aus, so dass sie
wieder den Boden berührten. Mulder bewegte sich nicht. Seine Stirn ruhte an der
Wand hinter ihr und sein ganzer Körper sank gegen sie, als er darum kämpfte,
seinen Atem wiederzuerlangen. Eigentlich war sie erstaunt darüber, dass er in
so guter Verfassung war. Sie hatte sich schon ernsthaft Sorgen darüber gemacht,
dass er irgendeine Form von Herzattacke haben würde, so wie er das Leben aus
ihr herausgebumst hatte. Typisch Mulder, zu übertreiben.
Sie schob sich unter ihn hindurch und er
drehte sich um, um ihr gegenüberzustehen mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt.
Er sah aus, als ob er gleich auf dem Boden kollabieren würde, doch er schaffte
es mysteriöserweise, sich aufrecht zu halten.
Mulder beobachtete, wie sie den Wasserhahn
an der Badewanne aufdrehte, um sie zu füllen, so wie sie es zuerst vorgehabt
hatte.
"Ich denke, dass ich jetzt wirklich ein
Bad brauche, Mulder."
"Hmm...
Bad..." nickte er.
"Bist du hungrig, Mulder? Ich bin am
Verhungern."
"Hmm...
hungrig..." Er schloss die Augen, atmete tief ein und sie fragte sich, ob
er jemals wieder zusammenhängend sprechen würde.
"Mulder, tu mir einen Gefallen und
bestell die Pizza, von der du vorher gesprochen hast. Es wird um diese Zeit
wahrscheinlich eine Stunde brauchen, bis sie hier ist, also haben wir Zeit, ein
Bad zu nehmen."
"Hmm...
Bad..."
"Mulder geh, ich bin hungrig," befahl sie ihm in ihrem förmlichsten Tonfall.
Irgendwo in seinem Hinterkopf schien er es zu registrieren, da er aus dem
Badezimmer stolperte und irgend etwas über
sexbesessene Sklaventreiber in seinen Bart murmelte.
Sie band sich ihr Haar zu einem Knoten und
goss, zu Ehren Mulders, etwas Schaumbad unter den laufenden Wasserstrahl. Armer
Kerl, hatte sich in seinem Leben möglicherweise niemals den Luxus eines
Schaumbades erlaubt. Als die Wanne voll war, drehte sie das Wasser ab und hörte
ihn, wie er im Nebenzimmer versuchte, ihre Bestellung aufzugeben. Er schaffte
es, herauszuplappern "Groß, mit allem drauf, dicke Kruste" doch er
scheiterte an ihrer Adresse und sie musste sie ihm zurufen. Nummern schienen
ihm im Moment entfallen zu sein. Die Macht von erstaunlichem Sex, die aus
intelligenten Männern völlige Idioten machte, hatte sie nie verstanden. Sie
fühlte sich so energiegeladen und wachsam, wie seit Jahren nicht.
Scully ging durch das Badezimmer, zündete
ein paar Duftkerzen an und schaltete das Licht aus. Dann sank sie mit einem
Seufzen in das heiße Wasser. Es fühlte sich erstaunlich an, genau das, was ihr
Körper nun brauchte. Sie lehnte in der Wanne zurück, schloss ihre Augen und
ließ ihre Arme auf den Seitenrändern ruhen. Perfekt. Absolut perfekt. Sie war sicher,
sie war zu Hause, sie hatte ein Schaumbad, eine Pizza, die unterwegs war und
einen Mulder in ihrem Wohnzimmer. Um wie viel besser kann das Leben noch
werden?
Plötzlich spürte sie einen Fuß, der sie
stupste und Wasser, das herumspritze und ein Schwall unfeiner Ächzer kam von
der anderen Seite der Wanne. Sie öffnete ihre Augen, um Mulder zu sehen, der
damit kämpfte, in die andere Seite der Wanne zu platschen, genau oberhalb des
Stöpsels und des Wasserhahnes.
"Mulder..."
"Ich... ich kann nicht... es... ich
habe nicht genug Platz..." Aus irgendeinem Grund schien er deswegen
deutlich in Panik zu geraten.
"Mulder, komm her. Setz dich zu mir.
Hierher, zwischen meine Beine." Sie spreizte ihre Beine weit auseinander
und hob ihre Knie gegen die Ränder der Wanne. Seine Augen weiteten sich und er
schenkte ihr ein blödes Grinsen.
"Das klingt nach einem Plan,
Scully."
Er stand auf und drehte sich um, so dass er
ihr den Rücken zuwandte und dann setzte er sich zurück, genau zwischen ihre
Beine. Oh ja, das Leben war schön.
Mulder benutzte ihre Beine als Armlehne und
ihre Schulter als Kissen. Das Gefühl seines Rückens, der sich gegen sie
presste, war mehr als angenehm und obwohl er verdammt schwer war, war es
wundervoll, sein Gewicht auf ihr zu spüren. Mulder seufzte zufrieden und
schloss seine Augen. Dieses Mal konnte sie auf sein Gesicht hinunter sehen, das
tat sie und genoss das Spiel des Kerzenlichtes auf seinen Gesichtszügen. Sie
nahm den Waschlappen von dem Regal neben der Wanne und tauchte ihn ins Wasser.
Dann begann sie damit, ihn langsam über seine Brust und Schultern gleiten zu
lassen, massierte ihn sanft und wusch ihn. Er atmete tief ein und stieß ein
langes, schwaches Stöhnen aus und sie lächelte. Das Leben war sehr, sehr schön.
Sie saßen für ein paar Augenblicke leise da
und sie fuhr damit fort, ihn auf eine methodische, fast hypnotische Art zu
waschen. Immer noch war sie wachsam, doch irgendwie auch erstaunlich entspannt.
Und Mulder war mehr als entspannt. Er fühlte sich wie ein Berg aus Mus an.
Nichts von der Verspannung, die für gewöhnlich auf seinen Schultern und seinem
Nacken lag, war präsent. Vielleicht sollten sie einfach für immer in dieser
Wanne bleiben.
"Scully, hast du es jemals, an eine Tür
gedrückt gemacht, so wie vorher?" fragte Mulder völlig unerwartet. Sie
zuckte beim Klang seiner Stimme, die durch die friedliche Stille des Momentes
brach, fast zusammen. Es dauerte ein Weilchen, bis sie registriert hatte, was
genau er gesagt hatte.
"Ähm... Mulder?" Sie konnte sich nicht
vorstellen, warum er jetzt danach fragte. Doch dann wiederum, Mulder war der
König der willkürlichen Fragen. Sein Verstand war eine verblüffende und
unergründliche Sache.
"Vielleicht mit ähm...
Jack Birnbaum, oder wie auch immer sein Name auch war?"
Jack wer? Wovon zur Hölle sprach er?
"Mulder... was? Wer ist Jack
Birnbaum?"
Mulder zuckte mit einer gestellten
Gelassenheit mit den Schultern. "Wie auch immer der Name ist, der Typ, mit
dem... und der... du weißt, wovon ich spreche."
Sein Ton war fast anklagend und sie
bemerkte, dass sie tatsächlich immer noch keine Ahnung hatte, wovon er sprach.
"Mulder, das weiß ich ehrlich
nicht."
Er seufzte so, als ob mit ihr, weil sie ihn
nicht sofort verstand, irgend etwas nicht stimmen
würde.
"Du weißt schon, mit deiner
Mutter..."
Ihre Mutter? Wie zum Teufel waren sie vom
Sex gegen eine Tür gedrückt auf ihre Mutter gekommen? Das war sogar für Mulder
verwirrend.
"Mulder?"
"Und Charlie, als sie sahen..."
"Sahen? Was sahen?"
"Du weißt schon..." Er rutschte
unbehaglich hin und her und erzeugte eine unglaubliche Reibung an ihr. Wäre sie
nicht so verwirrt gewesen, hätte sie aufgestöhnt. "Dich sahen... und
ihn... auf dem äh... auf dem Boden."
Oh Gott. Nicht das. Er konnte nicht davon
sprechen. Niemand wusste davon, außer ihrer Mutter und...
"Dieser kleine Scheißer."
"Scully?"
"Ich kann nicht glauben, dass er dir
das erzählt hat. Ich werde ihn töten."
"Nein, Scully, er war... sei nicht
böse. Er war betrunken. Ich war betrunken. Wir waren beide betrunken. Sei nicht
böse auf ihn. Er hat mir dabei geholfen, dich zu finden, Scully."
"Du warst betrunken? Mulder, war das in
der Nacht in der du mich ‚gesehen’ hast?" Es würde sicherlich lange
dauern, um den ganzen Zwischenfall zu erklären.
"Ja, aber Scully, das war nicht... wir
haben dich wirklich gesehen, Scully."
Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Es
hatte offensichtlich keinen Sinn, mit ihm über das Thema zu diskutieren.
Außerdem gab es da weit schlimmere Themen, mit denen sie umgehen musste.
"Ich kann nicht glauben, dass er dir diese
Geschichte erzählt hat."
"Er dachte, dass ich bereits davon
wusste. Er dachte, dass wir miteinander... intim wären, dass du es mir erzählt
hättest."
Selbst wenn sie zu diesem Zeitpunkt intim
gewesen wären, bezweifelte Scully, dass sie Mulder jemals eine Geschichte wie
diese erzählen würde. Was zur Hölle hatte Charlie sich dabei gedacht? Sie würde
ihn töten müssen. Da führte kein Weg daran vorbei.
"Also... du hast meine Frage nicht
beantwortet, Scully."
Und das war genau der Grund, warum sie es
ihm nie erzählen würde. Er würde alle glorreichen Details darüber wissen wollen
und würde sich selbst wahrscheinlich mit der Sorge quälen, ob er genauso gut
wie die anderen Männer war, mit denen sie zusammengewesen war. Und ehrlich
gesagt, konnte sie sich nicht daran erinnern, ob Jeff und sie es gegen die Wand
getan hatten. Es war alles so lange her.
"Mulder, warum möchtest du das wissen?
Welchen Unterschied macht es?"
Er zuckte mit den Schultern und drehte den
Kopf ein wenig zu ihr um.
"Ich weiß nicht, Scully, nun da wir ähm, intim sind, möchte ich alles über dich wissen, was es
zu wissen gibt."
"Alles, Mulder? Bist du sicher?"
"Ja, alles."
Sie wusste nicht einmal, wo sie beginnen
sollte. Sicherlich war an der Wand mit Jeff nicht der beste Start.
"Scully, war er... war es ähm, das eine Mal."
"Das eine Mal?"
"Ja, du weißt schon ähm...
das einzige Mal."
"Das einzige Mal mit Jeff meinst
du?" Sicherlich konnte er nicht das einzige Mal in ihrem Leben meinen.
Wenn es so war, dann würde diese Unterhaltung weitaus schwieriger werden, als
sie es sich vorgestellt hatte.
"Ähm, nein, ich meine, das einzige Mal
bis dahin, ist davor schon etwas gewesen?"
"Mit Jeff?"
"Nein, ich meine... mit irgend
jemanden."
Ah, DIESES Mal.
"Fragst du mich, ob das mein erstes Mal
war, Mulder?"
"Ähm, ja, ja, ich glaube."
Sie fragte sich, wie er sich bei der
Wahrheit fühlen würde. Würde er sich besser fühlen, wenn es das gewesen wäre,
oder nicht war? Sie versuchte herauszufinden, was sie ihm am besten sagen
sollte, doch er war so unberechenbar, wer wusste schon, was er hören wollte?
Außerdem konnte sie ihn sowieso nie belügen.
"Nun ja, nein. Es war nicht mein erstes
Mal."
"Oh."
Großartig. Falsche Antwort. Aus weiß Gott welchem Grund.
"Nun, äh... war es, war er..."
"Nein."
"Oh."
Warum, oh warum tat er das? Ihr wurde klar,
dass es möglicherweise noch nicht mal wichtig war, welche Antworten sie gab. Er
würde eine Möglichkeit finden, sie umzudrehen und sich damit zu quälen.
"Also, äh... wer dann?"
Sie seufzte widerwillig und fragte sich, ob
die restliche Nacht zu einem ausführlichen Spiel der zwanzig Fragen werden
würde. Es war nicht so, dass sie nicht wollte, dass er etwas über ihr Leben
wusste, es war einfach so, dass alles, was sie sagte, ihn irgendwie zu
verletzen schien.
"Sein Name war Karl. Ich traf ihn in
Deutschland, als mein Vater dort stationiert war."
Als er ein Keuchen verschluckte, fühlte sie,
wie sich sein Rücken wieder versteifte. "Als dein Vater... Scully, warst
du nicht so um die dreizehn, als dein Vater in Deutschland war?"
"Ich war dreizehn, als wir dorthin
zogen, ja."
"Scully... bitte sag mir jetzt nicht,
dass du deine Jungfräulichkeit verloren hast, als du dreizehn warst."
"Ich habe meine Jungfräulichkeit nicht
mit dreizehn verloren."
Er stieß einen tiefen Atemzug aus und
entspannte sich wieder gegen sie. Sie hasste es, seine Luftblase, wenn man es
so ausdrücken kann, nun zu zerstören, doch er schien es wissen zu wollen.
"Ich war fast fünfzehn."
"Fast? Heißt das, du warst
vierzehn?" Er klang so entsetzt, wie es ihre Mutter gewesen wäre, wenn sie
es gewusst hätte. Seine Schultern fühlten sich immer fester und verspannter an.
"Ein halb." Aus irgendeinem Grund
schien das sehr wichtig zu sein. Er schüttelte den Kopf und sie begann, seinen
Rücken und seine Brust wieder mit dem Waschlappen zu massieren. "Stört
dich das aus irgendeinem Grund, Mulder?"
"Stören... ähm...
n... nein. Das tun es nicht, ähm... ich meine, naja... wie alt war er, Scully?"
"Er war sechzehn. Ein halb."
"Oh." Oh wurde schnell zu ihrem am
wenigsten geliebten Wort. Sie fragte sich einmal mehr, was zur Hölle ihn daran
so sehr störte. Er war letztendlich derjenige gewesen, der das Thema
aufgebracht hatte.
"Mulder..."
"Das ist nur... das ist ziemlich jung,
Scully. Ich meine... ich weiß nicht."
"Ja, ich schätze das ist es. Ich hatte
es irgendwie eilig damit, erwachsen zu werden."
"Ich meine, es ist wirklich wirklich... Mmm..." Er
seufzte, als sie ihr sorgfältiges Waschen fortsetzte, schloss seine Augen und
entspannte sich gegen sie. Sie fragte sich hoffnungsvoll, ob das das Ende
seines Fragenbombardements war. Für einen kurzen Augenblick war sie sich
sicher, dass er damit durch war, doch dann öffnete er seinen Mund, um wieder zu
sprechen und sie entschied sich, ihm das Wort abzuschneiden.
"Was ist mit dir, Mulder? Wer war deine
erste?"
"Ähm... oh, du ähm,
du willst über mich reden?"
"Na ja Mulder, das ist nur fair."
"Ähm... sie war... eine ältere
Frau."
Scully war aus irgendeinem Grund nicht
überrascht. Sie wartete darauf, dass er fortfuhr, doch er verfiel wieder in
Schweigen.
"Nun, wie alt warst du Mulder?"
Mulder seufzte und räusperte sich. Er schien
den Badeschaum plötzlich sehr faszinierend zu finden.
"Mulder?"
"Scully, hast du jemals die "Brady
Family" Folge gesehen, in der sie zuviel
Waschpulver in die Waschmaschine getan haben und..."
"Mulder! Wie alt warst du?"
"Ich war... nicht so jung, wie du
warst."
"Soviel hatte ich angenommen."
Er nickte so, als ob das eine ausreichende
Antwort wäre und begann wieder, mit dem Badeschaum zu spielen.
"Also äh... Mulder, wirst du mir die
Frage beantworten, oder bin ich hier die einzige die ehrlich sein soll?"
Ihr Ton war ein wenig harscher, als sie
beabsichtigte und das machte ihr klar, dass sie wirklich ziemlich verärgert
war. Er wollte "alles" von ihr wissen und trotzdem enthüllte er
nichts von sich selbst. Dachte er wirklich, dass sie ihn wegen so etwas
verurteilen würde?
"Ich habe nicht... das ist nicht... Scul-lee," wimmerte er und
rutschte wieder hin und her, und sie lächelte. Ärgerlich oder nicht, er war
bezaubernd.
"Mulder, du solltest keine Fragen
stellen, die du selbst nicht beantworten wil..."
"Einundzwanzig. Ich war einundzwanzig
Jahre alt, okay?"
Ende Kapitel 2/5
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Kapitel 3/5
Scully lächelte und küsste ihn auf die
Wange.
"Siehst du, war das nun so
schwer?"
Mulder zuckte mit den Schultern und seufzte
wieder.
"Ich weiß nicht, Scully. Es ist
irgendwie alt für einen Mann, weißt du."
"Mulder, denkst du wirklich, dass es
mich stört? Oder dass ich deshalb schlechter von dir denke? Ich denke, dass es
wundervoll ist, dass du gewartet hast, bis du reif genug warst..."
"Nein, Scully, du verstehst nicht. Es
war keine Wahl, die ich getroffen habe. Glaubst du, ich hätte es nicht gern
getan, bevor ich einundzwanzig war? Scully, jeder Junge im Teenageralter will
es. Jeder einzelne. Ich war einfach zu ungeschickt, zu gestört, niemand wollte
in meiner Nähe sein."
Scully spürte, wie sich Tränen in ihrer
Kehle sammelten, aber sie schaffte es, sie zurückzuhalten. Das letzte, was er
wollten würde war, dass sie deswegen weinte. Es war nur einfach so traurig,
dass er überhaupt so von sich denken konnte, dass andere Menschen so über ihn
dachten. Sie wünschte, dass die Menschen schätzen würden, was für ein
wundervoller Mensch an jedem Punkt seines Lebens er war. Andererseits, nicht
jeder kannte die Seiten an ihm, die sie kannte. Sie war eine glückliche Frau.
Scully ließ den Schwamm ins Wasser fallen und schlang ihre Arme um seine
Schultern, drückte ihn fest und küsste ihn auf den Nacken. Seine Haut war
feucht und warm.
"Also, wie alt war sie, Mulder? Du hast
gesagt, dass sie eine ältere Frau war."
"Oh äh, das war sie."
"Nun... wie viel älter?"
"Äh... alt."
"Mulder, es war doch keine kleine
grauhaarige alte Dame, oder?"
"Scully! Jesus, natürlich nicht. Sie
war siebenunddreißig. Oder achtunddreißig. Ich weiß nicht, ich bin mir nicht
sicher. Sie war äh..."
Mulder murmelte etwas völlig
unverständliches vor sich hin.
"Sie war was?"
"Lehrerin, sie war meine Lehrerin."
"Mmhmm,
darauf wette ich."
"In Ordnung, willst du, dass ich dich
fertig mache, Scully?"
"Hey, ich habe mich nicht beschwert.
Sie hat ihren Job gut gemacht."
Beide lachten sie und Scully war so froh.
Mulder schien sich von seinem zeitweiligen Ausflug in die Melancholie erholt zu
haben.
"Also hast du deine Lehrerin vernascht,
Mulder?"
"Scully... es war nicht so, dass... ich
meine, ich weiß nicht, ich hab geglaubt, sie liebt mich."
"Hat sie nicht?"
"Nein, sie, nun, es kam heraus, dass sie
tatsächlich verheiratet war, was sie vergessen hatte, mir zu erzählen, bis wir
bereits einen Monat miteinander geschlafen haben."
Seine Stimme war heiter und sie konnte
erkennen, dass was immer er auch an Bitterkeit wegen dieses Zwischenfalls
empfunden hatte, lange vergangen war, aber plötzlich war sie sehr ärgerlich.
Wie konnte irgendjemand ihn so zu seinem Vorteil ausnutzen? Scully stellte sich
eine jungen unschuldigen Mulder vor, der verzweifelt versuchte, dieser Frau zu
gefallen und Akzeptanz so sehr brauchte, dass es wehtat und sie begann beinahe
wieder zu weinen.
"Oh Mulder... ich verstehe nicht... ich
verstehe nicht, wie sie dich nicht lieben konnte..." brachte sie heraus,
ihre Stimme verriet ihre Gefühle. "Ich verstehe
nicht, wie irgendjemand dich nicht lieben könnte."
"Hey, shh, es
ist okay, Scully."
Mulder drehte ihr sein Gesicht zu und
lächelte. "Es ist wirklich okay. Es ist mir wirklich egal, ob irgendjemand
im ganzen Universum mich liebt, solange du es tust."
"Das tue ich,"
flüsterte sie und beugte sich herab, um zärtlich seine Lippen zu küssen. Als
sie sich zurückzog, grinste er immer noch. Er kuschelte sich wieder an sie und
drückte ihre Beine und sie spürte ein Beben der Erregung. Und mehr ungebetene
Neugier.
"Also, Mulder, bist du bereit für eine
weitere Frage?"
"Nur, wenn du darauf vorbereitet bist,
sie selbst zu beantworten, Scully."
Dies ließ sie innehalten, aber nur für einen
Augenblick. Wenn er damit umgehen konnte, dann konnte sie es auch. Und
umgekehrt.
"Mit wie vielen Frauen, außer mir, bist
du zusammen gewesen?"
"Zusammen gewesen, Scully? Äh... das
ist so eine verzwickte Frage..."
"Wieso ist das eine verzwickte
Frage?"
"Nun, ich meine, ich bin mir nicht ganz
sicher..."
"Zu viele, um sie zu zählen?"
Mulder stieß ein kurzes Lachen hervor und
schüttelte den Kopf. "Nicht im Traum, Scully. Ich... ich bin mir nur nicht
sicher, was... was du in Betracht ziehen würdest... ich meine, ich glaube...
vielleicht fünf..."
"Sollte ich meine Frage etwas genauer
formulieren?"
"Äh ja. Ja, ich denke ja."
"Hast du deinen kleinen Freund zu ihnen
zu Besuch geschickt, Mulder?"
"So nennt man das also unter den
Ärzten. Nun, wenn das die genaue wissenschaftliche Definition ist, dann nehme
ich an sechs, obwohl ich... ich normalerweise die äh, die letzte nicht als
solche zählen würde..."
"Mulder, ich weiß überhaupt nicht, ob
ich es wissen will."
"Nein, nein, das willst du nicht. Hey
Scully, kann ich irgendwann meine Gummiente mitbringen? "
"Mulder, hast du dafür bezahlt?"
Da war eine lange
atemlose Pause und dann schließlich ein Seufzer de Resignation. "Du bist
wirklich eine Hellseherin, Scully. Vielleicht sollten wir eine neue X-Akte über
dich eröffnen."
Sie lachte durch die Nase. "Keine
Hellseherin. Nur eine Frau. Eine Frau, die dich kennt."
"Augenscheinlich viel zu gut."
Scully drückte ihn wieder, um ihn wissen zu
lassen, dass seine Offenbarung sie weder überraschte noch beunruhigte. Es war
etwas, das sie als etwas ansehen konnte, was er in einem Augenblick der
Verzweiflung und Einsamkeit getan hatte, als er Erleichterung brauchte, sich
aber wahrer Intimität vollkommen unwert fühlte, etwas, von dem sie hoffte, dass
er es nie wieder empfinden würde.
"Also, Scully..." begann er und
sie fühlte einen Stich von Angst. Jetzt war sie dran. Offensichtlich wollte er
ihr die selbe alberne Frage stellen und sie musste so
ehrlich sein, wie er es gewesen war. Und was würde er dabei empfinden? Beinahe
hatte sie gehofft, dass er Unmengen von Frauen gehabt hatte, genug, um ihre
Zahl armselig aussehen zu lassen, genug, um ihm das Gefühl zu geben, dass es
keine verdammte Sache gab, worum er sich Sorgen machen musste.
"Hast du wirklich eine Gummiente,
Mulder?"
"Ablenkung wird dir auch nichts
bringen."
"Wie wäre es mit dieser
Ablenkung?" fragte sie und ließ ihre Zunge über die Kontur seines Ohrs
gleiten.
"Mmmhhmmm," stöhnte er, für den Moment abgelenkt. Aber nur für
den Moment. "Also, hast du diese Technik bei Jack Bumfold
angewandt, als er dich gefragt hat, ob du wirklich einundzwanzig warst?"
"Fünfzehn,"
platzte sie heraus.
"Was? Er dachte, du warst
fünfzehn?"
"Nein, das ist... das ist die
Zahl."
"Oh..."
"Das ist nicht so viel, wenn man
bedenkt, wie jung ich war, als ich angefangen habe."
"Nein... nein, natürlich..."
Scully konnte praktisch hören, wie es in
seinem Kopf arbeitete, wie er die zählte, von denen er wusste und versuchte,
die leeren Stellen auszufüllen. Und da waren eine Menge leere Stellen. Leere
Stellen, zu deren Diskussion sich Scully heute Nacht nicht ganz bereit fühlte.
Die meisten hatte sie in ihrem letzten Jahr an der High School und in ihren
ersten Studentenjahren. Die Zahl der Männer, mit denen sie seit Beginn ihrer
Zeit an der Medizinischen Akademie zusammen gewesen war, konnte sie an ihrem
linken Fuß abzählen und hatte immer noch ein paar Zehen übrig.
"Scully, wie viele... wie viele, seit
wir uns kennen?" Er klang so klein und verängstigt. Sie hatte sich nicht
einmal damit aufgehalten, ihm diese Frage zu stellen. Es gab ein paar Dinge,
die sie wirklich nicht wissen wollte.
"Keiner."
"Keiner? Wirklich? Was ist mit dem Tattoo? "
Mist! Das hatte sie total vergessen, sie
hatte diese armselige Begegnung nicht einmal einbezogen. Wie konnte sie das
vergessen haben?
"Mulder, ich hatte keinen Sex mit dem Tattoo. Es ist zu kurz, sogar für mich."
"Scully..."
"Ich weiß, ich weiß. Irgendwie zählt
das für mich nicht wirklich. Ich meine, ich habe es irgendwie verdrängt."
"Scully, du hast eine Erinnerung daran
auf deinen Rücken gebrannt."
"Das ist ein gesondertes Ding für mich.
Ich... ich mag nur wirklich nicht an den Sex denken, Mulder. Es war so
grässlich."
Es war in der Tat einer der schrecklichsten
Augenblicke ihres Lebens gewesen, in das verwirrte Gesicht von Ed Jerse zu blicken und wie verrückt zu versuchen, das Bild
des Mannes zu erfassen, mit dem sie gerade sprach, erkannte, was sie tat und
versuchte, aufzuhören, und dann versuchte, wieder zu beginnen, als sie
erkannte, dass es keinen anderen Weg gab.
"Grässlich... wirklich?"
"Grässlich. Wahrscheinlich der
grässlichste. Jemals."
"Scully... Scully..." Er atmete
tief ein und dann wieder aus. "Scully... warum?"
Gute Frage, Mr. Profiler.
Vielleicht kannst du es für mich herausfinden.
"Ich... ich weiß es wirklich nicht
genau."
"Oh."
Gut, sie hatte einige wage Ideen, aber sie
war heute Nacht auch zu keiner Selbst-Psychoanalyse bereit. Davon hatte sie in
der letzten Zeit genug gehabt. Es gab nur einen sehr augenscheinlichen Grund,
von dem sie das Gefühl hatte, dass es ihn glücklich machen würde, ihn zu hören.
"Ich weiß nicht, Mulder, ich glaube,
ein Teil davon war, dass ich so verdammt frustriert war. Es war so lange her.
Und Mulder, jede wache Stunde mit dir zu verbringen, ich war einfach so...
geil. Ed ließ mich erkennen, dass es eine Geilheit war, die genau für dich
reserviert war. Du hast mich für jeden anderen Mann verdorben, Mulder."
"Gut,"
meinte er mit solch einer Aufrichtigkeit und Kraft, dass sie wieder weinen
wollte, weil sie ihn jemals hatte zweifeln lassen.
"Ich wollte nur dich, Mulder, von dem Tag
an, als ich dich traf, nur dich. Es war einfach qualvoll, Seite an Seite mit
dir zu leben mit dem Gefühl, ich durfte dich nicht haben wollen..."
"Das Gefühl kenne ich, Scully."
Scully lachte über sie beide. Der König und
die König der Verweigerung und ihr Wasserthron.
"Also, Scully, was hast du sonst getan,
um... die Spannung abzubauen?"
"Ich habe eine Menge Zeit mit meinem
guten alten Kumpel William verbracht."
"Wer ist William?" verlangte er zu
wissen und sie grinste angesichts seiner albernen Eifersucht.
"William ist mein Vibrator,
Mulder."
Mulder begann, sich in einen ausgedehnten
Hustenanfall zu stürzen, gefolgt von einem nervösen Kichern.
"Ich habe ihn dir zu Ehren so genannt,
weil er dir zu Ehren gekauft worden war."
"Scully... Jesus." Sie musste sein
Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass er rot geworden war.
"Manchmal war William nicht geeignet,
also musste ich meine Hände richtig gut benutzen."
"Scully... hast du... hast du das oft
getan?"
"Definiere oft."
Er lachte und schüttelte den Kopf.
"Ich glaube, ich habe es oft getan,
Mulder. Besonders, wenn wir einen Fall hatten. Dann war es am
schlimmsten."
"Du... du meinst, nicht nur, du hast es
nicht nur zu Hause gemacht?"
"Natürlich nicht, Mulder, ich..."
Sie blickte auf ihn herab und bemerkte, dass der Schaum ein bisschen weniger
wurde. Genug, um die Tatsache zu offenbaren, dass er unter Wasser hart wie
Stein war. Zeit für ein bisschen Spaß.
Ende Kapitel 3/5
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Kapitel 4/5
Scully, Vibrator. Scully und ein Vibrator. Scully
hat einen Vibrator gekauft. Scully ging in ein Geschäft und kaufte einen
verdammten Vibrator. Seine Scully in irgendeinem schmuddeligen, schäbigen
Sexshop, um einen verdammten Vibrator zu kaufen, um Himmels willen. Mulder
versuchte immer noch, dieses Bild und das Konzept in seinem Kopf auszuarbeiten,
versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass sie ihn vielleicht aus einem
Katalog bestellt hatte, als sie begann, über ihre Hände zu sprechen. Ihre Hände
und ihr Vibrator bei Fällen, FÄLLEN, mit ihm. Nicht nur in ihrem Haus, nein,
sondern bei Fällen in Hotels, Motels, mit Wänden so dünn wie Papier, praktisch
neben ihm schlafend, hatte sie das getan. Oft. Vielleicht zur selben Zeit, als
er es getan hatte, mit nur ein paar Zentimeter Holz zwischen ihnen.
Mulder blickte hinunter und entdeckte, dass
seine eigenen paar Zentimeter Holz mit diesem Gedanken zu kämpfen hatten. Und
sie sprach immer noch.
"Wenn wir unterwegs waren, Mulder, war
es zuviel. Ich konnte nicht warten, bis ich nach Hause kam. Manchmal konnte ich
nicht einmal warten, bis wir zum Hotel zurückkamen."
Für eine Minute lenkte ihn die Art, wie sie
die Worte sagte, völlig ab, er bemerkte nicht einmal, was sie sagte. Da war ein
Timbre in ihrer Stimme, das er noch nie zuvor gehört hatte, noch nicht einmal
in jener Nacht im Krankenhaus, als sie ihn verrückt gemacht hatte. Das war ein
intimer, sexy Tonfall gewesen. Dies war etwas jenseits davon. Es war... oh
Mann, was hatte sie gerade gesagt?
"Scully?"
Konnte nicht warten, bis sie in das Hotel
zurückkamen? Was zur Hölle sollte das bedeuten? Hatte sie es, so wie er, in
öffentlichen Toiletten, Gassen, überall, wo er für zwei Minuten alleine sein
konnte, getan? Nein, nicht Scully. Nicht in einer Gasse. Mit einem Vibrator
konnte er umgehen, doch das... nein.
"Manchmal Mulder, konnte ich nicht
einmal warten, bis ich alleine war."
Okay jetzt... jetzt veralberte sie ihn nur.
Das musste es sein. Sie konnte unmöglich... er hätte es bemerkt. Er hätte es
bemerken müssen. Er hatte sie immer aufmerksam beobachtet, wann zur Hölle...
Jesus Christus, wovon zur Hölle sprach sie?
"Könntest... könntest du das näher
ausführen, Scully?"
Scully lachte, einen tiefen kehligen Ton,
der wie Sirup klang und er fühlte, wie sie sich ein wenig gegen seinen Rücken
bewegte. Mulder fragte sich, ob sie jetzt genauso feucht war, wie er hart.
"Bist du sicher, dass du damit umgehen
kannst, Mulder?"
"Nein. Aber sag es mir. Sag mir...
wann... wie... wo, Scully. Sag es mir."
"Nun, einmal, ich schätze, es ist in
etwa ein Jahr her, bist du um drei Uhr in der Früh zu mir gekommen und hast
mich zu irgendeinem seltsamen Ort inmitten von Nirgendwo geschleppt."
Könntest du etwas genauer sein, Scully? Das
klang nach fast jeder Samstagnacht in den letzten sechs Jahren.
"Jedenfalls hattest du mich aus einem
sehr... interessanten Traum geweckt, in dem es um dich und mich und eine
Flasche mit Schlagsahne ging. Dein unaufhörliches Klopfen holte mich aus dem
Bett, bevor der Traum seinen... Höhepunkt erreichte und ich war... ich war
so... angespannt."
Sie sprach nun sehr nahe an seinem Ohr, in
denselben Ton und er begann sich zu wünschen, dass der Badeschaum nicht so
schnell verschwinden würde. Seine Hand zuckte auf ihrem Bein, sehnte sich
danach, hinunter zu greifen.
"Schlagsahne, Scully?"
"Wir setzten uns ins Auto und es war so
kalt, ich war so müde, du hast mir deinen Mantel zum Zudecken gegeben. Ich
rollte mich auf dem Sitz neben dir zusammen und du fuhrst los. Mulder... du
bist so sexy, wenn du fährst. Wusstest du das?"
Mulder schüttelte völlig sprachlos den Kopf
und sie ließ ihre linke Hand seinen Arm hinab über seine Finger gleiten.
"Ich beobachtete, wie deine Finger,
zeitgleich mit dem Rhythmus der leisen Musik, die du laufen hattest, gegen das
Lenkrad trommelten, die Art, wie du sie in die Tüte mit den Sonnenblumenkernen
und dann wieder zurück in deinen Mund tauchtest, deine Finger und deine Lippen,
zurück und vor und... Gott, als deine Zunge über deine Lippen schnellte, um das
Salz abzulecken, war alles, woran ich denken konnte, diese Zunge an mir... in
mir..."
Scully schweifte mit einem Seufzen ab und
rieb sich an seinem Rücken, dieses Mal noch absichtlicher, und ihre Hand
drückte die seine mit einer Leidenschaft, die nur ihre Hände ausdrücken
konnten. Ihm war zum Heulen zumute. Wenn er damals doch nur gewusst hätte, dass
sie ihn so sehr wollte, er wäre an den Straßenrand gefahren und hätte das Leben
aus ihr rausgebumst. Nein, das war nicht wahr. Es hätte wie ein Idiot begonnen,
zu stottern und zu zittern und sie hätte ihre Meinung geändert. Doch
trotzdem... hätte er es gerne gewusst.
"Also, was... was hast du getan,
Scully?"
"Ich gab vor zu schlafen, so dass du
nicht wissen konntest, dass ich dich aus meinen Augenwinkeln heraus
beobachtete. Und ich begann über die verschiedenen Arten, wie du mich in diesem
Auto nehmen könntest, nachzudenken. Und ich begann, mich zu fragen... was du
tun würdest, wenn ich hinüberlangen und meine Hand über deinen Schritt gleiten
lassen würde, wärst du böse, erregt, neugierig..."
Tot, Scully. Ich wäre tot gewesen und das
wärst du auch, weil ich das Auto von der Straße runter in einem Graben gefahren
hätte.
"Ich saß lange Zeit da, nah genug, um
dich anzufassen, doch auch so weit weg. Meine Hände zitterten unter dem Mantel
von der Anstrengung, dich nicht zu berühren. Und dann wurde mir klar, dass ich
schließlich etwas sehr dummes tun würde, wenn ich mich nicht selbst berührte,
etwas sehr gefährliches. Also schob ich meine Hand zwischen meine Beine und
übte starken Druck aus. Es fühlte sich gut an, Mulder, doch es war nicht genug.
Ich brauchte mehr. Ich öffnete meine Hose und ließ meine Hand hinein gleiten,
gegen das Seidenhöschen, das ich trug. Ich konnte durch das Material hindurch
spüren, wie feucht ich war. Für dich Mulder, nur davon, dich anzusehen. Gott,
du machst mich so heiß, Mulder."
Scully stöhnte den letzten Satz praktisch
und ihre Zunge schnellte hinaus und streifte die Außenseite seines Ohres. Er
stöhnte selbst auf und drückte sich nach hinten, hoffte, dass er ihr dadurch
irgendeine Art der Stimulation geben würde. Sein Penis hüpfte im Wasser auf und
ab wie irgendeine perverse Boje und er hatte immense Schwierigkeiten damit,
seine Hände davon abzuhalten, sich zu berühren.
"Welche... welche Farbe?"
"Farbe, Mulder? Du meinst mein
Höschen?"
"Nein...Auto... die Farbe des
Autos..." brachte er heraus, suchte verzweifelt nach einem Hinweis, welche
Nacht das gewesen sein könnte, nach irgendeiner Erinnerung, nach der er greifen
könnte. Hatte sie das wirklich getan? Genau vor ihm? Diese Frau war noch
mutiger, als er jemals angenommen hatte. Oder noch verrückter. Oder noch...
unanständiger. Gott, sie war so unanständig. Es war so, als ob man am
Weihnachtsmorgen ein Pony bekommen und dann feststellen würde, dass es zwar ein
Pony war, jedoch eines mit magischen Kräften. Und Flügeln. Und es konnte
sprechen. Und Kartenspielen...
"Mulder, ich weiß es nicht. Ich denke,
dass es dein Auto und kein Mietwagen war."
"Mein A... Auto?" Sie hatte sich
in SEINEM AUTO selbst berührt?
"Ich glaube."
"Scully, hast... hast du..." Nein.
Gott, das könnte sie nicht. Er war nicht so dumm. Er hätte es gewusst. Das
hätte er. Sicher.
"Sogar das war noch nicht genug,
Mulder. Ich brauchte mehr. Ich schob zwei Finger unter mein Höschen und rieb an
meiner Klitoris... so..."
Scully begann zwei ihrer Finger in leichten
Kreisen über sein Handgelenk gleiten zu lassen und er ließ seine andere Hand
über ihr Bein gleiten, versuchte verzweifelt, zwischen sie zu greifen und ihre
Bewegungen nachzuahmen. Er stöhnte frustriert auf, als er erkannte, dass er sie
in dieser Position genauso wenig erreichen konnte, wie sie ihn.
"Es fühlte sich so gut an und so
schlecht. So unartig. Ich fragte mich, ob du dich zu mir umdrehen und mich
sehen würdest. Ob du es hören würdest, es riechst. Ich hatte Angst, doch ich
denke, dass ein Teil von mir wollte, dass du es weißt. Ich habe immer gewollt,
dass du weißt, welche Gefühle du in mir weckst, wieweit du mich treibst. Doch
ich war ein richtiger Feigling. Als ich kam, biss ich mir auf die Lippen, damit
ich keinen Laut machte. Doch ich zitterte ein wenig und ich denke... ich denke,
dass du das gesehen hast, weil du mich eine Minute später gefragt hast, ob mir
kalt ist."
Als sie kam. Sie kam. Jesus Christus, sie
kam in seinem Auto, verdammt noch mal gleich neben ihm. Und er fragte, ob ihr
kalt war, er fragte sie, ob ihr kalt war. Mulder kramte krampfhaft in seiner
Erinnerung, versuchte ein Beispiel zu finden, wann sie in der Nacht mit seinem
Auto gefahren waren und er sie gefragt hatte, ob ihr kalt war. Das passierte
verdammt noch mal die ganze Zeit, wer zur Hölle würde sich daran erinnern?
Scheiße.
"Das hast du NICHT,"
bestand er hartnäckig. Das ganze Szenario, es war zu typisch, zu vertraut, sie
hatte sich nur einen durchschnittlichen Tag in ihrem Leben ausgesucht und ihn
dann zu dieser Geschichte verdreht. Das MUSSTE es sein.
"Was meinst du damit, das habe ich
nicht? Denkst du, dass ich dich anlügen würde? Ich würde dich niemals anlügen,
Mulder. Niemals."
"Na ja, nicht lügen, doch du hast es
erfunden... neckst mich... richtig?"
"Nein, Mulder. Falsch. Es ist wahr und
das war nicht das einzige Mal."
Scheiße. Verdammte Frau. Scheiße.
"Mulder, weißt du nicht, wie das ist,
so verzweifelt zu sein, es so sehr zu brauchen, berührt zu werden, dass du es
nicht mehr aushältst, es brauchst, dich selbst zu berühren, ganz gleich wie
sehr du es auch versuchst, du kannst dich einfach nicht aufhalten? Kennst du
das Gefühl nicht, Mulder?"
Sie steckte ihren Fuß unter sein Knie und
zog mit ihren Zehen den Stöpsel raus, ließ etwas Wasser aus der Wanne ablaufen.
"Äh... sind wir hier fertig,
Scully?"
"Nein Mulder, wir sind nicht fertig.
Wir haben gerade erst begonnen."
Als der Wasserspiegel bis zu seinen Hüften
zurückgewichen war, als seine angewinkelten Beine und seine Erektion frei in
der Luft lagen, drückte sie den Stöpsel wieder zurück. Sein Geschlecht zuckte
ein wenig durch den Schock der kalten Luft nach dem warmen Wasser, ganz zu
schweigen von dem Schock ihrer Worte.
"Scully?"
"Tu es, Mulder."
"Was tu... oh Scheiße, Scully..."
"Ich weiß, dass du es willst. Und ich
will, dass du das tust. Ich möchte es sehen. Ich möchte, dass du es mir
zeigst."
"Scully... ich will nicht... ich
will... ich will DICH berühren. Ich meine, ich will etwas tun, was wir beide...
genießen können."
"Mulder, ich werde es genießen. Sehr.
Und wenn du es tust, werde ich dir eine andere Geschichte erzählen. Willst du
eine andere Geschichte hören, Mulder?"
Mann, sie wusste ganz genau, welche Fragen
die richtigen waren. Konnte sie das möglicherweise doch genießen? Wirklich? Sie
hatte ihm im Krankenhaus erzählt, dass es sie angetörnt hatte, diese Fotos von
ihm zu sehen, hatte ihm sogar gesagt, dass sie es irgendwann mal selber sehen
wolle. Würde es die gleiche Wirkung auf sie haben, wie auf ihn, als er es in
jener Nacht sah, wie sie es tat?
Er fühlte, wie sie hinter sich griff und
bald war ihre Hand zurück an seiner und hielt die Flasche mit dem Öl von
vorhin. Oh Scheiße, Scully. Scheiße, Scheiße, Scheiße.
"Halt auf,"
befahl sie und er öffnete seine Handfläche und drehte sie automatisch um. Sie
goss etwas von dem Zeug in seine Hand und stellte die Flasche auf den Rand der
Wanne. "Tu es, Mulder. Bitte."
"Scully... ich..." Einen Moment
lang saß er da, verrieb das Öl auf seiner Handfläche und fragte sich, ob er das
wirklich durchziehen könnte. Christus, was wenn er... es konnte nichts peinlicheres geben, als einen verfrühten Samenerguss während
der Selbstbefriedigung. Doch er war so nahe daran. Eine Berührung und alles könnte zum Teufel gehen. Nein, er konnte sich selbst
beherrschen. Er konnte und er würde. Es war seine eigene Hand. Jesus. Er konnte
zumindest einmal in seinem Leben versuchen, ein bisschen verdammt cool zu sein.
"Lass mich dir eine andere Geschichte
erzählen, Mulder. Vielleicht wird sie dich inspirieren."
"M’kay," wimmerte er armselig. So viel zu cool. Vielleicht
könnte er zumindest anständig aussehen. Er hatte einen ordentlichen Penis. Es
war nicht völlig jenseits aller Möglichkeiten, dass es ihr gefallen würde,
dabei zuzusehen. So lange er es nicht vermasselte.
"Es ist schon eine Weile her, ein paar
Jahre. Es war nach diesem Fall in Commity, erinnerst
du dich? Als wir einander fast umgebracht hatten. Oder gebumst. Erinnerst du
dich?"
Mulder nickte. Wie könnte er das vergessen?
"Es war fast eine Woche später. Du hast
mich zum Abendessen ausgeführt, du hast bezahlt, ich schätze, dass du es wieder
gutmachen wolltest, dass du zuvor so ein Arschloch warst."
Fast richtig, Scully. Jedoch nicht ganz. Er erinnerte
sich an diese Nacht. So klar wie Glas, verdammt noch mal. Er hatte sie in ein
kleines, vernebeltes romantisches, schwach beleuchtetes italienisches
Restaurant geführt, zum einen in der Hoffnung, die Dinge wieder gut zu machen,
doch auch aus viel selbstsüchtigeren und verdrehteren
Gründen. Er hatte ihre Eifersucht wegen dieser dummen Polizistin bemerkt, wie
immer auch ihr Name war, und trotz der Tatsache, dass eine planetarische
Konstellation das Problem teilweise verursacht hatte, hatte er sich nicht davon
abhalten können, es als Zeichen zu sehen. Ein Zeichen, dass sie ihn vielleicht,
nur vielleicht, ein kleines bisschen wollte. Er hatte sie in dieser Nacht
ausgeführt, um zu sehen, ob er recht hatte. Na ja, das war jedenfalls der Plan
gewesen. Sie hatten einen angenehmen Abend miteinander verbracht, sprachen
zumeist über die Arbeit, doch auch über ein oder zwei persönliche Dinge und
haben gegessen. Es war absolut wundervoll und soweit er sich erinnern konnte,
das erste Mal gewesen, dass er etwas private Zeit mit ihr verbracht hatte. Doch
er hatte nichts genaues über ihre Gefühle für ihn
erfahren. In dieser Nacht hatte er zuviel Angst gehabt, um irgendwas kühnes zu
versuchen. Doch Gott, es hatte Spaß gemacht in dieser Nacht. Eine seiner
besseren Erinnerungen der letzten sechs Jahre.
Doch, was konnte diese Nacht mit irgendetwas
davon zu tun haben?
"Du erinnerst dich an das Abendessen,
Mulder?"
"S... sicher. Es war ähm, es war nett."
"Oh, es war besser als nett, Mulder.
Erinnerst du dich daran, was du zum Nachtisch hattest?"
"Ähm... Eis... Eiscreme?"
"Das ist richtig, Mulder, sehr gut.
Doch nicht irgendeine Eiscreme. Es war Fruchteis mit
heißem Sirup und einer Kirsche obenauf."
Den Teil hatte er vergessen. Warum in aller
Welt sollte sie sich daran erinnern?
"Weißt du, dass ich dich die ganze
Nacht beobachtet habe, Mulder? Wie du deinen Wein getrunken und deine Nudeln in
deinen Mund gesogen hast? Ich rutschte in meinem Sessel hin und her, weil du
mich so verrückt gemacht hast. Ich liebe es, dir beim Essen zuzusehen. Er törnt
mich mehr an als alles andere."
Oh Mann. Hatte sie sich tatsächlich deswegen
mitten während ihres Essens in den Waschraum verdrückt? Oder war das eine
weitere Autogeschichte, Schlaf vortäuschen auf dem Heimweg? Nein, er erinnerte
sich, dass sie vollkommen wach gewesen war, als er sie nach Hause gefahren
hatte.
Was zur Hölle, vielleicht war es nicht die
Art von Geschichte, an die er dachte. Vielleicht ging es ja nur darum, wie
gerne sie mit ihm aß. Das war okay, das war nett. Und zu wissen, dass sie sogar
damals so an ihn dachte, ließ es sich wundervoll anfühlen.
"Als du mit dem Essen fertig warst,
dachte ich, Gott sei dank, ich kann nach Hause gehen und mich zum Orgasmus
bringen, nur dadurch, dass ich an diesen kleinen Fleck Spaghettisauce auf
deinen Lippen dachte. Doch du wolltest es nicht beenden, Mulder. Du musstest
dieses Fruchteis bestellen."
Sie tat es. Oh Gott, sie tat es. Sie tat es
irgendwo in diesem verdammten Restaurant. Er bemerkte, dass seine Hand fast
ohne sein Wissen nach seinem Penis gegriffen hatte. Vorsichtig legte er seine
Finger um die Basis und strich mit einer langen, gemächlichen Bewegung über
seine Länge.
Scully gab eine Laut von sich, von dem er
nie gedacht hatte, dass Frauen ihn im wahren Leben machen würden, irgend etwas wie ein Wimmern, doch mehr... irgend etwas.
"Das ist gut, Mulder. So gut... zeig
mir mehr."
Mulder fühlte nun ihre beiden Hände auf
seinen Schultern, die ihn leicht massierten, ihn dazu ermutigten, sich zu
entspannen und weiterzumachen. Langsam streichelte er sich weiter, leicht;
‚mach es langsam, zieh es hinaus, zeig etwas Kontrolle’. Er wollte das Ende der
Geschichte hören, verdammt noch mal. Seine freie Hand lag auf ihrem nassen
Oberschenkel, drückte und rieb ihre Haut.
"Oh ja, Mulder, Gott, ich liebe deinen
Schwanz."
Was zum Teufel? War das Scully hinter ihm?
Sie klang wie eine... Jesus Christus, sie klang wie eine verdammte
Telefonsexmieze.
Nicht, dass er sich beschwerte.
Er fühlte, wie sie sich wieder an ihm rieb
und er stieß zurück.
"MmmmMulder,
du fühlst dich so verdammt gut an."
"Mehr Scully... erzähl mir mehr," keuchte er, plötzlich völlig atemlos.
"Mulder, du hast eine gefährliche
Zunge. Dich dabei zu beobachten, wie du diese Vanillecreme von dem Löffel
leckst, der heiße Sirup, der deine Lippen hinuntertropft, die Art, wie du an
der Kirsche saugst, Gott Mulder, hast du versucht, mich zum Weinen zu bringen?
Ich habe in meinem ganzen Leben niemals etwas so Sinnliches gesehen. Ich
wollte, dass du mich so leckst, so an meiner Klitoris saugst, wie du an der
Kirsche gesaugt hast."
Verdammte Scheiße, er war nahe. Werde
langsamer, werde verdammt noch mal langsamer. Es war ihre Stimme. Was zur Hölle
tat sie?
"Ich konnte es nicht mehr mit ansehen,
ohne... irgend etwas zu tun. Willst du wissen, was ich
getan habe, Mulder? Genau da, in dem Restaurant, genau dir gegenüber an dem
Tisch sitzend?"
Genau gegenüber an... oh Gott. Oh nein. Sie
musste scherzen. Das Tischtuch war ziemlich lang gewesen. Er erinnerte sich
tatsächlich daran, wie er gedacht hatte, dass es ein großartiger Ort wäre um
einen ‚Blow Job‘ zu bekommen. Doch trotzdem... konnte
sie das nicht getan haben.
"Das stimmt, Baby, genau dort, ich habe
mich selbst zum Orgasmus gebracht, genau dir gegenüber und du hast es nicht
einmal gewusst, genau vor deinen Augen, du hast mich gerade angesehen Mulder,
direkt in die Augen."
"Ssshheeiße," ächzte er, sein Streicheln wurde gefährlich
unregelmäßig und schnell.
"Ich glaube, du hast auch geredet, irgend etwas über den Abbau von Uran in der Wüste von Las
Vegas. Ich denke, dass die Art, wie du Las Vegas sagtest, es mir angetan hatte.
Ich bin mir nicht sicher, warum... Gott Mulder... du siehst so gut aus," stöhnte sie und begann damit, an seinem Ohr zu
lecken, arbeitete sich mit ihrer Zunge herum und hinein. Wie hatte er es nicht
wissen können? Wie hatte er es nicht sehen können? Sah ihr direkt in die Augen,
um Himmels willen. War er so dumm? War sie eine so gute Schauspielerin? Jesus.
"Gott Mulder, du bist so heiß... du machst
mich so feucht, mach es schneller, Mulder, schneller..."
Scheiße Scully, verdammte Scheiße. Es gab
keine Möglichkeit, wie er ihr etwas verweigern konnte, wenn sie so klang, sich
auf diese Weise an ihm rieb. Er beschleunigte seine Bewegungen, doch er
lockerte seinen Griff, um es ein wenig zu kompensieren. Es war noch nicht an
der Zeit. Gott, noch nicht.
"Fühlt es sich gut an, Baby? Magst du
es?"
"Jahhaah," stöhnte er und nickte.
"Würde es sich besser anfühlen, wenn es
mein Mund wäre? Würde dir das gefallen, Mulder? Meine Zunge, die um deinen
großen, pochenden Schwanz kreist, dich in den Mund nimmt, ganz hinein, bis
hinunter in meine Kehle, dich saugend und leckend, deinen süßen Samen
schmeckend..."
"Scuh-leee," keuchte er, sein Kopf warf sich gegen ihre Schulter,
vor und zurück, als sie noch mehr obszöne Geräusche in seinem Ohr machte. Sie
war sicherlich aufmerksam. Sein Schwanz pulsierte und sah noch größer aus, als
es üblich war, wenn er das tat. Zu nahe, zu verdammt nahe. Er wollte zumindest
noch eine Geschichte.
"Mulder, fass deine Hoden mit deiner
anderen Hand an. Spiel mit ihnen."
"Nnneeiin... n..nein... me...mehr..."
"Was? Nicht mehr?"
"Erzählmirmehr," keuchte er in einem qualvollen Atemzug. Sie lachte,
stöhnte, rieb sich wieder an ihm.
"Du willst noch eine Geschichte? Ist es
das?"
Er nickte und quietschte, unfähig dazu, nach
dieser Anstrengung ein Wort zu formulieren.
"Okay, ich erzähle dir noch eine. Wie
wäre es mit einer wirklich neuen? Von vor ein paar Monaten? Würde dir das
gefallen?"
Vor ein paar Monaten, nach dem Kuss, vor
Jane, die Zeit seines Verderbens. Die Zeit, in der er nicht dazu fähig gewesen
war, ein paar Stunden zu arbeiten, ohne in den Waschraum zu laufen. Die Zeit,
als er auf den Boden ihres Büros spritzte. Genau vor IHR. Er fragte sich, ob
sie es genießen würde, diese Geschichte zu hören, so wie er ihre genoss.
Wieder nickte er nur.
"Erinnerst du dich, als du dieses Jahr
zu der UFO-Konferenz gefahren bist? Du wolltest, dass ich deine Fische füttere,
erinnerst du dich?"
Ein weiteres Nicken und eine Verlangsamung,
ruhigeres, bedachteres Streicheln.
"Na ja, ich hab es getan, doch dann...
ich weiß nicht, Mulder, irgend etwas in mir konnte
nicht widerstehen, ein wenig... herumzuschnüffeln. Ich sah in dein
Schlafzimmer, Mulder. Es tut mir leid. Ich weiß, dass das ein Übergriff ist.
Ich wollte... ich wollte deine Kleidung sehen."
"Kl...Kleidung?"
"Ich hab nicht in die Schränke gesehen,
oder so. Das brauchte ich nicht. Sie waren alle überall verstreut, auf dem
Boden und der Kommode, dem Bett..."
Ja, tatsächlich. Er hatte ein System.
Ehrlich. Saubere Wäsche auf der Kommode, schmutzige auf dem Boden, fragwürdige
auf dem Bett. Chemisch gereinigte Teile hingen im Schrank. Doch seine
Freizeitkleidung, Jeans und Sweathosen, T-Shirts und
Sweater, diese war in den Stapeln.
"Ich hab sie alle durchgesehen, Mulder.
Ich versuchte, alles wieder dorthin zurückzulegen, wo ich es gefunden habe,
doch du hast da ein völlig unergründliches System. Wie dem auch sei, während
ich alles durchsah, fiel mir etwas ins Auge. Dein Patriots
Jersey- Shirt hing auf der Ecke deiner Kommode und aus irgendeinem Grund dachte
ich nur... ich wollte es. Ich wollte darin sein. Ich dachte, dass du
vielleicht... vielleicht bist du darin gelaufen, oder hast Basketball gespielt,
vielleicht würde es nach dir riechen. Also zog ich meine ganze Kleidung aus
und... "
"Hös...Höschen?"
"Ja, Höschen, BH, alles. Nur meine Haut
und das Shirt. Es ging mir bis zu den Knien, doch ich erinnere mich, dass ich
mir gewünscht habe, dass es bis zu den Knöcheln gehen würde und jeden
Zentimeter von mir bedeckte. Ich fühlte mich von dir umgeben. Und dann ging ich
zurück in dein Wohnzimmer. Ich sah... ich sah deine Kassetten durch..."
Kassetten? Nicht diese Kassetten. Gott,
Scully, wie peinlich.
"Hast du eine Ahnung, wie sich das
anfühlte Mulder, auf deiner Couch zu sitzen, sich diese Filme anzusehen, dort
an dich zu denken..."
"Scu...
warum?"
"Warum? Weil ich es wissen wollte,
Mulder. Ich wollte es sehen. Ich wollte mir ansehen, was du dir ansiehst und
herausfinden, was du magst, was dich antörnt, was du über uns denkst, was wir
tun. Und Mulder, ich mochte, was ich sah. Ich sah uns auf diesem Bildschirm,
Mulder, ich hörte uns und es machte mich verrückt, an dich zu denken, dort
sitzend, wo ich war, das gleiche wie ich machend. Ich begann damit, meine Hände
über dein Shirt gleiten zu lassen, stellte mir vor, dass du es wärst, dass du
dort neben mir saßt, es trugst und dass ich dich fühlte. Ich rieb den Stoff
gegen meine Haut, stellte mir vor, dass es deine Haut wäre, die sich gegen mich
presste, überall auf meinem Körper, meinen Brüsten. Es war so merkwürdig, so
erregend zu sehen, wie sich meine Nippel unter deinem Shirt verhärteten. Ich
presste den Stoff zwischen meine Beine und berührte durch ihn meinen Schritt.
Ich konnte spüren, wie die Feuchtigkeit durch die Baumwolle drang."
Feuchtigkeit... Baumwolle... Shirt...
Schritt, Scullys Lustzentrum und sein Shirt. Sein Patriots
Jersey- Shirt. Er trug dieses Shirt... Jesus Christus, er trug das Shirt die
ganze verdammte Zeit beim Laufen. Wenn sie es zurück auf die Kommode gelegt
hatte, als sie damit fertig war,... Verdammt, er trug das verdammte Shirt
danach, mit ihren Säften darauf, die seinen Bauch berührten, während er lief.
"Ooohh, das ist
es, Mulder, schneller, genau so."
Sie rotierte nun fast gleichmäßig, presste
sich an seinen Rücken und ihre Beine strafften sich um seine Taille.
"Scu..uh...
bist... bistdu...bistdu in
meinen Shi-hirt gekommen?"
"Oh ja, Mulder, ich bin in deinem Shirt
gekommen, an deinem Shirt, auf deiner Couch, über... oh... Gott... überall.
Mulder... oh Mulder, ich möchte dich kommen sehen. Komm für mich Baby,
jetzt."
Ihre Schenkel zitterten. Es war an der Zeit.
Da gab es einfach keinen Aufschub mehr. Mit seiner anderen Hand griff er
zwischen seine Beine und streichelte seine Hoden, so wie sie ihn vorher gebeten
hatte. Sie waren so fest, es war nur eine Frage von Sekunden.
"Scu... ww... wo... wo hast du es da-danach...
hingetan?"
"Ich hab es dorthin zurückgelegt, wo ich
es gefunden hatte, Mulder... auf die Komm..."
"Oh JESUS,"
schrie er, als Strahlen aus weißer Flüssigkeit aus ihm heraus in alle
Richtungen schossen. Er fuhr damit fort, an sich selbst hart und schnell zu
zerren, hielt seinen Schwanz so, dass er zur Decke schaute, holte das meiste
aus dem Moment und rieb sich dabei an ihr, brachte sie selbst zum Stöhnen und
sich ihm entgegenzubäumen.
"Oh Gott, Mulder, ich komme," wimmerte sie in sein Ohr und verursachte als Antwort
darauf noch ein paar Ausbrüche mehr von seinem Schwanz. Ihre Nägel gruben sich
in seinen Rücken und sie biss in sein Ohr, als sie die Wellen ihres eigenen,
mysteriösen Orgasmus ausritt und er brach gegen sie zusammen, ließ seine Hände
in das Wasser fallen.
Er sah an sich selbst hinunter und bemerkte
ein paar Tropfen auf seiner Brust und seinem Bauch. Er wäre nicht überrascht,
wenn da noch ein paar an ihrer Zimmerdecke wären. Wie eine verdammte heiße
Wasserquelle hatte er geschossen. Und das war überhaupt kein Wunder mit der
Göttin des 'dirty talks'
hinter ihm.
Scully keuchte und stöhnte selbst noch ein
wenig. Doch nach ein paar Momenten fühlte er ihre Hände auf seiner Brust, ihre
Finger tauchten in den Samen, wischten ihn von seiner Haut. Er drehte den Kopf
und beobachtete sie, wie sie die Finger an ihren Mund führte und sie mit
geschlossenen Augen trocken saugte, mit einem Lächeln völligen Erfüllung auf
ihren Lippen und der Anblick war genug, um ihm die Tränen in die Augen zu
treiben. Genug, um ihn gegen sie sinken zu lassen, mit einem Schluchzen und
einem Gebet zu Gott, dass diese Frau niemals damit aufhören würde, ihn auf die
Art zu lieben, wie sie es tat.
Ende Kapitel 4/5
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Kapitel 5/5
"Mulder. Mulder, komm schon, steh auf.
Geh an die Tür."
Mulder lag einfach da, eine Hand immer noch
an seinem nun schlaffen Penis, sein Gesicht fest in ihre Halsbeuge gepresst.
Sein heißer Atem strich über ihre Brüste, während er fortfuhr, schwer zu
keuchen.
"Mulder, komm schon, bevor er geht. Ich
sterbe vor Hunger."
"Kann nicht,"
hauchte er. "Kann mich nicht bewegen. Gib... mir... nur eine Minute."
Sein Atem beruhigte sich und sein Kopf
rollte auf die Seite, seine Nase schmiegte sich an ihren Hals.
"Äh-äh, mach
das nicht, Mulder," sagte sie, während sie
versuchte, ihn von sich zu schieben. "Du wirst einschlafen. Komm schon,
Mulder, bitte. Ich bin so hungrig."
Mulder nickte und erhob sich langsam, seine
Augen waren immer noch geschlossen, als er sich aufrichtete. Scully konnte
nicht anders, sie musste über ihn kichern, als sie ihm dadurch aufhalf, dass
sie gegen sein Hinterteil drückte. Seiner äußeren Erscheinung nach schien er
ein arthritischer achtzig Jahre alter Greis zu sein, der versuchte, aus der
Badewanne zu kommen.
Er hob ein Bein aus der Wanne und dann das
andere, jeder Fuß platschte auf den Boden wie bei einem Gorilla, und dann stand
er da, bis er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
Blindlings sah er sich im Badezimmer um.
"Handtücher, Scully?"
"Äh... oh, Mist. Ich habe keinen
sauberen großen mehr, das habe ich vergessen. Ich hätte Wäsche machen müssen,
bevor... nimm einfach... nimm einfach meinen Bademantel."
Mulder griff nach dem mit Magnolien
bedruckten Kleidungsstück aus Satin und drehte sich wieder zu ihr um, einen 'Du
machst wohl Witze?' -Blick im Gesicht.
"Warum gehst du nicht an die Tür?"
"Ich würde nackt darunter sein, Mulder.
Willst du, dass der Pizzajunge auf meine feuchten Brüste schielt, die sich
durch den Stoff drücken?"
Mulder bedachte sie mit einem elenden Blick,
der besagte, dass er keine der beiden Optionen wollte. Wieder erklang die
Türklingel. "Mulder, beeil dich. Er wird sonst gehen."
Schnell zog er sich das Kleidungsstück über
und bemühte sich, die notwendigen Zonen zu bedecken, dabei fluchte er die ganze
Zeit vor sich hin, weil es so klein und so klebrig auf seiner nassen Haut war.
Die Ärmel endeten irgendwo um seine Ellbogen und der Saum reichte kaum bis zur
Mitte seines Oberschenkels. "Ich komme mir vor, wie dieser verdammte Cary
Grant in der Philadelphia Story."
"Und du siehst auch genauso stattlich
aus. Jetzt geh und hole mein Abendbrot, Junge."
Mulder schnitt eine Grimasse, ging aber.
Jetzt war sie davon überzeugt, dass es
absolut nichts gab, was er nicht für sie tun würde. Von den größten,
kraftvollsten Aufgaben ihres Daseins bis zu den einfachsten und dümmsten, er
war 120-prozentig für sie da. Gab es einen anderen Mann im Universum, der ihr
Leben retten, für sie töten, für sie sterben, ihren Wahnsinn ertragen und ihren
Missbrauch, für mehr wiederkommen, sie weiter lieben, sie vor sich selbst
retten und ihr Pizza, gekleidet in einen Seidenmantel Größe 3 von Victoria’s Secrets, holen würde?
Scully wusste, dass Mulder sie für eine Heilige hielt, weil sie sich mit ihm
einließ. Dennoch war er der wirklich Heilige. Ihr wahnsinniger Erlöser.
Zum ersten Mal seit langer Zeit dachte sie
an Jane. Bei dem Gedanken fühlte sie nicht das übliche Beben aus Angst, sie
empfand eine seltsame und tiefe Sympathie. Mulder und sie, sie glaubten beide,
dass sie bessere Menschen als Jane waren. Sie verbrachten ihr Leben damit,
solche wie sie einzufangen, sie für ihre Verbrechen strafrechtlich zu
verfolgen, die Gesellschaft vor ihnen zu schützen. Aber letzten Endes waren sie
gar nicht so verschieden voneinander. Liebe war eine Geisteskrankheit, so wie
jede andere. Mulder hatte in der ganzen Sache wirklich nicht sehr viel anders
gehandelt, als es Jane wahrscheinlich getan hätte. So verrückt durch den
Gedanken, sie zu schützen, sie an ihrer Übeltäterin zu rächen, hätte Mulder
Jane sicherlich umgebracht, wenn Charlie nicht dagewesen wäre, um ihn
aufzuhalten.
Und sie konnte nichts dagegen tun, aber sie
hegte für Jane eine gewisse Sympathie, obwohl sie ihr all die schrecklichen
Dinge angetan hatte. Sie konnte ehrlich nicht zugeben, dass sie nicht all diese
Dinge tun würde, wenn es für Mulder wäre. Und sie hatte bereits Dinge getan,
die sie sich niemals hätte vorstellen können, bevor sie Mulder kannte.
Einschließlich sich in ihn zu verlieben. Sie
hatte für ihn gelogen, für ihn getötet, war vor nichts zurückgeschreckt, um
sein Leben zu retten, sogar gesungen hatte sie für ihn. Bei der Erinnerung
lachte sie laut über sich selbst. Nur für Mulder hatte sie so etwas gemacht.
Als eine kühle Brise durch das
Badezimmerfenster wehte, erschauerte sie. Der Wind blies durch die Bäume und
signalisierte, dass es Regen geben würde, womöglich sogar einen Sturm.
Scully kletterte aus der Wanne und ließ den
letzten Rest Wasser ablaufen. Sie sah zu, wie es durch den Abfluss wirbelte und
war ein bisschen traurig. Sie war noch nicht bereit, ihre Zeit in der Wanne vorbeisein zu lassen, also steckte sie den Stöpsel wieder
rein und drehte das Wasser auf.
Die See ist gut für unsere Seele, hatte ihr
Vater oft zu ihr gesagt, besonders wenn er auf Landurlaub nach Hause kam. Er
sagte, heimkommen war jedes Mal wie ein Neubeginn, weil er das
,was ihn geärgert hatte, genommen und im Wasser zurückgelassen hatte.
Auch hatte er sie oft mit ans Meer genommen, wenn sie sich schlecht gefühlt
hatte, nur sie und ihr Vater, und er hatte ihr gesagt, sie sollte sich davon
freimachen, es ins Meer geben, weil das Wasser immer die schlechten Sachen fortwusch und keine Leere zurückließ, sondern eine reinere
Version des Guten, als es vorher war. Ein Neubeginn mit dem alten, eine neue
Chance, die Dinge richtig zu machen.
Was immer Rena auch mit ihr gemacht hatte,
es schien beinahe ein Wunder zu sein, aber Scully wollte wissen, ob es Renas
‚Magie’ gewesen war, dass es ihr tatsächlich besser ging. Oder ob es
hauptsächlich ihr eigenes intensives Verlangen gewesen war, die Dinge wieder
neu zu gestalten. In der Lage zu sein, einfach die Donnie
Pfasters, die Raucher, die Krankheiten und die Janes
für immer weit hinter sich zu lassen, um glücklich zu sein und glücklich mit
Mulder zu sein.
Eine weitere Brise wehte durch das Fenster
und diesmal konnte sie den Regen schmecken, der begonnen hatte niederzufallen.
Ihre Zähne klapperten und sie hielt ihre Hand unter das fließende Wasser, um
sich aufzuwärmen. Wieder schaltete sie das Badezimmerlicht aus und versank in
der Badewanne mit frischem Wasser. Ihre Haare hatten sich schon lange gelöst
und sie ließ sie einfach ins Wasser fallen und schloss kurz ihre Augen, während
sie auf Mulders Rückkehr wartete.
xxxxxx
"In Ordnung, lass einfach die Hosen an,
ja? Ich komme schon."
Besser, sie würde es verdammt gut würdigen,
dachte Mulder, als er tief einatmete und sich darauf vorbereitete, die Tür zu
öffnen.
"Sieht so aus, als ob Sie ihren eigenen
Ratschlag befolgen könnten," verspottete ihn der
große und muskulöse dunkelhaarige Lieferbursche.
"Geben Sie mir einfach die Pizza und
dann ist gut, ja?" erwiderte Mulder mit geziertem Ärger und hoffte, dass
er, ungeachtet seiner fragwürdigen Kleidung, ein bisschen von seiner
Männlichkeit gegenüber diesem Burschen bewahrte.
"18.64 Dollar."
Oh, Geld, ja. Aus Gewohnheit griff Mulder
hinter sich nach seiner Brieftasche. Wieder bemerkend, dass er den Seidenmantel
einer Frau anhatte, lächelte er unbehaglich. "Nur eine Minute, ich muss
finden..."
Er sah sich in Scullys Apartment um und
versuchte sich verzweifelt zu erinnern, wo er seine Jeans ausgezogen hatte. Es
würde einfach sein, wenn er nur sehen könnte. Oder gehen. Immer noch hatte er
das Gefühl, von einem Truck überrollt worden zu sein. Seine Gliedmaßen
zitterten wie Gelee.
"Oh, nur eine Minute, ich muss... äh...
finden..."
"Geld?"
"Richtig. Geld. Lassen Sie mich nur...
ich weiß nicht, wo meine Part... nerin... es
aufbewahrt."
"Scully! Wo ist etwas Geld?" rief
er n Richtung Badezimmer, aber er hörte nur das Wasser in die Wanne laufen.
Mulder blickte auf den Pizzajungen, der die Stirn runzelte und ungeduldig
seufzte. "Ist nicht meine Wohnung. Die meiner Part-nerin..."
Mulder unterbrach sich selbst und erkannte zum ersten Mal, dass er nicht
wusste, wie er sie nun nennen sollte. Seine Freundin? Das hörte sich an wie auf
der Junior High School. Seine Geliebte? Ja, das ist Dana Scully, wir arbeiten
zusammen und außerdem ist sie noch meine Geliebte. Das war auch nicht richtig.
"Hören Sie zu, es geht mich überhaupt
nichts an, was die Leute in ihrem Privatleben treiben, geben Sie mir einfach
das Geld, damit ich verdammt noch mal von hier verschwinden kann."
Mulder fand Scullys Portemonnaie, das
ordentlich auf dem Küchentisch lag. Er gab dem Burschen einen Zehner.
"Äh, das macht 18.64 Dollar,
Mister."
"Achtzehn Mäuse? Ist das nicht ein
bisschen viel?"
"Wissen Sie, Sie beschweren sich ganz
schön viel für einen Typen in einem Blumenmantel." Schließlich kam es
Mulder in den Sinn, was dieser Typ über ihn denken musste. Einen Augenblick war
Mulder befangen, aber das war schnell vorbei, als die Erinnerung an Scully,
einen Ausdruck purer Lust auf dem Gesicht, Lust, die er ihr gegeben hatte, in
seinen Kopf schoss. Oh ja, er war ein richtiger Mann. Daran hatte er keinen
Zweifel.
Mulder gab dem Burschen einen weiteren
Zehner, nickte sarkastisch und lächelte. "Geben Sie mir einfach die
Pizza." Welche ich vorhabe, wenn es dich interessiert, an die schönste
Frau, die jemals über diesen Planeten gewandelt ist, zu verfüttern, dieselbe
Frau, mit der ich gerade den unglaublichsten Sex meines Lebens hatte, an ihrer
Badezimmertür, dieselbe Frau, die in diesem Moment auf mich wartet, nackt, in
einer großen Badewanne voller Wasser, dieselbe Frau, mit der ich heute Nacht
noch vier weitere Male unglaublichen Sex haben werde. Ich denke nicht, dass du
dasselbe behaupten kannst, nicht wahr, Pizzajunge?
Nachdem die Tür einmal geschlossen war,
zerrte er sich den Mantel vom Leib und warf ihn über die Couchlehne. Indem er
das tat, verlor er ein wenig das Gleichgewicht. Na gut, vielleicht nicht
viermal.
"Mulder, da ist eine Flasche Wein im
Kühlschrank, bringst du die bitte mit?" rief ihm Scully entgegen, als er
zurück ins Badezimmer eilte.
Er fummelte zitternd in der dunklen Küche
herum, hielt eine eiskalte Flasche Chardonay gegen
seine nackte Haut und sah sich nach Weingläsern um.
"Im Regal unter dem Küchenschrank," rief Scully aus dem Bad.
Mulder lächelte und schüttelte den Kopf.
Egal, ob es weibliche Intuition oder hellseherische Fähigkeit war, die Tatsache
erinnerte ihn daran, dass sie ihn besser kannte, als es jemand in seinem ganzen
Leben getan hatte. Sie kannte ihn in einer Weise, die er nicht für möglich
gehalten hatte. Es war beinahe, als würde sie ihn sein
ganzes Leben kennen. Bevor sie sich jemals trafen. Als wenn sie dazu geboren
wäre, ihn zu kennen. Sie musste dazu geboren sein, ihn zu lieben, weil es für
ihn immer noch wie ein Wunder war, dass sie es konnte.
"In der Schublade neben dem Herd," rief sie wieder, bevor er überhaupt angefangen hatte,
die Schubladen auf der Suche nach dem Korkenzieher zu öffnen. Absolut
erstaunlich.
Oder nicht. Vielleicht war es etwas, was für
andere Menschen vollkommen normal war. Oder wenigstens für Scully.
Die Flasche und zwei Weingläser auf der
Pizzaschachtel balancierend, benutzte er vorsichtig seinen Fuß, um die
Badezimmertür wieder aufzustoßen. Als er die Schachtel und die Gläser auf den
Boden gestellt und wieder in die Wanne gestiegen war, meinte er, "Weißt
du, in den letzten paar Tagen, in denen ich mit dir zusammen war, habe ich mehr
von meiner Männlichkeit eingebüßt, als ich jemals für möglich gehalten
hätte."
"Was soll das heißen?" fragte sie,
als sie sich diesmal zwischen seine Beine setzte.
"Das heißt, dass ich dem Pizzajungen
eine mordsmäßige Story geliefert habe, die er mit zurück zur Arbeit genommen
hat." Mulder langte über den Wannenrand, um die beiden Weingläser für sie
zu nehmen. "Ich meine, denk mal nach, Scully, verfrühter Samenerguß, mit einem Blumenmantel bekleidet... Was kommt
als nächstes, Scully? Werde ich mich frisieren?"
Scully nippte an ihrem Wein und lachte ein
bisschen. "Nun, wäre es dir lieber gewesen, ich wäre rausgegangen? Und
hätte ihm guten Stoff für einen Brief an das Penthouse-Magazin geliefert, so
ungefähr 'Liebes Forum, ich hätte niemals gedacht, dass mir das passieren
würde...' oder so? "
Während sie in das Stück Pizza, das er ihr
anbot, biss, wurden seine Augen groß angesichts ihres Kommentars. "Scully,
woher..."
"Woher was?" fragte sie mit vollem
Mund.
"Woher weißt du..."
"Mulder, du musst denken, ich lebe
hinter dem Mond."
"Na ja, ich weiß, dass du das nicht
tust, ich meine, ich weiß, dass du..." Er verstummte und biss von der
Pizza ab. Mit vollem Mund fragte er, "Scully, hast du dir wirklich meine
Filme angesehen?"
"Was bringt dich dazu, zu glauben, ich
hätte mir das ausgedacht? Im Gegensatz zu dem, was du vielleicht vorher von mir
gedacht hast, Mulder, ich denke tatsächlich über Sex nach."
"Ja, das weiß ich. Es ist nur, na ja,
all diese Dinge, die du vorhin gesagt hast, diese Dinge, von denen du mir
erzählt hast, dass du sie getan hast..."
"Ja? Ich dachte, du hättest gesagt,
dass es dir nichts ausmacht, diese Dinge zu hören."
"Scully, ich... ich habe nur einfach
nicht erkannt, dass du so... lüstern... sein kannst."
Scully lachte ihn wieder an und nahm den
Rest des Stück Pizza, das sie zusammen gegessen
hatten. Sie drehte ihren Körper mehr zu ihm hin und bemerkte einen Klecks Soße,
der auf seinem Oberkörper gelandet war. In einer übertriebenen Bewegung leckte
sie ihn mit flacher Zunge ab. In einem leisen, heiseren Tonfall fragte sie ihn,
"Magst du mich nicht lüstern? Weil ich bereit wäre, es unter Kontrolle zu
halten, wenn du glaubst, dass du damit nicht umgehen kannst. Aber ich würde
sagen, du bist ein ziemlich glücklicher Mann."
"Scully, du weißt nicht einmal die
Hälfte."
"Oh, aber ich denke doch."
Sie drückte ihm mit offenem Mund einen Kuss
auf den Hals und kuschelte sich dort an ihn. "Mmmulder,
ich möchte noch mehr."
"Scully, ich kann nicht... jetzt...
schon... i..."
"Pizza, Mulder. Ich möchte mehr
Pizza."
"Oh." Mulder griff über den
Wannenrand und nahm ein weiteres Stück. Er fütterte sie gerade damit, als er
sich plötzlich daran erinnerte, dass da noch etwas war, was er sie fragen
wollte. "Scully, warst du wirklich verängstigt wegen dieses albernen,
kleinen Clowns?"
Scully seufzte durch ihren bereits
geöffneten Mund, der auf die Pizza gewartet hatte. Sie schüttelte den Kopf.
"Mulder, halt die Klappe und füttere mich."
ENDE
Desideratum