EAT IT TOO
by Rachel Anton (RAnton1013@aol.com )
Category: S, R, A
Keywords: MSR, etwas Angst, hoffentlich ein bißchen Humor
Übersetzer: Sylvia (aktex_sm@hotmail.com)
Rating: NC-17
Summary: Wird Mulder jemals diesen Kuchen bekommen? Und wenn
ja, was wird er damit tun?
Spoiler: FTF, ein ganz kleines bißchen Staffel 6
Archiv: überall, solange mein Name und meine
e-mail-Adresse dabei sind
Disclaimer: Keiner dieser Charaktere gehört
mir.
Acknowledgements: Danke, wie immer, an Amy und Laura, dafür daß sie wahre Freunde sind, wunderbare Menschen und extrem
hilfreiche Betaleser.
*********
Scully ist hübsch.
Okay, ich weiß, das ist nicht unbedingt eine
Feststellung. In der Tat würden es manche Menschen wahrscheinlich als
Untertreibung betrachten. Die meisten Menschen würden von Schönheit sprechen,
von Glanz, und sie ist in beidem hochkarätig. Aber die Sache ist die, die
meisten Frauen sind schön durch den Vorzug, Frauen zu sein. Nicht viele von
ihnen sind hübsch.
In der Tat glaube ich nicht, daß ich in meinem ganzen Leben auch nur mit einer einzigen
hübschen Frau geschlafen habe. Ich glaube nicht einmal, daß
ich eine geküßt habe. Sie sind eine seltene Spezies.
Die meisten Frauen, mit denen ich zusammen
war, sind nach jedermanns Standard schön gewesen. Hagere, langgestreckte
Körper, gefährlich unterernährt, groß genug, um meine Lippen zu erreichen, ohne
sich auf die Zehenspitzen zu stellen, jede von ihnen hätte die Titelseite der
Vogue schmücken, über einen Laufsteg in Paris gehen können.
Die meisten von ihnen hatten Gesichter wie
Pferde. Oder noch schlimmer, wie ich. Manche hatten meine Haarfarbe und
–stärke, einige meine Augen, einige dieser armen Mädchen hatten tatsächlich meine
Nase, aber was immer es auch war, alle hatten sie etwas. Alle sahen sie so aus,
nein *waren* sie ich in weiblicher Form.
Ich bin mir sicher, daß
Freud einiges über die Tatsache zu sagen hätte, daß
jede Frau, mit der ich geschlafen hatte, meine Schwester hätte sein können.
Aber wie immer hätte er unrecht.
Ich habe in diesen Frauen nicht nach
Samantha gesucht und es war ganz bestimmt nicht, wie mancher denken mag,
irgendeine verdrehte Form von Narzißmus. Die Wahrheit
ist, wenn man sich selbst haßt, gibt es keine bessere
Strafe, als mit Menschen zu schlafen, die einen an sich selbst erinnern. Ich
sah alles, was in mir selbst revoltierte, in diesen Frauen und wurde von ihnen
angezogen, wie ein Schwein von seinem eigenen Mist.
Es hatte außerdem den zusätzlichen Vorteil, daß man sich nicht darum sorgen mußte,
wie und wann man verletzt wurde. Man kennt alle Tricks und man kann die Klinge
schon sehen, bevor sie überhaupt herauskommt.
Es war einfach, mich bei diesen Frauen
zusammenzunehmen. Ich konnte die Kontrolle nicht verlieren, mich selbst nicht
verlieren in all diesen harten Kanten und stumpfen Gefühlen, sogar wenn ich es
versucht hätte. Zu tief zu fallen war niemals auch nur eine reale Möglichkeit.
Aber verstehe bitte, die Sache mit Scully
ist, daß sie hübsch ist.
Scully ist immer hübsch gewesen. Sogar, wenn
sie ihr bestes versucht, es zu verbergen, scheint es mit blendender Klarheit
durch. Das grausamste Kostüm der Welt kann die Sanftheit, die Süße ihre Körpers
nicht verbergen. Eine metallene, häßliche Waffe kann
die sensiblen, genauen Finger, die sie halten, nicht überwältigen. Und ihr
Gesicht, ein Gesicht, für das man tötet, für das man stirbt, für das man
tausende von Zivilisationen erschafft und zerstört, nichts könnte jemals das
erhabene, unberührbare Göttliche dieses Gesichtes verhüllen. Auch nicht dieser
schreckliche Haarschnitt, den sie vor ein paar Jahren hatte.
Sie könnte niemals ein Model sein oder ein
Filmstar. Das ist es einfach nicht, was hübsch ist. Hübsch ist, was Künstler
früher versuchten, in einem leuchtenden, strukturierten Gemälde zu erfassen.
Hübsch ist, was einen Poeten dazu inspiriert, das Sonett aller Sonette zu
schreiben. Hübsch ist etwas, worum jede sensible Seele auf diesem gefühllosen
Planeten kämpft, einen winzigen Geschmack davon zu bekommen. Hübsch ist etwas,
was ein großer, plumper Dummkopf nicht einmal berühren würde, aus Angst, es zu
zerbrechen, es in eine Million kleiner Teile zu
zerschmettern.
Und die Sache mit mir ist, ich bin ein
großer, plumper Dummkopf.
Was immer an Schönheit in mir ist, ist wegen
ihr da.
Vielleicht würde es einfach sein, wenn ich
jemand anderes wäre. Vielleicht würde ich in der Lage sein zu sagen, was ich in
diesem Moment sagen will und es würde nicht alles falsch herauskommen.
Vielleicht würde ich mich nicht fürchten.
Heute ist mein Geburtstag.
Es ist der erste Geburtstag, den ich habe,
seit ich beinahe eine hübsche Frau geküßt hätte. Ist
es wirklich eine Überraschung, daß ich den Tag heute
mit dieser Frau verbringen möchte?
Im allgemeinen bin
ich kein großer Geburtstagsfan. Ich habe niemals wirklich verstanden, was es
daran zu feiern gibt, daß ein weiteres Jahr vergangen
ist, daß man dem Tode zwölf weitere Monate näher
gerückt ist. Ich nehme an, das klingt ziemlich griesgrämig. Und ich vermute,
ich bin ein großer , plumper, griesgrämiger Dummkopf.
Aber in diesem Jahr ist mir nach Feiern. Mir
ist danach, eine Party zu schmeißen für ein weiteres Jahr, das ich mit Scully
verbracht habe. Aber ich kenne nicht genug Leute, um für sie eine Party zu
schmeißen. Also ziehe ich es wirklich vor, einfach mit ihr zusammen zu sein,
einfach in ihrem Schein zu sitzen und ihr Gesicht ein paar Stunden lang
anzustarren.
Sie erinnerte sich an das letzte Jahr. Das
letzte Jahr, als wir ihr Leben feierten, ihre weitere Existenz auf dem
Planeten. Ich glaube, sie wußte, daß
ich es nicht bis zu diesem Geburtstag gemacht hätte, wenn die Krankheit sie mir
genommen hätte. Also haben wir beide unser Leben gefeiert, unsere erneuerte
Hoffnung in die Zukunft.
Wir gingen auf einen Drink aus, an denselben
Ort, an dem wir an ihrem letzten Geburtstag gewesen waren. Die Bar schien mich
beinahe zu verfolgen. Die Erinnerungen an ihre Krankheit lauerten dort. Aber
wir verscheuchten die Geister. Wir redeten. Und wir lachten. Ich glaube, sie
hat mit mir geflirtet. Sie tat es damals oft. Es war schön.
Ich würde es gern wieder tun.
Ich glaube nicht, daß
dieser Geburtstag dieselbe Bedeutung für sie hat, wie der letzte. Ich glaube
nicht, daß sie sich genauso über die Tatsache
wundert, daß wir dieses Jahr durchgestanden haben.
Ich glaube nicht, daß die Tatsache, daß es dieses Jahr ist, in dem ich versucht habe, sie zu
küssen, besonders bedeutungsvoll für sie ist.
Ich mache ihr daraus keinen Vorwurf. Sie
hatte in der letzten Zeit eine Menge um die Ohren. Es ist nur natürlich, nur zu
erwarten gewesen, daß sie es vergessen würde. Ich
habe mich auch nicht an jede Einzelheit von ihr erinnert.
Das ist eine Lüge.
Ich habe sie nicht wissen lassen, daß ich mich an jede Einzelheit von ihr erinnert habe. Auf
die eine oder andere Art verstehe ich es.
Aber nun, als ich sie beobachte, wie sie aus
dem Büro geht, auf dem Weg zu einer medizinischen Konferenz in Connecticut,
wünschte ich, daß sie nicht so verdammt hübsch wäre.
Wenn sie nur schön wäre, hätte ich vielleicht den Mumm, um sie aufzuhalten, um
ihr zu sagen, daß ich diesen Tag, diese Nacht
wirklich mit ihr verbringen wollte, daß es mir mehr
als alles andere auf der Welt bedeuten würde und daß
sie sich verdammt noch mal an meinen Geburtstag erinnern sollte. Wenn sie nur
schön wäre, würde es vielleicht nicht so weh tun, sie gehen zu sehen.
xxxxx
Ich sollte mich schuldig fühlen. Warum fühle
ich mich nicht schuldig?
Ich mag es nicht, ihn traurig zu sehen.
Insbesondere mag ich es nicht, wenn ich der Grund für diese Traurigkeit bin.
Klar, daß ich es nicht mögen sollte, ihn so elend in
seinem Büro zurückzulassen, wegen etwas, das ich getan habe. Oder nicht getan
habe, wie es den Anschein hat. Ich sollte es nicht mögen, aber ich tue es.
Da ist etwas unglaublich interessantes,
sogar erotisches an einem mitleiderweckenden
Mulder. Und es ist etwas unglaublich erheiterndes daran, zu wissen, wie dieser
irgendwie grausame Spaß, den ich mir mit ihm erlaube, ihn berührt. Je trauriger
er jetzt ist, desto glücklicher wird er später sein.
Hoffe ich.
Ich hoffe, dies macht ihn glücklich. Auch
wenn ein mitleiderweckender Mulder seinen Charme hat,
ich habe ihn schon zu oft so gesehen. Ein glücklicher Mulder ist jemand, mit
dessen Dasein ich allzu selten beehrt werde.
Vielleicht habe ich nicht mein bestes getan,
um ihn dazu zu bringen. Manchmal glaube ich, ich spiele zu leicht, zu
bereitwillig bei seinem herabsetzenden Blick auf sich selbst mit. Manchmal
glaube ich, daß er vielleicht nicht weiß. wie
glücklich er *mich* macht.
Ich will es ihm heute Nacht zeigen. Ich
will, daß er eine glückliche Scully trifft.
Sein Apartment ist ein Chaos, als ich
ankomme. Schmutzige Sachen von seinem morgendlichen Lauf sind auf dem Boden und
auf der Couch verstreut und ein Glas mit saurer Milch und die Überreste von verschiedenen
Früchten stehen und liegen auf dem Tisch. Saubermachen war nicht Teil meines
Planes, aber das ist wirklich nicht die Atmosphäre, die ich erhofft habe. Und
ich habe Zeit. Ich bin beinahe vier Stunden früher gegangen.
Ich stelle die große Tasche voller
Überraschungen, die ich auf dem Weg hierher in meiner Wohnung abgeholt habe, ab
und beginne, aufzuräumen. Ich weiß nicht, was es über mich erzählt, daß ich tatsächlich absichtlich an der Unterwäsche rieche,
die er heute morgen zum Joggen anhatte, aber ich
sollte besser nicht zu sehr darüber nachdenken.
Als die Wohnung annehmbar ist, gehe ich in
die Küche. Das ist der bedeutendste Teil. Ich muß es
richtig machen. Aber wie schwer würde es tatsächlich sein?
Ich nehme die Packung Sarah Lee Schokoloadenkeksmischung aus meiner Tasche und denke eine
Minute nach. Wasser, Eier, Milch, mixen, backen. Das kann nicht so schwierig
sein. Wenn Mulders nicht sonderlich häusliche Mutter das tun konnte, dann kann
ich es auch. Aber die Sache ist die, daß ich noch nie
gebacken habe. Niemals.
Meine Mutter hatte früher versucht, meine
Hilfe für ihre vielen und verschiedenen Backabenteuer zu gewinnen, als ich noch
sehr jung war, aber sie brauchte nicht lange, um zu erkennen, daß das Mixen von klebrigem Brei mit einem Holzlöffel nicht
die gleiche Anziehungskraft auf mich ausübte, wie im Schlamm herumzutollen und
meine Spielzeugsoldaten sich gegenseitig verprügeln zu lassen. Ich glaube,
Charlie war der einzige von uns, bei dem sie es geschafft hatte, ihn in die
Nähe der Küche zu bekommen.
Meine Küchenphobie ging auch nicht vorbei,
als ich aufs College ging. Nicht einmal, als ich in meine eigene Wohnung zog.
Ich lebte die meiste Zeit zwischen zwanzig und dreißig von Brezeln und Käsesandwiches. Neuerdings habe ich zu Salat gewechselt und
manchmal gibt es eine gebackene Kartoffel. Nun, nicht richtig gebacken. Aus der
Mikrowelle.
Der Punkt ist, ich habe noch nie ein
Nudelholz in der Hand gehabt und ich verstehe den Begriff Mehl wirklich nicht,
aber hier stehe ich in Mulders Küche und bin dabei, einen richtigen
Geburtstagskuchen zu versuchen. Und nicht irgend einen
Kuchen. Mamis Geburtstagskuchen.
Es ist wirklich lustig, welche Dinge man
über jemanden lernen kann, der unterkühlt ist. Seltsam, daß
ich mich daran erinnere, wie er über diesen Kuchen gebrabbelt hat, während wir
uns den Weg zu diesem Schneemobil zurück kämpften und ich die ganze Zeit selber
unterkühlt war. Ich nehme an, es fiel auf wegen dem, was es nicht war. Von all
den Dingen, die wir hätten diskutieren können - die seltsamen Geheimnisse, die
wir aufgedeckt hatten, die Tatsache, daß Mulder
gerade aus erster Hand den verzückten Blick auf ein wirkliches UFO gehabt
hatte, die Tatsache, daß wir einen Bienenstich weit
entfernt von einem die Erde erschütternden Kuß waren,
als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte – wollte Mulder ausgerechnet über den
Kuchen reden, den ihm seine Mutter früher immer zum Geburtstag gemacht hatte.
Schokolade, Sarah Lee, Vanilleeis, M&M’s obendrauf, blieb er hartnäckig dabei. Und redete
zusammenhangloses Zeug. Nichts auf der Welt ist wie das, hatte er mir
versichert. Wie ein Orgasmus in deinem Mund, sagte er. Ja, das hat er wirklich
gesagt. Ich würde ihn jetzt gern haben, sagte er. Ich war mir nicht sicher, ob
er da über Orgasmus oder Kuchen sprach. Es war auch nicht wichtig.
Ich schaffe es, die Zutaten
überraschenderweise ohne Katastrophe in eine Schüssel zu tun und beginne, sie
zu mixen. Während der langweilige Vorgang sich entfaltet, überdenke ich meine
Garderobe. Wenn schon Girlie-like, dann richtig. Im
Moment habe ich ein bezauberndes Ensemble aus blauen Sweathosen
und einem ausgewaschenen Georgetown T-Shirt an. Das ist fürs Backen. Ich habe
vor, mich umzuziehen.
Ich habe nur ein Outfit in meiner Tasche
mitgebracht und nun beginne ich mich zu fragen, ob das eine weise Entscheidung
war. Ich glaube, das ist das erste Mal in meinem Leben, daß
ich mich überhaupt für einen Mann anziehe. Ich meine, jeder zieht sich irgendwie
an, um andere Menschen bis zu einem gewissen Grad zu beeindrucken, aber ich
habe niemals vor meinem Schrank gestanden, alles was ich besitze, überdacht und
mich gefragt, ‚worin will er mich sehen‘?
Ich tat es heute. Weil heute Mulders
Geburtstag ist.
Ich hoffe, ich habe die richtige
Entscheidung getroffen. Über das seidene dunkelrote Tanktop mit
Spaghettiträgern und den kurzen schwarzen Rock, die sagenhaft hohen Fick-mich-hart-und-langsam-Schuhe, die schwarzen Strümpfe,
den Strumpfhalter (du hast ja keine Ahnung), was alles zusammen ein Loch in
meine Tasche brennt, nachzudenken, während ich dastehe und mixe, ehrlich, das
macht mich ein bißchen nervös. Ich glaube, es könnte
zuviel sein. Ich glaube, ich könnte lächerlich aussehen. Aber leider gibt es
entweder das oder die schmutzigen Sachen. Oder etwas davon. Das wäre mehr als
lächerlich.
Ich schätze, ich habe ein Problem. Ich hoffe
nur, daß er nicht denkt, ich sehe aus wie eine Nutte.
Ich habe auch über meine Haare nachgedacht.
Ich habe nie wirklich geglaubt, daß Mulder eine
Meinung zu meinen Haaren hat. Bis vor ungefähr drei Wochen. Er kam in meinem
Apartment an einem der seltenen Wochenendnachmittage
vorbei, an denen ich mich nicht damit abgegeben hatte, es trocken zu fönen oder
überhaupt etwas damit zu machen. Es hing einfach so herab, locker und
unordentlich. Die Feuchtigkeit half nicht. Aber ich schwöre bei Gott, er stand
in meinem Türrahmen und gaffte mich mindestens eine volle Minute wie geistig
verwirrt an. ‚Lockig‘ war alles, was er sagte, aber das Lächeln auf seinem
Gesicht sagte alles. Er mochte es.
Und ich werde verdammt noch mal versuchen,
es heute abend wieder
hinzubekommen.
Weil heute Mulders Geburtstag ist.
Ich werde eine Dusche nehmen, während der
Kuchen bäckt. Eine Dusche in Mulders Bad. Noch eine neue Erfahrung heute für
mich. Ich habe mein eigenes Shampoo mitgebracht. Seines riecht wie Schuhcreme.
Während ich den braunen Teig in die
spezielle Kuchenform fülle, für 15 Dollar erstanden, wundere ich mich wirklich
über die Tatsache, daß ich überhaupt hier bin. Ich
bin mir nicht sicher, was in mich gefahren ist. Diese Geste ist mehr als eine
Geburtstagsüberraschung für einen Freund. Ich weiß das. Trotz seiner
verhältnismäßigen Vergessenheit bin ich überzeugt, daß
Mulder es wissen wird. Es ist eine Erlaubnis. Es ist eine Einladung. Das ist
es, vorwärts Mulder, beende, was du an einem stickigen Juninachmittag begonnen
hast, der eine Million Jahre her und gleichzeitig erst gestern gewesen zu sein
scheint. Ich frage mich, ob ich möchte, daß er mich beim
Wort nimmt oder nicht.
Alles was ich weiß ist, daß
ich diesen Schwebezustand leid bin. Irgendwie wird die
Art, wie er heute abend
handeln wird, mir alles sagen, was ich wissen muß.
xxxxx
Einige Stunden vergehen in ihrer
Abwesenheit. Ich bastele Papierflugzeuge und schieße sie durch den Raum, gebe
vor, daß sie da ist und mich finster ansieht, als
eines davon ihren Kopf streift. Ich bin ein sehr jämmerliches Individuum, wenn
sie nicht da ist.
Trotz der Tatsache, daß
ich absolut nichts zu tun habe, bleibe ich ein wenig länger. Der Gedanke, in
ein leeres und dunkles Apartment zurückzukehren, ist im Moment wenig anziehend.
Vielleicht gehe ich auf einen Drink. Oder zwölf.
Gerade als ich entschieden habe, daß das die einzige logische Handlungsrichtung ist, klopft
es an der teilweise offenen Tür. Ich hebe meinen Kopf aus seiner gegenwärtigen
Position – er ruht auf meinem Schreibtisch – und lache beinahe laut auf
angesichts der Gestalt, die vor mir steht. Sie muß
gehört haben, wie ich über sie nachgedacht habe.
"Hart bei der Arbeit, Fox?" fragt
sie mich mit einem Grinsen.
"Diana... uh... hi."
Ich setze mich kerzengerade hin, fahre mir mit den Fingern durchs Haar und
versuche, mir ein wenig Anschein von Professionalität zu geben.
Sie kommt herein und setzt sich auf den
Stuhl mir gegenüber, immer noch grinsend. Ich frage mich, ob sie sich erinnert,
daß es mein Geburtstag ist und ob sie deswegen hier
ist. Ich hoffe es wirklich nicht.
"Du vermißt
die X-Akten wirklich, nicht wahr, Fox?"
"Wie kommst du darauf?"
"Die Tatsache, daß
du an deinem Schreibtisch eingeschlafen bist umgeben von Papierflugzeugen hat
mich darauf gebracht."
Ich lache höflich und korrigiere sie nicht.
Ich muß ihr nicht erzählen, daß
es Scully ist, die ich vermisse. Ich bin nicht wirklich daran interessiert, die
Gefühle dieser Frau zu verletzen. Das mag arrogant klingen. Es ist dennoch
nicht so, es ist nur ehrlich. Ich weiß, daß Diana
immer noch etwas für mich empfindet. Ich weiß, wenn es die Chance dazu gäbe,
würde sie mich zurücknehmen. Was sie nicht erkennt oder versteht ist, daß der Fox Mulder, den sie liebte, liebt, glaubt zu
lieben, nicht mehr existiert. Er starb an dem Tag, als er Dana Scully traf.
Seine Seele, sein Herz – sie sind fort. Sie wurden ersetzt durch die neueren
Formen, die Mulder-Formen, und sie sind bereits vergeben. Nicht mehr zu haben.
"Ich nehme an, wenn du so beschäftigt
bist, wirst du keine Zeit haben, einer alten Freundin einen Gefallen zu
tun?"
"Was brauchst du?" frage ich,
darauf hoffend, daß erstens dieser Gefallen ein paar
Stunden in Anspruch nimmt und mich davon abhält, heute abend
überhaupt in mein Apartment zurückkehren zu müssen, und zweitens daß dieser Gefallen nicht noch mehr Kontakt mit Diana als
diese Unterhaltung bedeutet.
"Eine Fallakte. Ich weiß, daß du immer noch ein paar deiner alten Akten hast. Ich muß ein paar Kreuzvergleiche anstellen und ich habe mich
gefragt, ob du sie mir ausleihen könntest."
Sie erzählt mir die Einzelheiten des Falls
und was sie dazu braucht und ich erkenne, daß das
verdammte Ding in meinem Apartment ist. Und sie braucht es gleich. Deswegen
sind wir in ihrem Auto gelandet. Ich habe heute morgen
die U-Bahn zur Arbeit genommen wie ein verdammter Trottel. Fünfundvierzig
Minuten peinlicher Versuche einer Unterhaltung im höllischen Beltway-Verkehr sind eine weniger ansprechende Art, meinen
Geburtstag zu verbringen als allein in meinem Apartment. Ich war ein Narr,
soviel Selbstmitleid zu empfinden.
Alle paar Minuten bemerke ich, daß sie erzählt, daß sie mich irgend etwas fragt und ich schaffe es, einige unverbindliche
Erwiderungen zu murmeln. Früher mochte ich es, mit Diana zu reden. Die Art, wie
sie bei jedem Wort aus meinem Mund enthusiastisch nickte, ihre Augen, die mich
voller Verehrung anblickten, als wäre ich das verdammte Orakel von irgend etwas. ‚Oh ja, Fox, das ist genau richtig. Du bist soo schlau. Das ist genau, was ich denke.‘
Wie ermutigend das war, wie sicher. Und nun erkenne ich, wie unerträglich
langweilig es ist. Ich bin beinahe bereit, gleich hier einzuschlafen. Wenn
Scully hier wäre, sie würde mich bei der Sache halten. Wann wurde ich völlig
unfähig, in jeglicher Art sozialer Situationen ohne sie zu funktionieren?
Und warum zur Hölle ist sie nicht hier? Ich
mag vergessen haben, es zu erwähnen, aber es ist mein Geburtstag. Und dann trifft
es mich. Ich bringe eine Frau, nicht Scully, an meinem Geburtstag in mein
Apartment. Das ist nicht richtig. Das ist total verkehrt. Und es ist nicht nur
deswegen verkehrt, weil es nicht das ist, was ich will. Es ist nicht nur
verkehrt, weil es in der Tat eine offensichtliche Bastardisierung
dessen ist, was ich will. Es ist verkehrt, weil ich weiß, weil ich einfach
weiß, daß Scully nicht glücklich darüber sein würde.
Oder vielleicht rede ich mir einfach ein, daß sie mißgestimmt sein würde. Vielleicht würde sie sich nichts
daraus machen. Aber auf die eine oder andere Art fühle ich mich seltsam und
entnervend schuldig.
"Also Fox, wenn wir diese Akte gefunden
haben, könnte ich dich vielleicht auf einen Drink einladen?"
Okay, ich habe die Frage gehört. Und ich
fühle mich plötzlich mehr als unbehaglich. Ich frage mich, wie ich mich fühlen
würde, wenn ich tatsächlich mit ihr ausgehen wollte. Würde ich mich mehr oder
weniger schuldig fühlen?
Ich sehe zu ihr herüber und sie starrt
ausdruckslos auf die Straße, als hätte sie mich gerade gefragt, ob ich meine, daß es regnen würde. Weiß sie nicht? Versteht sie nicht?
Wie offensichtlich muß es denn noch sein?
"Äh, danke, aber ich glaube nicht,
Diana."
"Warum? Hast du große Pläne für deinen
Geburtstag?" Danach dreht sie sich zu mir um und lächelt mich an und ich
spüre, wie sich meine Kehle in Panik zusammenzieht. Eine Bewegung, die sie
nicht erkennt. Scully würde es sehen und lachen.
Gottverdammt, das ist nicht fair. Am
liebsten würde ich gen Himmel heulen, wimmern und schreien. Warum erinnert sich
Diana an meinen verdammten Geburtstag? Welche Art von gequirltem Scheißfehler
einer Gottheit läßt sie sich an meinen Geburtstag
erinnern und Scully ihn vergessen? Scully, es tut mir leid, aber in Momenten
wie diesen kann ich nicht an deinen Gott glauben. Dein Gott hat diesen Sinn für
Humor nicht.
"Äh, nein, nicht unbedingt. Ich bin
nur... Ich bin sehr müde. Es war, äh... es war eine lange Woche."
Ich erkenne, wie lächerlich das klingen muß angesichts des Zustands, in dem sie mich im Büro
gefunden hat, aber es ist die einzige Entschuldigung, die mir einfällt.
Irgendwie mag es vielleicht besser sein, wenn es eine offensichtliche Lüge ist.
Vielleicht versteht sie dann den Hinweis.
"Ich verstehe, gut, dann vielleicht ein
anderes Mal?"
Yeah, weil wir jetzt soviel Spaß haben. Ich
nicke, was wie ich hoffe als Erwiderung gelten kann und Gott sei dank entdecke
ich gerade, daß wir mein Apartment fast erreicht
haben.
xxxxx
Das ist albern. Oh Gott, das ist wirklich
verdammt albern. Was zur Hölle tue ich? Verdammt seist
du für dein Zuspätkommen, Mulder. Mit jeder sinnlosen
Minute, die vergeht, komme ich mir mehr und mehr wie ein Schwachkopf vor. Alle
zehn Sekunden in den letzten zehn Minuten habe ich an meiner lächerlichen
Kleidung herabgesehen und bin zurückgeschreckt. Wenigstens dreimal wäre ich
beinahe in sein Bad gerannt und hätte diese ekligen Sweathosen
angezogen.
Mein Haar wollte das mit den Locken auch
nicht so, wie es sollte. Augenscheinlich ist es nicht geneigt dazu, sondern muß lieber natürlich auftreten, also habe ich es am Ende zu
einem Knoten zusammengedreht und ein paar Locken an der Seite heraushängen
lassen. Es ist trotzdem anders. Ich hätte mir die Haare öfter als ich zählen
kann beinahe ausgerissen.
Der Kuchen sieht überraschenderweise
tatsächlich wie ein Kuchen aus. Ich habe ihn noch nicht probiert, aber ein paar
von den M&M’s, die obenauf sind, weggenascht. Die
38 Kerzen, die rundherum stecken, beginnen niederzubrennen, während er
unberührt auf Mulders Tisch steht und während ich im gleichen Zustand daneben
stehe.
Ich sehe noch einmal auf die Uhr und frage
mich, was zur Hölle er tun könnte. Es war nichts auf seinem Schreibtisch, als
ich ging. Ich habe ihn eher früher erwartet. Nicht beinahe eine Stunde zu spät.
Dann geht mir auf, daß
ich tatsächlich sogar noch ein größerer Dummkopf sein könnte. Was ist, wenn er
überhaupt nicht nach Hause kommt? Schließlich ist es sein Geburtstag. Normale
Menschen würden ausgehen und etwas an ihrem Geburtstag unternehmen. Wie
arrogant von mir anzunehmen, wenn ich nicht da wäre, daß
er nach Hause kommen und den ganzen Abend allein dasitzen und meine Abwesenheit
betrauern würde. Er konnte sonst wohin gegangen sein.
Wenn er in einer Stunde nicht da ist, gehe
ich nach Hause. Ich werde den Kuchen und sein Geschenk dalassen und ihm eine
Entschuldigung dafür schreiben, daß ich mir diesen
dummen Scherz mit ihm erlaubt habe und hoffen, daß er
selbst nicht irgend etwas Törichtes tut.
Es ist kühl hier drin. Mulders Heizung
funktioniert mal wieder nicht und ich bekomme eine Gänsehaut auf meinen
entblößten Armen und Schultern. Ganz zu schweigen davon, welchen lüsternen
Effekt die Temperatur auf meine Brustwarzen hat. Prima Idee, keinen BH
anzuziehen, Doc. Ich sehe aus, wie eine verdammte Schlampe.
Gott, das ist so dumm. Ich komme mir wie
sechzehn vor. Was *mache* ich hier? Er wird denken, *das* ist der Spaß. Ich
hasse Strumpfhalter. Was zur Hölle habe ich mir gedacht?
Während ich beginne, in Erwägung zu ziehen,
mein Zeitlimit von einer Stunde auf fünfzehn Minuten zu reduzieren, höre ich
draußen etwas. Schritte vor der Tür und dann das Geräusch von Mulders Schlüssel
im Schloß. Und Stimmen. Als wäre es mehr als eine.
Als wären es zwei Menschen. Als wenn er nicht allein ist. Es ist schlimmer, als
ich es für möglich gehalten habe. Er ist nicht allein.
xxxxx
"Seltsam, ich könnte schwören, daß ich heute morgen abgeschlossen
habe..." Meine Schlüssel fallen mit meinem Unterkiefer zusammen zu Boden,
als ich der umwerfendsten Erscheinung von allem
Schönen *und* Hübschen in der ganzen Welt begegne, die in meinem Wohnzimmer
steht. Du hast daran gedacht. Oh Gott, Scully, du hast die ganze Zeit daran
gedacht.
Und für einen Augenblick bin ich so
hingerissen, glücklich und verblüfft, daß ich
vergesse.
Unsere Augen treffen sich, meine füllen sich
mit Tränen der Freude und sie lächelt schüchtern und zuckt mit den Schultern.
"Herzlichen Glück...wunsch."
Sie stottert bei der letzten Silbe und ihre
Augen wenden sich von meinen ab und starren auf einen Punkt irgendwo hinter
mir. Ihr offenherziges Lächeln vergeht, aber nur für den Bruchteil einer
Sekunde. Dann wird es ersetzt durch eine Fälschung. Ich sehe, wie sich ihre
Brust – oh Mann, ihre Brust! – in kurzen tiefen Atemzügen hebt und senkt und
das falsche Lächeln tatsächlich beginnt, eher wie eine Grimasse auszusehen. Irgend etwas ist falsch. Niemand anderer würde es bemerken,
aber irgend etwas ärgert sie. Was kann das...
Oh. Oh Gott. Nein.
"Hallo, Diana."
"Dana."
Nein. Nein. Nein.
"Fox, ich gehe mich frisch
machen." Ich spüre etwas kaltes auf meinem Arm.
Es ist die Hand des Todes.
Scullys Augen folgen Diana aus dem Zimmer,
aber meine Augen verlassen ihr Gesicht nicht. Ihr hübsches, trauriges Gesicht,
das immer noch lächelt. Ich kann mich nicht bewegen. Oder denken. Oder reden.
Dies ist ein verdammter Alptraum. Ich glaube, mein Mund steht noch offen, aber
ich kann es nicht einmal fühlen.
Sie räuspert sich und lacht einmal nervös.
Dann nimmt sie eine große Segeltuchtasche in die Hand, die neben dem Tisch
steht und lächelt dasselbe graue Lächeln.
"Ich, äh... ich werde gehen," sagt sie mit zusammengebissenen Zähnen, ihre Augen
nun auf den Punkt hinter mir konzentriert, wo Diana gerade war. Sie geht an mir
vorbei zur Tür, während mein Geist qualvoll schreit *geh nicht geh nicht geh
nicht geh nicht* und mein Körper bleibt wie angewurzelt stehen, wie irgendeine
Art Zombie.
Als ich die Türklinge höre, drehe ich mich
ungestüm um, Erkenntnis und Denkvermögen setzen langsam ein.
"Scu... du...
mußt... nicht..."
Ich greife nach dem Tisch, um Halt zu
finden. Ich spüre, daß meine Knie jede Sekunde
nachgeben werden.
Sie hält nur einen Moment inne, bevor sie
die Tür öffnet und murmelt," Yeah, yeah, ich muß."
Ich erinnere mich, wie es ist, im
Schockzustand zu sein. Der Schwindel, die Übelkeit, der rasende Puls, die
Kälte, Gott, die Kälte. Es kommt alles wieder, weil es wieder passiert. Und
deshalb brauche ich eine ganze Minute, um aus der Tür hinter ihr herzulaufen.
Während ich sie am Fahrstuhl stehen sehe,
kann ich mein Herz tatsächlich in meinem Kopf schlagen hören. Und eine Stimme,
die schreit, daß ich etwas tun soll. Irgend etwas.
"Scully!"
Sie dreht sich um, verschränkt ihre Arme
abwehrend vor der Brust und lächelt schwach. Irgendwie schaffen es meine Beine,
mich zu ihr zu bringen. Als ich sie ansehe, kribbeln meine Arme vor Verlangen,
sich nach ihr auszustrecken und sie zu greifen.
"Scully, bitte. Du darfst nicht...
nicht..."
Während ich stottere, greift sie in ihre
Schultertasche und holt eine kleine Schachtel heraus. Sie nimmt meine Hand in
ihre und mit der anderen legt sie die Schachtel auf meine Handfläche. Und sie
lächelt immer noch, Leute.
"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag,
Mulder. Wir... wir sehen uns morgen, okay?"
Die Fahrstuhltüren öffnen sich und sie
schlüpft hinein. Nein. Nein, es ist nicht okay. Es ist verdammt noch mal nicht
okay, Scully! Sie winkt, als sich die Türen schließen. Warum bin ich so
langsam, während sie so schnell ist? Was, nach allem, was ich weiß, Augenblicke
später sein konnte, schlage ich mit der Faust sinnlos gegen die geschlossenen
Fahrstuhltüren.
"Scully! Geh nicht! Ich brauche dich
hier!"
Schnelle Rettung, Spooky.
Mist.
Als ich in mein Apartment zurückkomme, sitzt
Diana auf meiner Couch. Sitzt einfach auf meiner verdammten Couch. Was ist das,
verdammt noch mal? Ihr Anblick und ihr direktes Lächeln erfüllt
mich in diesem Moment mit solch einer Wut und Feindseligkeit, daß ich dagegen ankämpfen muß,
gewalttätig zu werden. Ich muß mich selbst daran
erinnern. Dies ist nicht ihre Schuld. Es ist meine. Alles meine Schuld.
"Alles in Ordnung, Fox?"
Ich kann nicht einmal darauf antworten. Wo
zur Hölle ist ihre dumme Akte? Ich beginne, meinen Schreibtisch zu durchwühlen
in dem krampfhaften Versuch, sie zu finden und diese Frau so schnell wie
möglich loszuwerden.
"Ich hoffe, Dana ist nicht zu
verärgert. Es sah so aus, als hätte sie eine Menge Schwierigkeiten
gehabt."
Da. In der obersten Schublade. Gott sei
dank.
Ich drehe mich zu ihr um und sehe auf den
Boden, die Akte in ihre Richtung werfend. "Hier. Und jetzt geh."
Sie steht auf und nimmt die Akte, aber sie
scheint nicht vorzuhaben, zu gehen. "Fox, bist du sicher, daß du allein sein wills..."
"Geh, Diana. Du sollst gehen."
Ich glaube, sie kennt mich gut genug, um wenigstens
die Anzeichen eines bevorstehenden Wutausbruchs zu erkennen, weil sie daraufhin
geht, glücklicherweise ohne ein weiteres Wort.
Oh Scully. Oh Gott. Was hab ich getan?
Ich wandere ziellos auf das Feuer der Kerzen
zu und an meinem Tisch stehend bemerke ich zum ersten Mal den Kuchen. Als ich
zuerst hereinkam, war ich so fasziniert von ihr, daß
nichts anderes zu existieren schien. Aber er war hier. Sie hat ihn gemacht. Sie
hat ihn verdammt noch mal gemacht. Für mich. Ich weiß nicht einmal, woher sie verdammt
noch mal wußte...
Ich fühle Tränen in meiner Kehle brennen,
als ich versuche, die Kerzen auszulöschen. Ihre Festlichkeit treibt mich dazu,
mir selbst in den Kopf zu schießen. Ich kann nicht genug Luft zusammenbekommen,
um die Flammen zu löschen, also drücke ich sie eine nach der anderen zwischen
Daumen und Zeigefinger aus, taub gegenüber jeglichem Schmerz, den dies
verursachen könnte.
Ich ziehe mir einen Sessel heran und setze
mich vor den Kuchen. Ich bemerke, daß ich immer noch
die kleine Schachtel festhalte, die sie mir gegeben hat und entgegen besseren
Wissens wähle ich diesen Augenblick, um sie zu öffnen.
Es ist eine Uhr. Ein braunes Lederarmband
und eine goldene Uhr und das Zifferblatt hat einen kleinen Splitter von...
irgendwas. In der Schachtel ist ein Stück Papier, ein Echtheitszertifikat. Der
Splitter ist ein Stück Mondgestein. Ich habe noch niemals in meinem Leben so
etwas gesehen. Sie muß es anfertigen lassen haben.
Ich drehe sie wieder und wieder in meiner
Hand, unfähig etwas anderes zu tun, als sie ehrfürchtig anzustarren.
Schließlich bemerke ich, daß auf der Rückseite etwas
eingraviert ist.
M-
Ich hörte, daß sie so die Zeit bei den Retikulanern
messen.
-S
Scully, oh Scully. Wie konnte ich dich nur
so enttäuschen. Ich liebe dich so sehr, Scully.
xxxxx
Ich habe wirklich niemals in Erwägung
gezogen, daß ich diese absurde Galabekleidung in der
Öffentlichkeit tragen müßte. Ich habe nie geglaubt, daß ich den widerlichen Blick eines anderen Mannes als
Mulder in diesem Outfit ertragen müßte. Aber meine Sweatsachen sind immer noch in seinem Schlafzimmer und es
gibt verdammt noch mal keinen Weg zurück, um sie zu holen, also bin ich
gezwungen, so zu "Tom’s" hineinzugehen, dem
Café auf der anderen Straßenseite gegenüber Mulders Wohnhaus, mehr wie eine
Zehn-Dollar-Nutte als eine FBI-Agentin aussehend. Natürlich bin ich die einzige
Frau da drinnen und einige der zweifelhaft aussehenden männlichen Gäste blicken
mir begehrlich nach, als ich in den hinteren Teil des Raumes gehe.
Ich setze mich in eine Nische am Fenster,
von wo aus ich das Haus, an dem ich interessiert bin, sehen kann und bestelle
mir eine Tasse Kaffee. Der pickelige Junge im Teenageralter, der als Kellner
verkleidet ist, starrt ganz offen auf meine Brüste, während er meine Bestellung
auf seinem kleinen Block notiert.
Ich sollte das nicht tun. Wenn mir jemand
auf diese Weise nachspionieren würde, wäre ich ausgesprochen wütend. Es ist
nicht richtig. Aber was zur Hölle soll ich tun? Die ganze Nacht in meinem
Apartment sitzen und mich fragen, ob diese... Person immer noch bei Mulder ist?
Es sollte mich nicht kümmern. Ich sollte
sagen okay, fein und meine Spielsachen einpacken und nach Hause gehen. Ich
sollte ihn gehen lassen, wenn er gehen will. Sie hatten einmal etwas zusammen.
Vielleicht hat es ihn glücklich gemacht. Vielleicht konnte er immer noch
glücklich sein. Vielleicht konnte sie ihm etwas in seinem Leben geben, das er
will und ich sollte ihm verdammt noch mal nicht im Wege stehen.
Wenn ich ein besserer Mensch wäre, würde ich
wollen, daß er um jeden Preis glücklich ist. Wenn ich
ein besserer Mensch wäre, würde ich ihm nicht nachspionieren.
Gott, wie soll ich ihm je wieder unter die
Augen treten, nachdem ich mich so zum Narren gemacht hatte. Ich habe mich nie
so entblößt, so verletzlich, so... so verdammt töricht gefühlt, in meinem
ganzen Leben nicht. Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte es kommen sehen
müssen. Verdammt, ich habe es kommen sehen. Als ich sie das erste Mal traf, wußte ich einfach, das ist die Art von Frau, die ihm wirklich
helfen, eine Beziehung zu ihm finden konnte, ihn vielleicht in einer Art
verstehen würde, wie ich es nicht konnte, ihn vielleicht nicht zurückhalten
würde. Ich frage mich, ob sein Leben so qualvoll sein würde, wenn sie ihn nie
verlassen hätte und ich nie gekommen wäre.
Ich fühle, wie sich in meinem Hals ein
Schluchzer bildet, aber ich schlucke ihn mit meinem Ärger und meiner
Erniedrigung herunter. Ich will nicht, daß sie mich
zum Heulen bringt. Nicht sie.
Mein Kaffee kommt und er ist eigentlich zu
heiß, aber ich schütte ihn trotzdem herunter in der Hoffnung, daß das Brennen die Kälte in mir auslöschen wird. Ich
starre auf das Fenster seines Apartments. Die Jalousien sind heruntergelassen,
aber ich kann das Licht sehen. Ich warte darauf, daß
das Licht ausgeht. Wenn es das tut und sie ist noch nicht gegangen, werde ich
nach Hause gehen.
Ein Bild der beiden, wie sie sich vor meinem
Kuchen küssen, schießt mir in den Kopf und ich habe das Gefühl, als müßte ich mich übergeben.
Plötzlich und unerwartet sehe ich sie. Sie
kommt aus der Eingangstür von Mulders Haus und geht die Straße entlang auf ein
Auto zu. Ich brauche eine Minute, um zu begreifen, daß
sie tatsächlich geht. Und eine weitere Minute, um zu begreifen, daß es mir sogar egal ist.
Ich bin mir sicher, daß
er sie aus einem unangebrachten Schuldgefühl heraus nach Hause schickt. Aber
das ändert auch nicht sehr viel. Sie war heute abend mit ihm zusammen und das ist wirklich der
Punkt. Sogar, wenn er sich ihr aus lauter Verzweiflung zugewandt hatte, weil er
glaubte, ich würde nicht dasein, verdammt, auf eine
Art machte es das sogar noch schlimmer. Es zählt einfach nicht. Ich glaube
nicht, daß es irgend etwas
besser machen würde.
Das schlimmste ist, daß
ich keine Ahnung habe, was ich nun tun soll. Aus dem Unsinn, den er geredet
hatte, und der Panik und dem Kummer in seinem Gesicht konnte ich schließen, daß Mulder durch den ganzen Vorfall bestürzt war und mein
Instinkt geht automatisch dazu über, ihn zu trösten. Wie jämmerlich ist das,
frage ich mich?
Er ist deprimiert, weil er mich verletzt hat
und ich möchte, daß *er* sich besser fühlt.
Nein, ich werde das nicht tun. Aber aus
irgendeinem Grunde kann ich noch nicht nach Hause gehen. Ich bin mir nicht
sicher, warum ich diese qualvolle Nacht endlos ausdehnen möchte, aber irgendein
masochistischer Teil von mir hält mich in diesem heruntergekommenen Café fest.
Ich sitze hier, denke nach und versuche,
nicht zu weinen, mehr als zwanzig qualvolle Minuten.
Zwanzig weitere.
Ich frage mich, worauf zur Hölle ich warte.
Nur noch mehr von mir selbst angewidert,
bitte ich den Kellner um meine Rechnung. Jetzt ist es Zeit, zu gehen.
Das Geräusch meines Handys durchbricht die
relative Stille des Cafés, ich reiße es aus meiner Tasche und antworte beim
zweiten Klingeln.
"Scully."
Keine Antwort.
"Hallo."
Nichts.
"Hallo?"
Ich will gerade auflegen, als ich ein
kleines Schniefen vernehme. Ein Schniefen, das ich erkenne. Ich lehne mich mit
einem resignierten Seufzer in meinem Sitz zurück.
"Mulder, was ist los?"
"Scully..." Seine Stimme klingt
gebrochen, überdreht. "Scully, ich möchte... ich wollte nicht... sie ist
wegen einer Akte mitgekommen, Scully, das ist alles..."Ich weiß, daß er die Wahrheit sagt und ich fühle mich, als würden mir
tausend Pfund Gewicht von den Schultern genommen. Ich möchte weinen.
"Mulder, es geht mich nichts an, warum
sie da war."
Er ist lange Zeit wieder vollkommen still.
"Scully... wie... wie kannst du das
sagen? Es geht dich was an. Ich meine, ich hoffe, daß...
ich meine... Scully, es tut mir leid. Ich liebe die Uhr, Scully... und den
Kuchen. Niemand hat jemals so etwas für mich getan und ich..." Er endet in
einem Schluchzen und ich höre ihn ganz offen und ziemlich geräuschvoll eine
Minute oder zwei weinen.
Mein Herz bricht bei diesem Geräusch. Aber
es gibt mir etwas, worauf ich mich konzentrieren kann, neben meiner eigenen
anhaltenden Verlegenheit.
"Mulder, shhh,
es ist okay," flüstere ich beruhigend. Wie sind
wir da hingekommen?
"Scully, komm zurück. Bitte, komm
zurück. Ich möchte meinen Geburtstag mit dir verbringen. Bitte."
"Mulder, ich weiß nicht,
ob..."Bitte, Scully. Bitte. Ich brauche dich hier. Ich... ich brauche dich
so sehr, Scully... es tut mir so leid."
Er beginnt wieder, zu schlucken und zu
schniefen und ich schüttele verwundert meinen Kopf. Er weint wie ein kleines
Kind. Weil er mir weh getan hat. Weil er mich braucht. Ich spüre, wie meine
eigenen Tränen kommen.
"Mulder, du hast nichts falsch
gemacht."
"Ich wußte...
wußte nicht. Ich hätte es wissen müssen. Gott Scully,
kannst du nicht bitte zurückkommen? Komm zurück und iß
den Kuchen mit mir, Scully."
Okay, nenn mich eine Zuckerschnute, ich kann
dem Ruf des Kuchens nicht widerstehen. Ich habe das gepriesene Ding noch nicht
einmal probiert und ich bin so neugierig. Ein Orgasmus in deinem
Mund..."Ich bin gleich da."
xxxxx
Ich vermute, ich sollte mir vielleicht etwas
überziehen. Egal, was Scully im Sinn hatte, als sie heute Abend hierher kam,
ich glaube nicht, daß sie besonders glücklich sein
würde, wenn ich die Tür mit nackten Hintern öffnen würde.
Warum, mag man sich fragen, habe ich nackt
telefoniert? Weil ich, nachdem ich Scullys Geschenk geöffnet habe, mich in den
Abfalleimer übergeben habe. Dabei habe ich mir meine Sachen eingesaut und so
habe ich sie ausgezogen und ebenfalls in den Abfalleimer geworfen. Irgendwie
war ich in einem schrecklichen Zustand.
Jetzt geht es mir viel besser.
Sie kommt zurück. Es ist okay. Alles ist
jetzt in Ordnung. Es ist in Ordnung. Ich glaube, es ist in Ordnung. Bitte Gott,
laß es in Ordnung sein. Bitte, laß
es nicht zu spät sein. Ich wische mir mit dem Handrücken die Feuchtigkeit aus
dem Gesicht und versuche, aufzuhören zu weinen. Es gibt keinen Grund mehr, zu
weinen, aber irgendwie tue ich es immer noch.
Anstatt mich anzuziehen, erwische ich mich
dabei, wie ich dümmlich mit einem Basketball vor dem Kuchen herumspiele. Ich
glaube, ich bin nervös. Sie wird hiersein, in... ich
blicke auf das einzige, das ich *anhabe*, auf diese erstaunliche Uhr, und
bemerke, daß es beinahe zwei Minuten her ist, seit
sie aufgelegt hat. Also bleiben dreiundvierzig Minuten, ein paar für den
Verkehr, die Ampeln, zum Fahrstuhl gehen und zur Wohnungstür, ich gebe ihr
höchstens fünfzig Minuten. Sie kommt zurück und sie ißt
diesen Kuchen mit mir und dann, ich habe keine Ahnung, was dann passiert. Keine
verflixte Ahnung.
Es macht nichts. Es macht überhaupt nichts.
Sie kommt zurück. Das ist alles, was zählt. Gott sei dank, sie kommt zurück.
Vielleicht sollte ich duschen gehen...Ein
Klopfen an meiner Tür holt mich aus meinen Gedanken und der Basketball fällt
mit einem Plumps auf meine Füße. Wer zur Hölle? Wenn das wieder diese verdammte
Diana ist, glaube ich nicht, daß mich irgend etwas davon abhalten kann, ihr den Briefbeschwerer an
den Kopf zu werfen, wie ich es beinahe schon vorhin getan hätte.
Ich gehe zur Tür und blicke durch den Spion,
nur um... Scully zu sehen? Wie zur Hölle? Ist sie geflogen?
"Mulder? Bist du da?"
Mist. Sie holt ihren Schlüssel aus der
Tasche. Mist. Mist!
Ich könnte rufen und sie warnen, daß ich nichts anhabe, aber das wäre irgendwie sinnlos,
wenn man bedenkt, daß das Peinliche hier nicht die
Möglichkeit ist, daß sie mich nackt sieht, sondern
die Tatsache, daß ich zuerst nackt bin.
Ich blicke mich krampfhaft nach etwas zum
Anziehen um, nach irgend etwas. Verdammt, alles ist
weg. Sie muß obendrein auch noch aufgeräumt haben.
Ich renne in mein
Schlafzimmer/Abfallberg und greife mir ein Paar Jeans, die ich wenigstens halb
zuzumachen schaffe, bevor ich sie im Apartment höre.
"Mulder, bist du in Ordnung hier
drin...?"Ich drehe mich um und sie steht im Türrahmen zu meinem
Schlafzimmer und starrt mich verblüfft an. Ich starre zurück.
Erinnert ihr euch an all das Zeug über
Hübschsein von vorher? Hübsch trifft es nicht einmal annähernd. Versteht mich
nicht falsch, ich liebe das, was Scully normalerweise trägt. Sie sieht immer
bezaubernd aus. Aber so sieht sie in der Wirklichkeit aus. Das hier ist die
Art, wie sie in meinen verdammten Träumen aussieht. Ich war so verblüfft, sie
vorhin in meinem Apartment vorzufinden, daß ich nicht
wirklich bemerkt habe, was sie trug. Oder ihr Haar. Gott, wie konnte ich das
übersehen? Ich habe das Gefühl, als müßte ich gleich
wieder schluchzen.
Nach ein paar Minuten begreife ich, daß ich sie wie ein Geisteskranker anstarre und daß sie das Gleiche bei mir tut und es ist so seltsam, daß ich nervös auflache und sie ebenfalls.
"Wie bist du so schnell hierher
gekommen, Scully?"
Sie beißt sich auf die Lippen und ihre Augen
fliegen nervös durchs Zimmer, bevor sie mich wieder ansieht.
"Ich, äh... als du mich angerufen hast,
war ich... noch in der Gegend."
"Was hast du gemacht?" frage ich
sie sanft und gehe ein paar Schritte auf sie zu.
"Ich habe einen Kaffee getrunken. Bei,
äh, bei Tom."
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Scully von sich aus in diese Spelunke gegangen ist.
Warum sollte sie dorthin gehen? Es sei denn, sie wollte in der Nähe bleiben. Es
sei denn, sie wollte mich beobachten. Ich spüre eine unerklärliche Regung in
meiner Leistengegend und gehe noch ein paar Schritte mehr auf sie zu.
"Bei Tom, hä? Ich hab schon immer gewußt, daß du ein kleiner Spion
bist, Scully."
"Mulder, ich habe nicht..."
"Shh, es
macht nichts. Laß uns ein bißchen
Kuchen essen, Scully." Ich lege meinen Arm um ihre entblößten Schultern
und führe sie aus dem Zimmer. Ihre Haut ist so warm. Gott, es ist nur ihre Haut
da oben. Als sie vor mir hergeht, erwische ich mich dabei, wie ich auf ihren
entblößten Nacken starre. Ein paar Haarsträhnen hängen dort, leuchtend rot
gegen das blasse Porzellan ihrer Haut. Ich frage mich, ob sie es mag, dort geküßt zu werden.
"Danke, daß
du zurückgekommen bist," flüstere ich und sie
lächelt.
Als wir in das Wohnzimmer zurückkommen,
dirigiere ich sie zur Couch und bringe den Kuchen herüber, stelle ihn direkt
vor uns auf den Tisch. In der Küche greife ich ein paar Teller und ein Messer
und dann schneide ich für jeden von uns ein Stück ab. Sie sitzt da mit dem
Teller in ihrem Schoß, ohne sich zu bewegen, und als ich ein Stück von dem
Kuchen abbreche und es mir in den Mund stopfe, sieht sie mich mit erstaunter Neugier
an. Aber ich bemerke es wirklich nicht sonderlich, weil der Kuchen so verdammt
gut ist. Besser als Moms. Es ist der beste, den ich
je in meinem Leben gekostet habe.
Xxxxx
Gott, bitte laß
mich nicht in Verzückung geraten. Ich bin auch nur ein Mensch, nur eine Frau.
Wie kann man von mir erwarten, nicht in Verzückung zu geraten?
Da sind ein paar Dinge im Spiel, jedes für
sich genommen relativ harmlos. Die Tatsache, daß
Mulder nichts als ein paar Jeans trägt, die ersten drei Knöpfe offen, ist das
erste und stärkste Ding. Der Schock, mich so schnell wiederzusehen, scheint es
ihm unmöglich gemacht zu haben, seine Hosen ganz zuzuknöpfen. Das zweite ist
die Tatsache, daß er neben mir sitzt mit einem Teller
voller Kuchen auf seinem nackten Bauch, in die Kissen zurückgelehnt, die Füße
auf dem Tisch, den Kuchen mit seinen verdammten Händen in den Mund stopfend.
Natürlich muß er sich die Finger ablecken. Das dritte
ist die Tatsache, daß er stöhnt.
Ich kreuze meine Beine und reibe meine
Oberschenkel aneinander, verzweifelt wegen... irgendwas und wende mich an ihn
in einem Versuch von Gelassenheit.
"Keine Gabeln, Mulder?"
Er schüttelt den Kopf und schenkt mir diesen
"Du hängst hinterher"-Blick, den er so gut drauf hat.
Ein Tropfen Eis fällt von seinem Teller auf
die nackte Haut genau über seinem Bauchnabel und ich glaube, das ist das
letzte, was ich ertragen kann. Es sieht überraschenderweise wie ein Spermatropfen aus und die Stelle, wo er hingefallen ist,
ist nicht dazu angetan, diesen Eindruck zu lindern. Ich versuche, wegzuschauen,
aber meine Augen wandern immer wieder dorthin zurück.
"Warum ißt du
nicht?" fragt er mich mit halbvollem Mund. "Das ist soooo gut, Scully."
"Ich mag Kuchen nicht mit meinen Händen
essen, Mulder. Zu klebrig."
Ich stelle meinen Teller auf den Tisch und
will aufstehen. "Ich hole mir eine Gabel."
Er ergreift mein Handgelenk in einer seltsam
verzweifelten Art und zieht mich wieder auf die Couch. Seine Hand ist klebrig.
Er schüttelt den Kopf, setzt sich ein bißchen
aufrechter hin und dreht sich um, um mich vollkommen anzusehen.
"Du mußt es
mit den Fingern essen, Scully. Mit der Gabel schmeckt es nicht. Das Metall
verdirbt den Geschmack."
Oh Mann, es geht nur darum, diesen Kuchen zu
essen und nicht darum, eine Neutronenbombe mit allem drum und dran zu basteln.
"Mulder, ich hab dir gesagt, daß ich es so nicht mag. Meine Finger..."
"Zu klebrig. Ich weiß. Nun, wie wäre es
dann damit?"
Er nimmt ein weiteres Stück Kuchen und hält
es mir hin, sehr nahe an meinen Mund. Unsere Augen treffen sich und in seinen steht eine Herausforderung, und ein breites Grinsen.
Ich nehme an, ich habe ein paar
Wahlmöglichkeiten. Ich könnte das tun, was die normale Scully tun würde,
nämlich vollkommen ignorieren, was er gerade gesagt hat und mir eine Gabel
holen. Ich könnte tun, was die schlechtgelaunte Scully tun würde und mit einem
suggestiven Vorschlag zurückschießen, der ihn alles vergessen lassen würde, was
er zuerst gesagt hatte. Oder ich könnte die glückliche Scully sein. Das war
heute Abend überhaupt der Punkt. Mulder trifft die glückliche Scully.
Die glückliche Scully lächelt dieses
glückliche Lächeln und nimmt sein Handgelenk in ihre Hände, legt ihre Lippen um
den Klecks Schokolade, der von weißem Teig umgeben ist und saugt ihn in ihren
Mund, ihre Augen geschlossen in einer überraschenden Show der Würdigung des
Geschmacks, ein wenig stöhnend, kauend, schluckend, ihre Zunge schießt hervor,
um seine Finger sauberzumachen und als sie beginnt, an ihm zu lecken, öffnet
sie ihre Augen wieder.
Ich fange beinahe an zu lachen, als ich die
Kombination von Erstaunen und Hunger auf seinem Gesicht sehe. Ich entscheide,
noch weiterzugehen und nehme seinen langen, schlanken Mittelfinger zwischen
meine Lippen und lecke die zurückgebliebene Schokolade ab. Seine Augen
schließen sich und er atmet zitternd ein, als ich an seinem Finger entlanggleite, ihn vollkommen in meinen Mund nehme und
fortfahre, leicht daran zu saugen.
Oh ja, das ist ein Orgasmus in deinem Mund,
richtig. Der Kuchen ist tatsächlich gut.
Als ich mich zurückziehe, ist sein Finger
feucht von meinem Speichel und wir starren einander nur an. Er ist rot
geworden, tatsächlich rot geworden und ich glaube, ich muß
es auch sein. Ich kann nicht glauben, daß ich gerade
an Mulders Finger gesaugt habe.
Ich glaube, er kann es auch nicht glauben,
denn er ist auf einmal vollkommen sprachlos. Sein Blick wandert ein paar Mal
zwischen seinem Finger und meinem Gesicht hin und her und ich blicke in meinen
Schoß, plötzlich sehr befangen.
"Also..." Er hält inne und
räuspert sich und ich warte auf den anstößigen Kommentar, von dem ich weiß, daß er kommen wird. Er beendet den Satz doch nicht und
beginnt einfach wieder, den Kuchen zu essen.
"Du hattest recht, Mulder. Das ist ein
guter Kuchen."
Er nickt begeistert und kaut. Dann hört er
plötzlich auf, sich zu bewegen und ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen.
Er dreht mir sein Gesicht zu und murmelt mit einem Mund voller Schokolade,
"Du bist hübsch."
Ich glaube, jetzt sind wir beide
gleichermaßen schockiert. Ich versuche, meinen Unterkiefer festzuhalten, so daß ich nicht wie eine Art Mutant
aussehe, der niemals in seinem Leben ein Kompliment erhalten hat, aber er fällt
trotzdem herunter. Ich atme tief ein und sehe weg, unsicher, wie ich darauf
reagieren soll. Es ist das, was ich wollte, daß er es
denkt, nicht wahr? Ist es nicht das, weswegen ich mich so angezogen habe? Ich
vermute, daß ich einfach nicht geglaubt habe, daß er es tatsächlich sagt, daß
ich tatsächlich etwas erwidern muß. Warum hat er es
trotzdem gesagt? Ist es so jämmerlich offensichtlich, daß
ich es brauche, es zu hören?
"Scully? Warum siehst du so überrascht
aus?" Er stellt seinen Teller auf den Tisch und dreht sich um, um mich
wieder vollkommen anzusehen. Er sieht plötzlich sehr ernst aus.
"Ich bin es... nur nicht gewöhnt, das
von dir zu hören."
"Oh." Er legt seinen Arm auf die
Rücklehne der Couch hinter uns und hebt sein Bein, so daß
sein Knie zwischen uns auf der Couch ruht, seine Beine vor mir gespreizt, die
Knöpfe immer noch offen, das Eis immer noch auf seinem Körper und er ist hart.
Ich kann seine Erektion sich gegen die rechte Seite seiner Jeans spannen sehen.
Ich beiße mir auf die Lippe und sehe weg. "Es tut mir leid deswegen,
Scully. Ich hätte es dir schon vor langer Zeit sagen sollen."
"Das ist in Ordnung."Und
das ist es. Es ist nicht so, daß ich mich besonders
angestrengt habe, ihm zu sagen, daß er der schönste
Mann ist, dem ich jemals begegnet bin.
"Danke, Mulder." Meine Augen
wandern von sich aus wieder zu seinem Unterleib. Ich spüre seine Hand unter
meinem Kinn, die mein Gesicht anhebt, damit ich ihn ansehe.
"Du mußt mir
nicht danken, Scully. Es ist die Wahrheit. Ist es nicht das, wonach wir sowieso
suchen?"
"Hast du sie geliebt, Mulder?"
Oh Gott. Warum habe ich das gesagt? Was zur
Hölle ist mit mir los? Ich weiche von seiner Hand zurück und sehe wieder nach
unten, total beschämt.
"Ich wußte
nicht, was es letztlich bedeutete. Ich glaubte, es bedeutet, zufrieden zu sein,
sicher zu sein, zu wissen, was man zu erwarten hat. Ich glaubte, es ist
möglich, jemanden zu lieben und etwas von sich selbst zurückzuhalten, von dem
zu trennen. Aber das ist es nicht." Er hält inne und berührt wieder mein
Kinn. Eine seltsame Mischung aus Erleichterung, Verlegenheit und Aufgeregtheit
durchflutet mich, als er fortfährt. "Ist es das, Scully?"
"Nein,"
flüstere ich kopfschüttelnd. "Nein, das ist es nicht."
"Gut. Ich glaube, daß
ich vielleicht nur verrückt war," sagt er
spöttisch und lehnt sich zurück in die Kissen.
"Das ist ein anderes Thema für einen
anderen Tag, Mulder."
Er grinst und ich sehe wieder auf diesen
törichten Eistropfen. Ich kann es nicht mehr aushalten. Wenn er ihn nicht
wegwischt, werde ich danach greifen.
"Mulder, du hast einen großen Tropfen
Eis auf deinem Bauch."
Er sieht mich neugierig an und ich zeige mit
dem Finger darauf. Er senkt seinen Blick und hebt ihn wieder und seine Zunge
kommt heraus, um seine Lippen anzufeuchten. Er öffnet den Mund und dann
schließt er ihn wieder, als wenn er etwas sagen wollte und es sich dann anders
überlegt hat. Dann überlegt er es sich wieder.
"Möchtest du es, Scully?"
xxxxx
Ich muß total
verrückt sein. Sie wird es tun. Ich weiß einfach, daß
sie es tun wird. So wie sie sich heute Abend benimmt, wird sie es verdammt noch
mal tun. Ich kann den Konflikt in ihren Gesichtszügen sehen. Sie fürchtet sich,
ist ein bißchen überrascht, aber am meisten... am
meisten will sie es einfach.
Ich versuche, mich selbst mental auf das
Gefühl vorzubereiten, mir vorzustellen, wie es sich anfühlen wird und was die
richtige Reaktion von mir sein würde, aber nichts kann je eine passende
Vorbereitung dafür sein. Sie sieht mich an und mit einem tiefen Atemzug beugt
sie sich herab, legt ihre Hand auf die Innenseite meines Schenkels und senkt
ihren Kopf. Von da an sieht es so aus, als ob... nun, egal, wie es aussieht.
Und dann fühle ich es plötzlich, die Hitze
ihrer Zunge an diesem Punkt, dem letzten Halt auf meinem Körper, bevor die
gefährlichen unteren Regionen beginnen und es ist so verdammt lange her, daß ich dort von jemand anderem als meiner eigenen Hand
berührt worden bin, daß ich vergessen habe, was für
ein verdammt sensibler Bereich das ist. Sie könnte genauso gut meinen Penis
lecken, weil es sich genauso anfühlt, ich schwöre bei Gott. Ich möchte stöhnen,
meinen Kopf zurückwerfen und schreien, aber ich sitze hier und beobachte sie
ohne einen Ton, während jeder Muskel meines Körpers zittert wie Gelee.
Sie erledigt es gründlich, wie man es von
einer Frau der Wissenschaft erwarten würde, wäscht meine Haut sauber, lange
nachdem der eigentliche Fleck weg ist und als sie schließlich aufhört und ihren
Kopf anhebt, lasse ich mich mit einem leisen Seufzer zurück in die Kissen
fallen.
"Ich denke, es ist weg," flüstert sie und ich bemerke, daß
ihre Stimme kratzig und rauh ist. Ihre Haut ist
leuchtend rot. Sogar die Haut an ihren Schultern, ihrer Brust, ihrem Hals,
überall da, wo sie im Augenblick entblößt ist. Gott, warum habe ich nie die Sommersprossen auf ihrer Brust bemerkt? Da ist
eine genau in der Mitte, direkt zwischen ihren Brüsten in Form eines Herzens.
"Scully, ich glaube, du hast da ein bißchen an dir."
"Hmm?
Wo?"
Ich lange zum Tisch hinüber und dippe meinen
Finger in das Eis auf meinem Kuchen. Langsam, die ganze Zeit zitternd, bringe
ich meinen Finger zu diesem Punkt mit der kleinen herzförmigen Sommersprosse
und plaziere einen klebrigen, weißen Tropfen darauf.
"Genau da."
Sie sieht herunter und dann wieder herauf
und lächelt.
"Das ist eine sehr gute Stelle,
Mulder."
Oh Scully, das ist die Untertreibung des
Universums.
Ich lehne mich zu ihr herüber und lasse
meine Zungen über die Süße gleiten. Scully hat weniger Interesse am Beobachten
und stöhnt und packt schnurstracks meinen Hinterkopf. Sie schließt ihre Augen
und öffnet den Mund, als sich ihre Nägel in meine Kopfhaut graben.
Das ist so verdammt cool. Ich kann es gar
nicht glauben. Ich esse Vanilleeiscreme von Scullys Brust. Die Realität meiner
Situation macht mich plötzlich schwindelig und ich stöhne auf.
Als das Eis alle ist
und ich sie sauber geleckt und dann noch ein bißchen
weiter geleckt habe, hebe ich meinen Kopf und sehe ihr ins Gesicht. Ihre Hände
sind immer noch in meinem Haar und unsere Gesichter sind so nahe, nur ein paar
Zentimeter von einem Kuß entfernt. Wir atmen beide
sehr schwer. Ich möchte sie küssen. Ich könnte sie küssen. Ich sollte sie
küssen. Aber noch mehr als das, möchte ich weiterspielen. Ich möchte, daß sie mich weiter anmacht. Ich möchte sie anmachen. Ich
möchte, daß das ewig dauert. Wenn ich sie küsse, ist
es vorbei. Es wird eine Sache eines Augenblicks sein, bis wir auf dem Boden
landen und wie die Tiere übereinander herfallen. Nicht daß
das eine schlechte Sache ist. Aber je mehr wir hiervon haben, desto besser wird
es sein, wenn wir übereinander herfallen.
Sie weicht zuerst zurück und ich bin froh.
Sie will es auch so.
"Gott, Mulder, wir haben wirklich ein
Chaos veranstaltet. Sieh nur, da ist noch mehr an dir."
Sie wählt den Punkt, wo meine Schulter und
mein Hals zusammentreffen, eine weitere verdammt gute Wahl. Ich bin so froh, daß ich vorhin nicht die Zeit hatte, mir ein T-Shirt
anzuziehen. Diesmal, als sie sich auf ihre Knie erhebt und an meiner Haut
knabbert, entspanne ich mich und genieße es. Und ich stöhne zufrieden.
Meine nächste Wahl ist die Innenseite ihres
rechten Ellenbogens. Ich glaube, das gefällt ihr. Ich hebe ihren Arm an meinen
Mund wie einen Trommelstock und sauge eine Ewigkeit an dieser Stelle.
Wir geben uns beide nicht einmal mehr damit
ab, zu reden. Wir sitzen einfach da, gehen hin und her, betupfen den anderen
mit Eis und lecken es ab. Es ist ein surrealer, wunderschöner Traum.
Nachdem sie ein paar herrliche Minuten lang
an meiner Brustwarze gesaugt und mich beinahe dazu gebracht hat, den ganzen
Anmache-Plan zu verwerfen, ehrlich gesagt, mich beinahe dazu gebracht hat, in
meinen Jeans genau hier auf der Couch zu kommen, zieht sie sich zurück und
lächelt verschmitzt.
"Mulder, ich glaube, da ist noch was an
mir, das du vergessen hast."
Sie schlägt ihre Beine übereinander, nimmt
ein bißchen Eis in die eine Hand und beginnt mit der
anderen, langsam ihren Rock über ihre Schenkel zu schieben. Oh mein Gott. Das
ist es. Sie zieht ihre Strumpfhosen und ihre Unterwäsche aus und tut es... oh
Gott. Oh mein Gott. Ich beginne merklich zu schwitzen und das Zittern kehrt
zurück. Vielleicht bin ich überhaupt noch nicht dazu bereit.
Aber dann gleitet der Rock noch ein bißchen höher und es ist nur Haut darunter. Nur Scullys
Schenkel. Und etwas schwarzes... oh Mist. Sie trägt Strümpfe. Verdammter Mist.
Sie schmiert das Eis auf die Innenseite
ihres Oberschenkels. Oh, wir werden sowieso ziemlich bald kein Eis mehr haben.
xxxxx
Ups. Ich glaube, ich habe es ein bißchen
übertrieben. Mulder sieht so aus, als hätte ihn gerader ein schwerer Fall von
Malaria erwischt. Aber er leckt meinen Oberschenkel. Allmächtiger Gott, er
leckt meinen Oberschenkel. Ich glaube, dieses kleine Spiel wird wirklich bald
vorbei sein. Als er alles Eis abgeleckt hat, bleibt er, wo er ist, zieht meine
Haut in seinen Mund und saugt stöhnend daran. Ich spüre, wie sein Atem in
kurzen Stößen aus seiner Nase kommt und mein Bein streift, seine Hände krallen
sich in die Couch, in mich. Sein ganzer Körper zittert.
Ich möchte meine Beine auseinander machen,
seine Kopf dazwischen nehmen und ihn dazu bringen, mich
zu schmecken. Er möchte das auch. Er drückt gegen meine Wade, versucht mich
dazu zu bringen, mich ihm zu öffnen, ihn hineinzulassen. Ich will es, aber noch
nicht jetzt. Nur noch nicht jetzt. Weil es schließlich *Mulders* Geburtstag
ist.
Unter Aufbringung außergewöhnlicher
Willenskraft schiebe ich ihn weg.
"Entschuldige... ich...
entschuldige..." stößt er hervor, wischt ein bißchen
Schweiß von seiner Braue und ich lächle.
"Entschuldige?"
"Ich glaube, ich bin ein bißchen weit gegangen."
"Nein, Mulder, das ist okay. Ich mag
es. Ich will nur nicht das letzte bißchen Eis
übersehen, das du an dir hast."
Seine Augen werden groß und er fällt gegen
die Couchlehne. Ich kann förmlich sehen, wie die kleine Maus durch das kleine
Labyrinth in seinem großen alten Hirn rennt und versucht, den Käse zu finden.
"Nicht meine Füße, Scully."
Ja, richtig. Ich bin sehr an ihnen
interessiert. Ich schüttele den Kopf und stehe auf, nehme eine große Menge Eis
in die Hand und schiebe den Tisch von der Couch weg. Ich stelle mich vor ihn
hin und er sieht zu mir auf und schluckt schwer.
Als ich mich zwischen seine bequem
gespreizten Beine knie, setzt er sich auf und seine Augen quellen förmlich aus
seinem Kopf wie in einem Cartoon.
"Scu...hu...lee..."
"Shh," befehle ich und bewege meine freie Hand zu dem
ersten geschlossenen Knopf an seinem Hosenschlitz. Ich kann es in Worten nicht
ausdrücken, wie befriedigend es ist, diesen Knopf zu öffnen. Noch mehr der
nächste. Er fährt fort, mich mit offenem Mund anzustarren, während ich meine
Arbeit beende und als ich hineingreife und seinen Penis heraushole, verwandelt
sich sein starrer Blick in eine Grimasse und dann in ein Keuchen.
"Was für ein chaotisches Geburtstagskind
du bist," flüstere ich und fühle mich ein wenig
albern, aber nicht albern genug, um aufzuhören, als ich das weiße, klebrige
Zeug auf seinem Schaft verteile. "Du hast es überall."
Er gibt einen jämmerlichen, quiekenden,
schnaufenden Ton von sich und fällt wieder in die Kissen zurück.
Oh Mulder, du bist ein wunder-wunderschöner
Mann. Ich würde mich selbst auf den Arm nehmen, wenn ich mir einredete, dies
war nur ein Geburtstagsgeschenk für dich. Ich betrachte es als mein Halloween-Geschenk.
Meine Zunge gleitet langsam aufwärts, an der
Wurzel beginnend hinauf zur Spitze in einem einzigen langen Zug. Dann höre ich
auf, gehe zurück zur Wurzel und tue es noch einmal. Das Eis war noch ein wenig
kalt, als ich es verteilt habe, aber nun beginnt es, beinahe zu schmelzen durch
die Hitze seines Fleisches.
Er atmet so schnell, als wäre er zehn Meilen
gerannt und seine Hände liegen zu Fäusten geballt auf seinen Schenkeln. Ich
sehe in sein Gesicht und er sieht direkt zu mir zurück, studiert mich,
jederzeit der Ermittler.
Ich nehme etwas mehr Vanilleeis mit meiner
Zunge, meine Augen verlassen niemals seine. Sein Penis zuckt unter meinem Mund
und ich weiß, daß er beinahe leidet unter der
langsamen, qualvollen Art, in der ich es tue. Es braucht womöglich seine ganze Willenskraft,
nicht meinen Kopf zu packen und ihn herunterzudrücken.
Meine Zunge umspielt die gierige, pochende
Spitze, leckt den letzten Rest Eis ab und seine Hand greift nach meinem Kopf.
Jedoch nicht, um zu führen. Er drückt den Knoten, der immer noch mein Haar
zusammenhält, in seiner Faust und drückt seine Finger hinein.
Er stößt etwas hervor, das wie ‚homanuughh‘ klingt, was ein tatsächliches Wort sein kann
oder auch nicht.
In einer einzigen schnellen Bewegung nehme
ich ihn komplett in den Mund, jeden einzelnen Zentimeter und sein ganzer Körper
zuckt mir heftig mit einem Ächzen entgegen. Ich würge beinahe reflexartig, als
er tief in meine Kehle stößt, aber ich schaffe es, es zu unterdrücken und die
Muskeln zu entspannen.
Ich beginne ein langsames Auf und Ab und
seine Hand legt sich fester auf meinen Kopf. Er stöhnt nun ohne Unterbrechung
mit wachsender Lautstärke. Gut. Es klingt so gut.
"Scuh...
huh... oh... uh..."
Eine Hand gleitet nach unten, umfaßt seine Hoden und streichelt sie sanft, während ich
das Tempo meiner Bewegungen erhöhe. Ich lege meine andere Hand auf seinen
Schenkel, über seine Hand. Er packt meine Finger so fest, daß
es schmerzt. Meine Knie beginnen auch, ein wenig zu schmerzen. Oh Gott. Ich bin
tatsächlich auf meinen Knien. Ich glaube nicht, daß
ich dies jemals auf meinen Knien getan habe. Es schien immer irgendwie
erniedrigend. Nicht dieses Mal. Ich habe in diesem Moment so viel Kontrolle
über die Situation, es ist beinahe lächerlich. Und nebenbei, es ist *sein*
Geburtstag.
Ich spüre, wie er größer wird und heftig in
meinem Mund pocht und ich bewege mich ein wenig schneller. Beiläufig frage ich
mich, ob Mulders Apartment in diesem Augenblick verwanzt ist. Ich bekomme ein
verdrehtes und bizarres Bild davon in meinen Kopf, wie der Raucher und seine
Spießgesellen einem Band zuhören, auf dem nichts weiter ist als seltsame
schlürfende Geräusche und Mulder, der unzusammenhängendes
Zeug ruft. Sie mögen vielleicht denken, daß ihn einer
dieser Blutsauger erwischt hat.
"Scully... Scu-lee...
jajaja...oh nein... nein..." Ich spüre, wie er
an meinen Haaren zieht, versucht, sich zurückzuziehen, weg von mir. "Hö... oh Gott, hör a... auf."
Ich will nicht aufhören. Ich will es zu Ende
bringen. Ich will, daß er in meinem Mund kommt. Ich
denke nicht einmal an das Klopfen zwischen meinen eigenen Beinen. Aber als er
ruft, "Scully, hör auf!" und er klingt, als würde er gleich anfangen
zu weinen, habe ich wirklich keine große Wahl.
Ich ziehe mich widerwillig zurück und bevor
ich kapiere, was passiert, ist er zusammen mit mir auf dem Boden, seine Beine
gleiten zwischen meine, er rutscht unter mich und hält mich fest. Ich sitze
rittlings auf seinem Schoß, mein Rock ist nun vollkommen nach oben gerutscht
und um meine Leistengegend zusammengeschoben und er sitzt mit dem Rücken gegen
die Couch gelehnt.
Ich erwarte, daß
er mich küßt oder mir mein Höschen auszieht und mich
auf seinen Penis gleiten läßt, aber er tut nichts von
dem. Er legt seine Arme um meine Taille und zieht mich an sich, umarmt mich
fest und verbirgt seine Nase an meinem Hals. Ich fühle heiße Tränen meine Haut
verbrennen. Wir sitzen einfach nur so da für ein paar Minuten, wiegen uns
leicht und halten einander fest.
Schon bald spüre ich seine Hände unter
meinem dünnen Tanktop über meinen nackten Rücken gleiten und er beginnt, meinen
Hals zu küssen und direkt hinter meinem Ohr zu lecken. Meine Zunge gleitet über
seine salzig-süße Haut und wirbelt in sein Ohr, was ihn dazu bringt, dankbar zu
stöhnen und mich fester zu drücken. Ich drücke mich nach unten, reibe mich an
ihm und mache mein eigenes dankbares Geräusch. Alles, was zwischen uns bleibt,
ist meine Unterwäsche und er fühlt sich so gut an mir an.
Er beginnt, Küsse auf meinem Hals zu
verteilen und auf dem Teil meiner Brust, der entblößt ist. Ich lehne mich
zurück und drücke ihm meine Brust entgegen in einer
hoffentlich ermutigenden Geste. Seine Hände kommen hinter mir hervor und
gleiten vorn unter mein Shirt über meinen Bauch und langsam aufwärts. Bald
haben seine Finger meine Brüste unter meinem Shirt gefunden und er zieht
fragend eine Augenbraue hoch. Hör doch auf. Als wenn ich es ablehnen könnte.
Ich lächle nur und presse mich weiter in seine Hände.
Es ist etwas unglaublich Erregendes darin,
seine großen Hände unter meinem kleinen knappen Tanktop umherwandern zu sehen.
Er scheint es auch so zu sehen. Er starrt mit unerschütterlicher Konzentration
auf meine Brust, während er mich streichelt und in seinen Handflächen nachformt
und mich damit zum Wimmern bringt.
"Ich mag dieses Shirt,"
murmelt er und ich bin schließlich froh, daß ich es
angezogen habe. "Warum trägst du es nicht öfter?"
Nun Mulder, es entspricht nicht unbedingt
den Bürovorschriften, einen Zeugen ins Kreuzverhör zu nehmen in einem seidenen
Top ohne BH darunter, denke ich, aber ich scheine es nicht aussprechen zu
können, weil ich in seinen Fingern verloren bin, die meine Brustwarzen drücken
und reiben. Alles was ich tun kann, ist lachen und noch mehr zu stöhnen.
"Kann ich es nun ausziehen?"
Ich weiß nicht, wer es gesagt hat, aber wir
arbeiten zusammen und das Stück Stoff fliegt auf den Boden.
xxxxx
Ich habe früher gedacht, daß
ich ganz gut im Bett bin. Ganz anständig, du weißt schon, kein Liebesgott oder
so etwas, aber gut genug. Ich meine, ich habe mir nie wirklich Sorgen darüber
gemacht. In diesem Augenblick mache ich mir ein bißchen
Sorgen. Ich weiß, ich sollte es nicht tun. Ich weiß, daß
unsere Gefühle uns da hindurch führen werden, daß es
so natürlich sein wird, wie Atmen, aber verstehst du, wenn ich erregt bin, atme
ich irgendwie schneller. Und Scully praktisch nackt in meinem Schoß zu sehen,
ist verdammt erregend, sehr gelinde gesagt.
Ich will es gut für sie machen. Nicht gut,
erstaunlich, unvergeßlich, erderschütternd,
ehrfurchterweckend. Ich möchte, daß
sie glasige Augen bekommt und übererregt ist, wenn sie nur an diese Nacht
denkt. Das ist nicht nur für mein eigenes Ego. Ehrlich. Ich will für sie all
das tun, was sie heute abend
schon für mich getan hat, weil sie das beste verdient, das ich in der Lage bin
zu geben. Was nicht allzuviel sein wird, wenn ich sie
nicht in diesem Moment aus meinem Schoß bekomme.
Ich nehme meine Hände von ihrer
außergewöhnlichen Brust und bewege sie nach unten, um ihren erstaunlich runden
kleinen Hintern zu halten. Sie ist so verdammt kurvenreich und zart, eine
perfekte Stundenglasform in Miniatur. Ich versuche, sie ein wenig nach oben zu
bekommen, um die gefährlich angenehme Reibung zwischen unseren Schritten zu
lindern, aber sie nimmt das als Einladung, um sich an mir zu winden und die
Dinge tausendmal schlimmer zu machen. Dann beginnt sie, mit ihren Händen über
meine Schultern zu streichen und wieder meinen Hals zu küssen und ich muß etwas sagen, bevor es zu spät ist.
Scully, beruhige dich, Nein, das kann ich
nicht zustande bringen. Laß mich etwas anderes
versuchen.
"K... komm hoch."
"Hmm?
Was?"
Ich hebe ihren Hintern ein klein wenig mehr
an und schließlich begreift sie es. Danke, Jesus. Ich könnte es letztlich
schaffen.
Sie geht auf die Knie und ich küsse und
lecke meine Weg herab zu ihren Brüsten, nehme eine nach der anderen in den
Mund, während ich ihren süßen Hintern mit den Fingern knete. Sie preßt sich an meine Brust, was eine machbarere Situation
für mich ist. Ich sauge hungrig an ihr und sie packt meine Haare, zieht daran
und stöhnt. Gott, sie stöhnt viel. Und jedesmal, wenn
sie es tut, schickt sie ein Flut von Wärme durch
meinen ganzen Körper.
Ich ziehe die Luft zum Atmen durch meine
Nase ein, mein Mund ist anderweitig glücklich beschäftigt, und zum ersten Mal
bemerke ich, daß ich sie tatsächlich riechen kann.
Nicht nur ihren üblichen Scully-Duft, sondern *sie*. Ihre Erregung, ihr
Verlangen, ihre Vagina. Ich schnüffle die Luft wieder, diesmal das Aroma
begierig ausfindig machend, und strecke einen vorsichtigen Finger von hinten
aus über die Mitte ihres Pos und zwischen ihre Beine. Sie gibt ein Geräusch von
sich, das ich noch nie von ihr gehört habe, oder von irgendeiner Frau. Etwas
wie ein Knurren. Ich kann die Hitze ihrer Feuchtigkeit durch ihr Höschen spüren
und ich bringe noch mehr Finger dorthin. Ich reibe den ganzen Bereich mit
meiner Hand in sanften Kreisen und sie preßt sich
fordernd gegen mich. Oh, ich liebe Frauen, die wissen, was sie wollen.
Ich nehme meine Hand fort und gleite mit
beiden Händen unter das Material ihrer Unterwäsche. Ich bin verblüfft, wie zart
ihr Po tatsächlich ist. Er ist wie ein Babypo. Aber
sie ist Gott sei dank kein Baby. Sie ist eine Frau. Meine Frau. Danke, danke,
danke.
Ich fahre mit der Massage ihres Hinterteils
mit einer Hand fort, während ich die andere dazu benutze, über ihre Falten zu
streichen und ihre Klitoris zu necken. Ich kann ehrlich nicht glauben, wie
feucht sie ist. Ich bin vollkommen sprachlos. Ich schiebe sie weiter nach oben
und lasse meine Zunge über ihren festen Bauch gleiten hin zu ihrer Seite, wo sich
ihre Taille zart krümmt. Sie zittert und kichert, als ich sie dort lecke.
"Kitzlig?"
"Hmmm... mmhmm..." Sie hört auf, zu kichern und macht wieder
diese erstaunlichen Geräusche, als ich sie noch ein bißchen
höher hebe und aufhöre, sie zu kitzeln. Als ich meine Zunge in ihren Bauchnabel
stoße, keucht sie und krümmt sich mir entgegen. Sie steht nun praktisch und ihr
Körper beginnt, zu beben.
"Mul-deeerr," schnurrt sie, als ich fortfahre, ihren Bauch zu
lecken und mit ihrer Klitoris zu spielen. Ja, das ist gut. Schnurren. Ich
bringe Dana Scully dazu, meinen verdammten Namen zu *schnurren*. Verdammt
glücklicher Geburtstag. Jesus.
Kein Herumspielen mehr. Ich will sie dazu
bringen, daß sie meinen Namen jetzt *schreit*. Ich
schiebe sie noch ein bißchen höher und küsse mich zu
diesem Punkt genau unter ihrem Bauchnabel. Von jetzt an, denke ich, werde ich
mich darauf als magischen Punkt berufen. Dann rutsche ich ein bißchen auf dem Boden nach unten und da bin ich, mein
Gesicht zwischen ihren Beinen. Halleluja, lobe den
Herren. Ich presse mein ganzes Gesicht gegen sie, atme für einen Moment nichts
als den großartigen Duft ein. Dann versuche ich, von innen ihr Höschen
herunterzuziehen und begreife, daß wir hier ein
winzig kleines Problem haben. Solche Strümpfe sind verdammt sexy, aber sie sind
auch verdammt irritierend, wenn man sie loswerden will. Das habe ich wenigstens
gehört. Persönlich hatte ich niemals das Vergnügen. Ehrlich, ich weiß wirklich
nicht, wie man sie loswird. Aber ich muß es wirklich
schnell lernen, wenn ich ihr Höschen ausziehen will. Es sei denn...
Okay, das ist er also, mein großer Versuch
der Mannhaftigkeit. Geboren aus der Verzweiflung und Ungeduld, aber nichts
desto trotz Mannhaftigkeit. Ich hoffe, sie wird mich nicht umbringen. Für den
Erhalt meines Lebens betend greife ich unter den Strumpfhalter und das
Stückchen Rock, der nun mehr wie ein zweiter Gürtel aussieht als alles andere,
und zerre mit beiden Händen richtig heftig daran. Und nichts passiert. Wirklich
gar nichts.
"Oh! Mulder, was machst...?" Sie
blickt auf mich herunter und schnaubt, als sie erkennt, *was* ich versuche, zu
tun. "Klasse Anmache, Don Juan."
Ich lächle und zucke mit den Schultern in
meinem besten Versuch von jungenhaftem Charme, in der Hoffnung, sie dazu zu
bringen, mir zur Hand zu gehen. Sie lächelt zurück und beginnt etwas genau
geplantes, das schließlich irgendwie dazu führt, daß
die Strümpfe vom Strumpfhalter gelöst werden. Die Strümpfe schaffen es, oben zu
bleiben, was mich ziemlich glücklich macht und das beste
von allem, als ich an ihrem Höschen ziehe, gleitet es über ihre Beine. Sie
steigt heraus und kickt es zur Seite. Sie hat immer noch diese verdammt
erstaunlichen Schuhe an. Auch eine gute Sache. Wenn sie sie nicht anhätte, müßte ich vielleicht auf der Couch sitzen, um sie zu
erreichen.
Mann, sie hat wirklich ein wundervolles...
Ding. Wirklich überlegtes Wort dafür, ich weiß. In diesem Augenblick kann ich
nur nicht über ein passendes Substantiv nachdenken. Im Moment kann ich über gar
nichts nachdenken, außer sie zu schmecken.
Was ich tue. Endlich. Meine Hände arbeiten
weiter an ihrem Hinterteil und ein sündiger Finger schafft es, sich in sie
hineinzustehlen, freudig hinein und heraus gleitend, während ich sie lecke,
hoffnungsvoll, sinnlos. Ich hatte recht damit, daß
dies vollkommen natürlich sein würde. Ich muß nicht
einmal darüber nachdenken, was ich zu tun habe, wie ich sie dazu bringe, etwas
zu fühlen. Ich weiß es einfach. Und nicht nur, weil sie wild über meinem
Gesicht kreist, mir Bündel von Haaren ausreißt und brummt, wie mein
geräuschvoller, alter Kühlschrank. Es ist mehr als das. Ich weiß einfach, was
zu tun ist. Ich erkenne ihren Körper instinktiv. Ich weiß, wann ich hart
pressen, leicht mit der Zunge arbeiten muß, wann ich
mich in langsamen, weiten Kreisen bewegen muß und
wann ich mich auf einen kleinen Punkt konzentrieren und wie verrückt daran
arbeiten muß.
Ich vermute, daß
ich mich mehr bei dem Thema des Abends aufgehalten hätte, wenn ich das Eis
überall auf ihr verteilt hätte, bevor ich dies begonnen habe. Aber ich bin
wirklich froh darüber, daß ich es vergessen habe. Es
würde mir nicht gefallen, wenn der Geschmack von ihr von irgend
etwas gestört werden würde.
"Mmm... Mulderrrr," schnurrt sie
wieder und ich bemerke, daß sie auf ihren Absätzen
wippt. Praktisch auf und nieder springt. Ich bringe sie dazu, auf und nieder zu
springen!
Ich muß sagen, daß ich mich selbst so fühle. Ich spüre auch, wie ich
beginne, ein schreckliches Verlangen danach zu haben, mich selbst zu berühren.
Aber ich kämpfe dennoch dagegen an, weil ich weiß, wie wenig es brauchen würde.
Die Wahrheit ist, wenn ich sie so dazu bringe, zu kommen, würde es vielleicht
auch genug für mich sein. Das würde wirklich etwas sein. Ein Orgasmus ohne
Berührung. Ich hätte nicht gedacht, daß das möglich
wäre, außer vielleicht im Schlaf. Aber es beginnt, sich wie eine sehr wirkliche
Möglichkeit anzufühlen.
Plötzlich zieht sie sich von meinem Mund
zurück und packt meine Schultern.
"Scully? Bist du in Ordnung?"
"Ich... ja, ja, ich... ich komme
gleich, Mulder."
"Ist das... ein Problem?"
"Ich möchte dich in mir spüren, wenn
ich komme."
Bevor ich überhaupt auf diesen feuchten
Traum einer Feststellung reagieren kann, kniet sie sich nieder und gleitet auf
meinem zuckenden Penis herab. Und dann schreit sie. Ja! Ich spüre sie um mich
herum, ziehend und pulsierend, und die Kombination dessen und der Anblick ihres
Körpers, gefangen im Orgasmus und ihr Gesicht mitten in der Verzückung sind
genug für mich. Aber wunderbarerweise halte ich mich zurück. Ich will in der
Lage sein, dies zu beobachten. Ich will ihrem Orgasmus meine ungeteilte
Aufmerksamkeit schenken.
xxxxx
Wow. Oh Gott. Wow.
Ich frage mich, ob ich mich jemals davon
erholen werde. Ich frage mich, welcher Tag heute ist, auf welchem Planeten ich
bin. Alles was ich weiß ist, daß Mulder überall ist.
Seine Arme sind eng um mich geschlungen, seine Schulter ist unter meinem Mund
und hält meinen rasselnden Atem auf, seine Brust ist vor mir und seine Knie hat
er hinter mir angezogen, hält mich damit, sein Mund ist an meinem Ohr, flüstert
mir Worte zu, die ich nicht verstehe, und sein Penis ist immer noch in mir,
überall.
Detailliertere Eindrücke kommen langsam durch. Das Gefühl der
Knöpfe seiner Jeans, die an meinen Schenkeln kratzen, die Stoppeln auf seiner
Wange, die an meinem Hals kratzen, der Duft seiner Haut, der Schweiß, der Sex.
Oh Gott, wir haben Sex miteinander.
Nun, wir sollen ihn eigentlich haben. Ich
soll ihn eigentlich bumsen, aber ich sitze hier einfach wie ein totes Tier. Ich
kann sein Herz unter meinem rasen spüren und seine Worte beginnen, Sinn zu
machen. Wieder irgend etwas darüber, wie hübsch ich
bin. Und schön und wunderbar und großartig und... nun, und so weiter. Und dann
etwas, das sich sehr nach ‚ich liebe dich‘ anhört, aber ich bin mir nicht
vollkommen sicher. Egal. Ich weiß es sowieso schon.
Ich mache den Versuche,
meinen Kopf zu heben und überraschenderweise kann ich es tun, ohne ohnmächtig
zu werden. Ich sehe ihn an und er grinst zurück, er sieht verdammt dußlig aus.
"Mulder..."
"Scully."
"Mmm...
Kuchen..." Ich lehne mich schwach an seine Beine und greife hinter uns.
Ich nehme ein kleines Stück von dem Orgasmuskuchen und bringe es an seine
Lippen, während ich beginne, mich langsam aber sicher in seinem Schoß zu
bewegen. Er nimmt einen kleinen Bissen aus meiner Hand und stöhnt, während er
kaut. Gott, dieser Mann ist sexy, wenn er ißt. Die
Tatsache, daß ich ihn reite, erhöht diesen Effekt
noch.
Er nimmt einen weiteren Bissen, diesmal
einen großen, nimmt das ganze Stück in den Mund und seine Hände legen sich eng
um meine Taille. Ich streiche mit meinen Fingern über seine Lippen, während er
kaut.
"Mulder, du fühlst dich so gut an. Ich
kann gar nicht glauben, wie gut..." Ich ende in einem Stöhnen, als er
meine Finger in seinen Mund saugt. Da ist immer noch ein bißchen
Eis an ihnen. Ich ziehe sie ihm aus dem Mund, bevor er alles ablecken kann und
schmiere es auf seine Lippen. Dann lege ich meine Arme um seinen Hals und lecke
es ab.
Als es weg ist, saugt er meine Zunge in
seinen Mund und so beginnt unser erster richtiger Kuß.
Und was für ein Kuß. Bei allem, was ich mir
vorgestellt habe, hätte ich niemals gedacht, daß es
so sein würde. Zu allererst hatte ich immer geglaubt, wir würden uns küssen,
*bevor* wir uns lieben, aber hey, Mulder und ich sind
nicht unbedingt das konventionelle Paar, um miteinander ins Bett zu gehen. Gut,
auf den Boden. Ich habe auch niemals geglaubt, es würde so wahnsinnig
leidenschaftlich und gleichzeitig so zärtlich und süß sein. Irgendwie habe ich
gedacht, es würde die eine oder die andere Art sein. Aber irgendwie haben wir
es geschafft, daß es beides ist.
Ich halte meine Augen offen. Ihn zu
beobachten, wie er mich küßt, das ist vollkommen
irre. Er ist so wunderschön. Die Geräusche, die er in meinem Mund macht,
vibrieren durch meinen ganzen Körper, verbreiten ihre Hitze.
Seine Hände legen sich noch fester um meine
Taille und er beginnt, sich unter mir zu bewegen, mir entgegen zu zucken. Ich
nehme seinen Rhythmus auf und wir beginnen, uns schneller und härter zu
bewegen.
Ich kriege keine Luft. Ich löse mich von
seinem Mund und lehne mich wieder gegen seine Beine, lasse ihn vollkommen die
Führung übernehmen, lasse ihn mich anheben und wieder zurück in seinen Schoß
pressen, wieder und wieder. Und ich beobachte ihn weiter. Die Muskeln in seinem
Arm schwellen an vor Anstrengung und sein Gesicht verzieht sich zu der
erotischsten Maske der Lust und der physischen Anstrengung, die ich jemals
gesehen habe. Sein Kopf rollt vor und zurück gegen die Couch und er verdreht
seine Augen, so daß nur noch das Weiße zu sehen ist.
Er singt. Er singt meinen Namen bei jeder
Bewegung. Meine Hände gleiten besitzergreifend über
seine Brust und als sich eine Welle der Ekstase in mir aufbaut, zerkratze ich
ihn mit meinen Fingernägeln, kennzeichne ihn. Das gehört mir. Eigentum von Dana
Scully. Vorsicht, bissiger Hund. Angriff bei Provokation.
"Komm für mich, Mulder, laß mich dich sehen, wenn du kommst,"
flüstere ich ihm zu. Gott weiß, ich will das. Ich will es sehen, es hören, es
fühlen, es riechen. Ich wollte es schmecken, aber ich denke, das kann warten.
"Mmmooohh... Scuh... oh... oh..." Bald scheint alles, was er
hervorbringen kann, wieder und wieder nur ‚oh‘ zu sein und er bumst mich so
hart, daß es beginnt, ein bißchen
weh zu tun, aber es macht mir nichts, weil es ihn sich so gut fühlen läßt. Meine Finger gleiten wieder über seine Lippen und er
nimmt sie wieder in seinen Mund, saugend und knabbernd. Ich spüre seine Beine
hinter mir zittern und seine Hände sich in meine Haut pressen.
Ich spüre ihn in mir hämmern und die Hitze
seiner Explosion füllt jede Spalte meines Körpers. Als er kommt, ruft er "Scuuualloouu". Nun, so klingt es wenigstens, weil er
immer noch meine Finger in seinem Mund hat. Aber ich glaube, ich weiß, was er
meinte.
xxxxx
Ich habe schließlich meine Jeans ausgezogen.
Große Sache, ich weiß. Nach ein paar Momenten der Erholung haben Scully und ich
es geschafft, zurück auf die Couch zu kriechen und uns hinzulegen. Nach ein
paar weiteren Minuten entschieden wir, daß wir es
sehr viel bequemer hätten, wenn wir vollkommen nackt wären. Sie zeigte mir, wie
man einen ganzen Strumpfhalter abmacht und ich zeigte ihr, daß
ich tatsächlich Beine unter meinen Jeans hatte. Ihre Schuhe sind noch in
Ordnung, aber diese Strümpfe haben Laufmaschen von der Größe Montanas. Wir
werden ihr ein paar neue kaufen müssen.
Der ganze Kuchen ist alle und wir haben uns
unter meine Decke gekuschelt. Ich versuche, herauszufinden, wie ich den Knoten
aus ihrem Haar bekomme und sie spricht darüber, was wir als nächstes essen
sollten. Sie scheint dazu zu neigen, Pizza zu bestellen. Ich muß sagen, daß ich es niemals in
meinem Leben so genossen habe, zu essen. Dieser Kuchen war ganz bestimmt nicht
so lustig, wenn ihn Mom gemacht hat.
"Also, was machst du an Thanksgiving, Scully?" frage ich und hoffe, daß dieses Ritual zu einer Feiertagstradition wird.
"Mulder, ich muß
dir ein Geständnis machen," sagt sie an meiner
Brust. "Ich hasse backen."
"Wirklich?"
Sie nickt und ich umarme sie und verberge
meine Nase in ihrem Haar. Sie haßt es, zu backen.
Aber sie hat es für mich getan. Weil ich Geburtstag habe.
Weißt du was? Hübsch trifft es nicht mehr.
Ich muß über ein neues Adjektiv nachdenken. Im Moment
bin ich mir nicht einmal sicher, womit ich anfangen soll. Ich glaube, ich werde
womöglich ein Wort erfinden müssen. Oder vielleicht gibt es bereits eins.
Scully. Das ist die einzige Beschreibung, die ich brauche. Es bedeutet alles,
was es gibt. Dieser Sonnenuntergang ist wirklich Scully. Dieses Gemälde ist
ganz sicher Scully. Wow, dieser Orgasmus war vollkommen Scully. Ja, ich glaube,
das haut hin.
ENDE
Laßt mich wissen, ob sich jemand von euch nun wegen
dieser Fowley besser fühlt!