NACHTGANG
(Originaltitel: The Walk)
von L Sprys
( short_and_cute@hotmail.com )
aus dem Englischen
übersetzt von Veve < vevekilb@web.de >
Keywords: MSR
Spoiler: Keine
Zusammenfassung: Eine
verpasste Geburtstagsfeier und "Der Pate" vervollständigen das
Wochenende.
Disclaimer: Wenn doch nur
die X-Files Welt mir gehören würde. Aber solange sie es nicht tut, wird Carter
auf sie aufpassen. Genauso wie 'Der Pate' und 'Während du schliefst' gehören
sie mir nicht, ich habe sie mir nur aus Spaß ausgeborgt.
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Nachtgang
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"Du machst Witze,
oder?" fragte Scully mit geschlossenen Augen.
"Ich würde gerne ja
sagen, aber dann würde ich lügen." "Mulder, bitte sag mir, dass wir
jetzt nicht hier festsitzen." Obwohl Scully nicht glaubte, dass er einen
Spaß machte, fragte sie ihn.
Verlegen sah Mulder sie
an: " Es sei denn du weißt wie man ein Auto repariert, sonst würde ich
sagen wir sitzen hier fest!" "Okay,...was schlägst du also vor sollen
wir nun tun? Der Geburtstag meiner Mutter hat schon angefangen. Hast du dein
Handy dabei? So könnten wir jemanden anrufen, der uns von hier abholt."
"Nein, ich hab's
nicht mitgenommen, es liegt zu Hause und wird gerade aufgeladen. Hast du deins
nicht mit?"
Scully schüttelte ihren
Kopf. "Nein, ich habe es zu Hause auf dem Küchentisch liegen lassen.... Oh
Man, das ist das erste Mal, dass wir diese verdammten Dinger nicht mit haben!....Okay, wir können hier entweder bis Gott weiß wann
sitzen bleiben, oder wir gehen zu Fuß los. Ich denke nicht, dass es mehr als
vier oder fünf Meilen sein werden."
Mulder sah zu ihr herüber:
" Gibt es hier kein einziges Haus, zu dem wir gehen könnten?"
"Nicht auf dieser
Straße, es ist ein Schleichweg zu Mom's Haus hier
lebt kaum jemand. Selbst wenn, wäre es zu dunkel, um ein Haus zu finden und ich
würde mich auch weigern zu so später Stunde noch durch den Wald zu
wandern."
Mulder sah zu ihr herüber
und schüttelte seinen Kopf. Dann griff er nach hinten auf den Rücksitz und
wühlte dort herum. Eine Sekunde später holte er Scullys Wanderschuhe hervor,
die sie ein paar Tage zuvor dort liegen gelassen hatte. Mit einem Grinsen gab
er Scully die Schuhe. "Dann würde ich schätzen sollten wir langsam losgehen."
Nachdem Scully ihre Schuhe
gewechselt hatte, schlossen sie das Auto ab und fingen an zu Fuß die Straße
runter zulaufen.
Eine Weile später stupste
Mulder sie mit seinem Ellenbogen an. "Danke."
Verwirrt drehte sie sich
zu ihm um: "Für was?"
Mit den Augen auf die
Straße gerichtet antwortete er: "Dafür, das du nicht böse auf mich bist.
Wegen mir wirst du es wahrscheinlich nicht zu der Geburtstagsparty deiner
Mutter schaffen, und ich weiß wie viel dir das bedeutet."
Sie drehte ihren Kopf ein
wenig, so dass sie genau in sein Gesicht sah.
"Ich muss ein dir Geständnis machen, bevor du anfängst dich noch
schuldiger zu fühlen. Ich bin nicht sauer geworden, weil ich dachte, das ich die Party verpasse. Ich möchte wirklich gerne meine
Mutter wiedersehen, aber ich bin nicht so in der Stimmung meine Brüder
wiederzusehen." Scully ging weiter und hinterließ einen verwirrten Mulder.
Er lief los, um sie wieder einzuholen, und streckte aus Reflex seinen Arm aus
und ergriff Scullys Hand. Er ging weiter und hielt ihre Hand. Er fragte sich,
ob er weiter fragen sollte, oder ob er besser auf eine andere sich bietende
Gelegenheit warten sollte. Er brauchte sich gar nicht zu entscheiden, denn mit
leiser Stimme sprach Scully weiter: "Ich möchte nur nicht nach Hause
gehen."
Ihr Handdruck lies Mulder
wissen, dass es in Ordnung war, dass er fragte warum. So fragte er sie in
gleicher, sanfter Stimme.
"Weil ich weiß, dass
sobald ich zur Tür eintrete, die Fragen, Bemerkungen und Seitenhieb anfangen.
Sie werden sich gegen uns zusammenschließen, besonders gegen dich.... Sie
werden es natürlich leise tun, ohne jemand anderen zu stören, aber sie werden
es tun. Besonders Bill wird dich für alles beschuldigen, was passiert ist, vor
allem wegen meinem Krebs und Melissas Tod...." Scully stockte für einen
Moment. Verstohlen sah sie zu Mulder auf, um seine Reaktion zu sehen. Er schien
okay zu sein, so sprach sie weiter. "Ohne Rücksicht auf das, was ich sage,
erzählen sie mir immer wieder, dass ich das Falsche mit meinem Leben gemacht habe,
und dass ich meine Zeit mit einer leichtsinnigen Jagd vergeude. Sie glauben mir
nicht, dass mein Leben jetzt besser ist, als es jemals war."
Mulder unterbrach sie:
"Hat deine Mom nicht etwas zu ihnen gesagt? Ich bin sicher, ihr gefallen
diese Kommentare genauso wenig, wenn nicht sogar noch weniger als dir."
"Sie versucht es ja,
aber Bill ist einfach zu stur sie anzuhören, und Charlie folgt seinem älteren
Bruder.... Ich habe gelernt mich darüber nicht aufzuregen, aber wenn du heute
dabei bist werden sie ein Mordsspaß haben und ich
könnte es nicht ertragen, wenn sie das gleich mit dir auch anfangen."
Mulder drückt ihre Hand.
"Wenn es dich nicht aufregt, dann kann ich das auch ertragen. Bei den
ganzen Bemerkungen, die ich mir über die Jahre anhören musste, wird Bill nur
ein Leichtgewicht sein."
Scully drückte seine Hand
zurück. "Ich kann nur immer noch nicht damit umgehen, dass sie meinen
Partner aufziehen, meinen Freund", Scully hielt inne und korrigierte dann
sich selbst, "Meinen besten Freund. Ich müsste mich entscheiden, und ich
würde wirklich nicht gerne auf einen meiner Brüder schießen", sagte Scully
mit einem Grinsen im Gesicht.
Mulder rieb sich seine
linke Schulter. "Aber du könntest auf deinen Partner schießen, huh?"
"Nun ja, du weißt,
dass du einen manchmal wahnsinnig machen kannst, aber ich werde trotzdem bei
dir bleiben. Zum puren Unterhaltungszweck, wenn mir nichts besseres
einfällt."
Mulder lachte: "Freut
mich, wenn ich dich zum Lachen bringen kann."
Scully bedachte ihn mit
einem höhnischen Grinsen. "Nebenbei hab ich gar nicht mehr die Energie
oder die Motivation für einen neuen Partner. Ich habe fünf lange Jahre in dich
hineingesteckt, und ich möchte meine Investitionen nicht umsonst getan
haben."
"Du denkst also, dass
das alles passiert ist, um dich zu erziehen? Ich würde meinen Job aufgeben,
wenn sie dich jemals versetzen würden." Nachdenklich rieb er sich am Kinn.
"Außerdem würde ich wahrscheinlich verrückt werden - noch mehr als ich es
bereits bin."
"Du brauchst keine
Angst haben. Ich werde nirgendwo hingehen und ich denke nicht, dass du abhauen
musst, weil ich glaube, das wir im Moment sicher
sind."
Eine Zeit lang gingen sie
so weiter. Scully schätzte, dass sie noch ungefähr zwei Meilen zu gehen hatten.
Als er das hörte murmelte Mulder irgendwas von 'in der Wüste leben'. Plötzlich
sah Scully eine Sternschnuppe und beeilte Mulder, dass er sich schnell etwas
wünschen solle. Scully schloß ihre Augen und tat das
Gleiche.
Dann ging sie weiter und
sah dabei hinauf in die Sterne. Sie bemerkte nicht wie Mulder sie neugierig
ansah. Er wappnete sich gegen Scullys bösen Blick den er erwartete, doch er
musste sie trotzdem fragen: "Warum glaubst du nicht?"
Scully gab ihm weder einen
ihrer bösen Blicke, noch drohte sie ihm. Sie hielt nur für einen Moment an, sah
ihn kurz an und ging dann weiter. Mulder nahm an, dass sie nicht antworten
würde, doch dann:
"Ich glaube nur nicht
an einige Dinge an die du glaubst, Mulder. Ich glaube an die Wahrheit, und dass
wir sie eine Tages finden werden. Ich glaube, dass das was wir tun richtig ist,
auch wenn der Rest der Welt denkt, dass wir verrückte Spinner sind. Und ich
glaube, dass eines Tages diese Welt erkennen und glauben wird, dass das was wir
getan haben richtig war. Ich kann nur nicht an etwas glauben, dass reine
Spekulation ist. Ich brauche feste handgreifliche Beweise."
Mulder unterbrach sie
wieder: "Aber du glaubst an Gott, ansonsten wäre dieses Kreuz zu tragen
ein Verrat an dir selbst wie nichts anderes auf der Welt. Skeptiker glauben
nicht an den Himmel oder an die Hölle. Sie glauben nur sich selbst und ihren
Antworten, sonst keinem."
"Mulder, bei deiner
Arbeit stehe ich auf der Position des Skeptikers. Ich muss wissenschaftliche
Beweise von dem verlangen was wir sehen und ich muss einige Möglichkeiten
beseitigen bevor ich vollständig glaube wie du es tust, ansonsten würden wir
nur die Hälfte des Weges bis zu unserem Ziel schaffen. Skepsis heißt in erster
Linie, irgendwo ein Ende zu finden. Ich habe diese Fähigkeit schon vor langer
Zeit entwickelt."
"Aber vor langer Zeit
dachtest du, dass du eine Schlange wieder zum Leben bringen könntest nur allein
durch Wünschen. Gerade eben hast du dir etwas wegen eines Sternes gewünscht,
obwohl du glaubst, dass der Glaube in das Unglaubliche ein falscher und
irregeleiteter Lebensweg ist."
"Versteh das bitte
jetzt und hier richtig. Im Moment kann ich es mir noch nicht leisten zu glauben
wie du es tust. Vielleicht werde ich eines Tages selbst bereit sein zu glauben.
Vielleicht, wenn eines Tages wirklich alles eingetreten ist. Ich könnte an
Ufos, außerirdisches Leben, und an die Hölle glauben. Sollte es so sein, könnte
ich vielleicht auch an Einhörner und Kobolde glauben." Sie blieb stehen
und legte ihr Hand sanft auf Mulders Wange. "Aber
in einer Sache bin ich mir ganz sicher....ich glaube
an dich. Ich vertraue dir von ganzen
Herzen. Ich weiß, dass wenn ich in Schwierigkeiten bin dein Glaube mich immer
sicher nach Hause bringen wird. Das hat
er schon so viele Male zuvor getan. Und das zu wissen und daran zu glauben
lässt mich so sicher und geborgen fühlen in einer Welt wo Sicherheit und
Geborgenheit nicht länger existieren. Solange du weiter glaubst und solange ich
weiter frage werden wir auf dem richtigen Weg bleiben und ich darf so viele
Sternschnuppenwünsche machen wie ich will."
Mulder sah sie für einen
Moment lang an und dann, ohne zu denken, schlang er seinen Arm um sie und gab
ihr einen Kuss auf die Stirn. Scully legte ihren Kopf auf seine Brust und sie
standen für ein Weile nur so da und genossen die Wärme
des anderen. Mulder küsste ihre Stirn wieder und nahm dann ihre Hand und sie
gingen weiter die Straße runter während er nah an ihrer Seite blieb.
"Eines Tages, Scully;
wird sich alles ändern. Wir werden gewinnen, du und ich, und dann werden wir
wieder hier her kommen und uns zu jedem Stern etwas wünschen. Das ist ein
Versprechen, und das werde ich einhalten."
Scully drückte seine Hand.
Sie sah ihn nicht an, aber sie wusste, dass er lächelte.
Ungefähr eine Stunde
später sah Scully auf ihre Uhr. Die meiste Zeit haben sie in angenehmer Stille
verbracht. Scully lachte auf und sagte zu Mulder:
"Hast du irgendeine
Ahnung wie spät es ist Mulder?"
"Nein, wieso?"
"Es ist fast ein
Uhr."
"Am Morgen?"
"Woher willst du das
wissen, durch den pechschwarzen Himmel?" Scully sah sich um. "Wenn
ich Recht habe ist das Haus direkt hinter dem Hügel. Kommen Sie Mr. Mulder, wir
sind fast da." Sie gingen einen Schritt schneller und zehn Minuten später
sahen sie schon den hinteren Teil des Hauses.
"Tja, gut Miss Scully,
sieht aus, als ob du wieder recht hast, wie üblich.
Obwohl es aussieht, als ob
jeder da schon schläft."
"Wie ich meine Mutter
kenne, wartet sie immer noch auf einen Anruf von uns oder auf einen der
Polizei."
Auf einmal rief Mulder:
"Mrs. Scully? Sind sie das?"
Eine Stimme ertönte von
der dunkelen Veranda: "Fox, es wäre gut, wenn
das du mit meiner Tochter wärst, ansonsten wirst du es schwer büßen
müssen."
Mulder und Scully fingen
beide an zu lachen: "Ich bin hier Mom. Du brauchst uns nicht mit dem Küchenmesser
zu bedrohen."
"Wo wart ihr zwei
nur? Ich haben bereits bei euch beiden zu Hause angerufen und auf euren Handys.
Ich war sogar schon kurz davor euren netten Boss aufzuwecken, und ihm meine
Meinung darüber mitzuteilen, wie ich es finde, dass er euch den ganzen Tag
arbeiten lässt."
Sie gingen auf die Veranda
und Scully umarmte ihre Mutter und gab ihr einen Kuss. Mulder stand direkt
hinter ihr und sagte mit seinem besten Hundebabyblick: "Es tut mir leid,
dass wir so spät kommen. Unser Auto ist ca. fünf Meilen von hier stehen
geblieben und wir mussten zu Fuß hierher laufen."
Mrs. Scully schüttelte nur
ihren Kopf und sagt dann: "Wenn du mir eine Umarmung gibst und das Beste
zum Geburtstag wünscht, dann, denke ich, kann dir vergeben sein."
Mulder grinste und gab ihr
eine Bären-Umarmung und einen dicken Kuss auf die Wange. "Happy Birthday! Wie alt bist du nochmal
geworden? Achtundzwanzig oder
neunundzwanzig? Ich kann es mir nie merken."
"Fox, du bist
wirklich einer vom ganz geschickten Schlag. Aber nun gut, kommt rein und
erzählt mir genau was passiert ist. Warum habt ihr hier nicht angerufen? Jemand
hätte kommen können und euch abholen können."
Nachdem Mulder und Scully
die Einzelheiten erzählt hatten musste Mrs.
Scully lachen: "Naja, also solange ihr gesund und munter seid. Seid
ihr beiden hungrig oder durstig?"
Scully legte ihren Arm um
ihre Mutter. "Mom, du siehst müde aus. Warum gehst du nicht ins Bett? Ich
werde bestimmt schon etwas finden. Wir haben dich schon lang genug um den
Schlaf gebracht. Morgen mach ich dir ein Frühstück, und du erzählst uns von
deiner Feier, einverstanden?"
"Einverstanden."
Sie gab Scully und Mulder einen Gute-Nacht-Kuss und ging dann nach oben in
Richtung Schlafzimmer.
"Wow, ich hätte
gedacht, dass sie noch ärgerlicher wäre."
"Das wäre sie
gewesen, wenn sie sich nicht solche Sorgen gemacht hätte.
Aber dein Charme hat auch
wirklich Wunder gewirkt."
Mulder verbeugt sich und
steuerte dann in Richtung Küche. "Wenn mein Charme reichen würde damit du
mir ein Sandwich machst, dann wäre ich dir wirklich unendlich dankbar",
rief er über seine Schulter hinweg.
Sie ging in die Küche und
gab ihm einen Klaps auf den Hintern. "Du hast nur Glück, weil ich hungrig
bin, dein Charme hat damit gar nichts zu tun."
Während er ihr einen
leichten Schlag mit dem Küchentuch gab: "Was immer auch funktioniert, Dr.,
was immer auch funktioniert."
Ungefähr zehn Minuten
später verließen sie die Küche. Scully hatte einen Topf voll kalter Spaghetti
im Kühlschrank entdeckt und hat ihre Teller mit zwei großen Haufen gefüllt. Sie
bat Mulder etwas zu Trinken mitzunehmen, während sie mit den zwei Tellern in
das Wohnzimmer ging. Er überlegte einen Moment und griff dann eine Flasche Wein
aus dem hinteren Teil des Kühlschranks und zwei Plastik Gläser. Er ging hinter Scully
in das Wohnzimmer und plazierte seine Entdeckung auf
den Kaffeetisch.
"Excellent",
sagte Scully sehr zu Mulders Überraschung. Er hatte gedacht, dass sie ein paar
Bemerkungen über Verführungstaktiken gemacht hätte und ihm 'den Blick' gegeben
hätte. Ohne weiter zu fragen setzte er sich ihr gegenüber auf den Boden und
öffnete die Flasche Wein. Nachdem er sich beiden eingegossen hatte probierte er
die Spaghetti. Nach der anfänglichen Probe fing er mit Genuß
an zu essen und stellte erst jetzt fest, wir hungrig er eigentlich war. Durch
einen besonders energischen Schlurfer flog eine Nudel
hoch und landete direkt auf seiner Nase. Er schielte zu Scully, die erfolglos
versuchte nicht laut Aufzulachen. "Das einzige Problem mit Spaghetti ist
dieser Peitscheschwung. Und ich sage dir, du wirst immer das gleiche Problem
haben", erzählte sie ihm lachend.
Mulder konnte sie nur böse
anstarren, doch das Blitzen in seinen Augen verrieten ihr, dass er nicht sauer
war. Sie aßen und tranken weiter und hörten nur kurz auf, um eine neue Flasche
Wein zu holen. Nachdem Scully ihm damit geholfen hatte, schob sie ihren Teller
zur Seite und überraschte sie beide, in dem sie auf eine ganz nicht-Scully Art anfing zu rülpsen. Mulder sah sie erstaunt
an und zeigt ihr zwei Daumen hoch. "Das war ungefähr eine acht. Wenn du
deinen Namen sagen könntest würde ich sagen eine zehn. Denk dran, den besten
Trainer, den du kriegen kannst sitzt dir genau gegenüber. Du kannst mich immer rufen." Er hob seine
Augenbraue, und kümmerte sich dann wieder um seinen Teller, als ob nichts
geschehen wäre.
Scully hielt immer noch ihr Hand vor ihren Mund als sie Mulders Achselzucken
bemerkte. "Warum lach....", sie griff nach ihrer Handtasche, die
neben der Couch lag, und gab ihm damit einen kräftigen Schlag, doch Mulder
lachte nur weiter.
"Es tut mir leid, es
tut mir leid", sagt Mulder und versuchte nicht mehr zu lachen. "Es
ist nur so, ich hätte so etwas kräftig und lautes von nie jemanden so kleines
erwartet. Ich bin wirklich stolz auf dich."
"Wenn du nicht gleich
aufhörst wird ich dich vermutlich noch doller schlagen müssen." Sie
versuchte drohend zu klingen, doch Mulder bemerkte den amüsierten Unterton in
ihrer Stimmer, was ihn dazu anstachelte, noch lauter zu lachen. Sie brauchten
weitere fünf Minuten bis sie sich wieder etwas beruhigten, doch jedes Mal wenn
Mulder zu Scully sah musste er ein weiteres Auflachen unterdrücken.
Nachdem sie auch die
zweite Flasche Wein ausgetrunken hatten, öffneten sie eine Flasche Pfefferminz
Schnaps und begannen einander Geschichten aus ihrer Highschoolzeit
zu erzählen. All ihre peinlichen Momente, wie z.B. schreckliche Dates,
Klassenraum Horror und nervige Schulkameraden kamen zum Vorschein. Mulder
konnte nicht glauben, was für ein Lehrerschreck Scully mal gewesen ist. Es
schien so, als ob sie weit mehr Regeln gebrochen hatte als er, und dabei hatte
er doch schon reichlich viel Regeln gebrochen.
Scully war über sich selbst erstaunt, was sie ihm alles erzählte. Sie
hatte noch nie jemanden einige dieser Momente erzählt, die sie nun grade Mulder
erzählte. Er schien so aufmerksam und interessiert, dass sie es selbst
interessant fand, egal was sie Mulder erzählte.
Mulder konnte es nicht
unterlassen, Scully einer seiner peinlichsten Momente zu erzählen. Er sah sie
an und stellte fest, dass sie die einzige war, der er so etwas erzählen konnte.
Jeder andere hätte ihn verspottet und ausgelacht, aber Scully legte ihren Kopf
nur schräg und hörte ihm aufmerksam zu, dabei hatte sie einen ganz
verständnisvollen Blick in ihrem Gesicht.
Gegen halb vier war auch
die dritte Flasche fast leer. Mulder füllte ihre Gläser ein letztes mal auf und erhob seines für einen Toast. "Auf einen
der schönsten Abende überhaupt!" Scully konnte nur zustimmen. Als sie mit
ihren Gläsern anstoßen wollten fiel Mulders unglücklicher Weise aus seiner
Hand. Das halbvolle Glas ergoß sich über Scully und durchnässte sie bis auf die
Haut.
Mulders Augen wurden groß.
"Oh nein, das tut mir leid. Das wollte ich wirklich nicht." Mit seinem
vernebelten Verstand dachte er, dass er nun den ganzen Abend ruiniert hatte,
und er könnte sich selbst dafür schlagen.
Aber Scullys Reaktion war
nicht die, die er erwartet hatte. Sie sah nur an sich herunter und sagte:
"Uuups!" Sie sah zu Mulder: "Du hast
Glück, dass keine Flecken zurückbleiben. Hilf mir bitte hoch, wenn ich es
gleich noch einseife, sollte da nichts passieren."
Mulder stand auf und griff
nach der Couchlehne, um nicht über zufallen. Die Kraft des Alkohols begann nun
zu wirken, und der ganze Raum begann sich zu drehen. Nach ein paar Sekunden
beruhigte sich die Wirkung etwas, und er schaffte es Scully vom Boden
aufzuheben. Beide gingen auf sehr wackeligen Beinen in die Küche.
Plötzlich drehte sich
Scully um: "Ich hab gar nichts anderes zum Anziehen, als das, und wenn ich
bei meiner Mom gucke werde ich sie bestimmt aufwecken."
Ohne zu Zögern zog Mulder
seinen Thermo Pullover aus. Darunter trug er ein
schwarzes verwaschenes T-Shirt von den Nine Inch Nails. Er gab ihr das
T-Shirt und sagte: "Mulder eilt schon zu Hilfe."
Sie gab ihm ein schiefes
Lächeln. "Danke. Aber jetzt dreh dich um, während ich mich umziehe."
Er gehorchte widerwillig.
In seinen Gedanken machte er sich ein Bild von Scully wie sie sich gerade
umzog. Er war so in seinen Tagtraum vertieft, dass er eine Minute brauchte um
zu realisieren, dass Scully bereits fertig war. Er drehte sich zu ihr herum und
sah sie vor sich in seinem Shirt stehen, dass ihr mindestens
drei Größen zu groß sein musste. Sie begann ihr Shirt im Wasser zu tränken
und spülte es aus. Während er sie so ansah dachte er, dass sie ruhig öfter
seine Kleidung tragen könnte, oder aber auch gar nichts! Er riss sich aus
seinen Gedanken bevor diese ihn noch zu etwas anderes verleiteten.
Nachdem Scully das Wasser
abgestellt hatte, fing sie fürchterlich laut an zu gähnen. "Ich denke, wir
sollten langsam in die Betten kriechen. Komm!" Sie gab ihm ein Kopfnicken,
dass er ihr folgen sollte. Zusammen gingen sie nach unten in das Gästezimmer.
Mulder ging auf die eine Seite des Bettes wo das Kopfkissen lag. Scully war
außerstande um um das Kopfkissen zu kämpfen, sie fiel
mit dem Rücken mitten auf das Bett. Sie war schon im Halbschlaf, als sie Mulder
sie bitten hörte, sich zur Seite zu bewegen.
Mulder stand da und sah zu
Scully, wie sie auf dem schönen weichen Bett lag. Er dachte an den langen Weg
zurück zur Couch, und entschied, dass dieser viel zu weit war. Er guckte wieder
auf das Bett. "Rutsch zur Seite, Frau. Ich komme!"
Scully entsann sich nur
noch vage daran, zur Seite zu rutschen um Mulder etwas Platz zu geben. Sie
bemerkte wie er sich hinter sie legte, und sie atmete zufrieden ein, als er
seinen Arm um ihre Taille legte. Scully rutsche näher an ihn heran, und
zusammen drifteten sie ab ins Reich der Träume.
Mulder wurde durch ein
hämmerndes Geräusch geweckt. Er brauchte einen Moment um zu realisieren, dass
es sein Kopf war, der da so hämmerte. Er öffnete seine Augen und bemerkte, dass
Scully zum Teil auf ihm lag. Sie beide lagen total verstrickt in den Decken,
und Scullys Shirt hatte sich komplett um ihren kleinen Körper gewickelt. Mulder
nahm seine ganze Energie zusammen, um auf die Uhr zu sehen. Es war fast schon
halb vier am Nachmittag. Sie hatten beinahe elf Stunden geschlafen. Er fragte
sich, warum Mrs. Scully sie nicht geweckt hatte, doch durch das Denken
schmerzte sein Kopf enorm und er legte sich unter Stöhnen wieder zurück und schloß seine Augen.
Er hörte plötzlich eine
Stimme neben seinem Ohr. Sie flüsterte heiser:
"Hast du dir den
Namen des Trucks gemerkt, der gestern Nacht über uns rüber gefahren ist?"
"Ich schätze du bist
wieder bei Bewusstsein. Ich denke der Name war entweder Ernest & Julio oder
Mr. Schnaps."
Scully versuchte ihren
Kopf zu heben und stöhnte: "Was um alles in der Welt haben wir letzte
Nacht gemacht?"
"Ich glaube, wir
haben den ganzen Alkohol in diesem Haus geklaut, und haben für uns selbst eine
kleine Party geschmissen, was mein Magen anfängt zu bereuen."
Scully bewegte sich wieder
ein wenig. Sie sah in Mulders stark schattierte Augen und in sein bleiches
Gesicht. "Sollte ich ungefähr so ähnlich wie du aussehen, müssten wir ja
ein tolles Paar abgeben."
Mulder guckte Scully an.
"Nun ja, wenn mein Haar auch so in die Höhe steht und ich dunkle Ringe
unter den Augen habe, dann würde ich sagen könnten wir als Zwillinge
durchgehen."
Scully wurde mutiger und
setzte sich sehr langsam auf. Sie fasste sich an den Kopf. "Aspirin, ich
brauche Aspirin, ich brauche ein Menge Aspirin!"
"Bitte lass noch ein
paar für mich übrig. Ich habe das Gefühl, als ob ich einen Presslufthammer in
meinem Kopf habe", sagt Mulder und setzte sich mit geschlossenen Augen
neben sie.
"Nur noch eine Frage
Mulder, dann wird den Rest des Tages nicht mehr gedacht, ja? Warum trage ich
dein Shirt?", fragte Scully sichtlich verwirrt.
Mulder lächelte: "Ich
glaube ich muss dich doch daran erinnern, dass ich meinen Drink über dich
geschüttet habe. Ich denke, ich habe dir mein Shirt gegeben, weil du deine Mom
nicht aufwecken wolltest."
"Ich erinnere mich
vage. Ich glaube ich hatte so einen Kater seit Jahren nicht mehr gehabt."
Sie schielte vorsichtig in Richtung Fenster: "Und ich bin mir sicher, dass
ich die Sonne nicht mehr bitten werde, am Morgen so hell schon zu
scheinen."
"Ähm Scully, ich will
es dir eigentlich gar nicht so gerne sagen, aber es ist jetzt bereits
Nachmittag." Und als er zu Uhr sah: "Um genauer zu sein, viertel vor
vier."
"Was?" sagt
Scully laut, um gleich danach, wie Mulder, das plötzliche Geräusch zu bedauern.
"Warum hat uns Mom nicht aufgeweckt?"
Vielleicht hat sie es ja
versucht, aber ich glaube ein Bulldozer hätte über uns rüber fahren können,
ohne uns aufzuwecken."
Scully stand langsam auf
und drehte sich zu Mulder um. Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. "Komm.
Es ist besser jetzt Angeschrien zu werden, als nachher." Beide gingen
langsam und vorsichtig aus dem Zimmer und versuchten dabei ihre Köpfe beim
Gehen so wenig wie möglich zu bewegen.
Mrs. Scully war gerade mit
dem Putzen der Küche fertig, als Scully und Mulder in den Raum wankten. Sie
betrachtet die Beiden mit einem Lächeln.
"Sieht so aus, als ob ihr zwei für alleine noch eine Party
geschmissen habt, nachdem ich ins Bett gegangen bin."
Scully fand das Aspirin
und gab Mulder die Packung. "Es tut mir leid. Bitte sei nicht sauer, wir
wollten dir nicht so ein Chaos hinterlassen."
"Das einzige weshalb
ich sauer bin ist, dass ihr mich nicht geweckt habt, so dass ich an eurer Party
teilnehmen konnte. Es hört sich jedenfalls so an, als ob ihr viel Spaß
hattet." Sie grinste Mulder an und entnahm ihm die Packung Aspirin. Sie öffnete
sie und gab sie Mulder zurück.
Er schüttelte vier
Tabletten in seine Hand und gab dann zwei zu Scully. Sie schluckte beide
schnell mit Wasser runter und setzte sich dann an den Küchentisch. "Mom,
lass es mich bitte wieder gut machen. Lass mich das Abendessen machen, als eine
Art verpasstes Frühstück und Mittagessen."
"Mach dir darüber
keine Sorgen, Liebling. Ich bleibe nicht mehr lange. Deine Tante Ruth hat angerufen. Sie ist
gestürzt und hat sich dabei ihren Rücken verletzt. Und solange dein Onkel John
außerhalb der Stadt ist werde ich bei ihr bleiben, bis Dienstag."
"Warum hast du uns
denn dann nicht geweckt?", maulte Scully. "Jetzt fühle ich mich erst
recht schuldig, dass ich dir das alles hier so hinterlassen habe."
"Ich habe nach euch
so gegen elf gesehen, doch ihr beiden habt so friedlich geschlafen, dass ich es
nicht übers Herz gebracht habe euch zu wecken.
Nebenbei hab ich mir gedacht, dass ihr bestimmt ne Pause brauchtet,
deswegen hab ich euch schlafen gelassen. Außerdem, bei dem was ihr gestern
Abend alles getrunken habt, bezweifele ich sehr stark, dass ich euch überhaupt
hätte wecken können", bemerkte Mrs. Scully, leicht amüsiert über die ganze
Situation.
"Wann musst du
losfahren? Wir sollten wegen unserem Auto wen anrufen, dann kannst du schon
bald losfahren."
"Mach dir darüber
keine Sorgen, Fox. Ich fahre in ca. fünf Minuten los. Ihr könnt hier bleiben,
solange ihr wollt. Ich schätze es wird auch etwas Zeit dauern, bis ihr an einem
Sonntag einen Abschleppdienst gefunden habt."
Ungefähr zehn Minuten
später umarmte Mrs. Scully beide zum Abschied.
Nachdem sie weggefahren war, bat Scully Mulder: "Mulder, bitte sag
mir, dass ich mich nicht schuldig fühlen soll."
Mulder drehte sich mit
einem amüsierten Blick zu Scully um. "Du brauchst dich nicht schuldig zu
fühlen. Sie ist nicht sauer, da bin ich mir ganz sicher. Wenn sie wollte, das du dich schuldig fühlst, hätte sie sich anders
verhalten." Er legte seine Hand auf ihren Rücken und schob sie ins Haus
zurück. "Komm, lass uns fragen wie lange wir auf unser Auto warten
müssen."
Nachdem Mulder aufgelegt
hatte drehte er sich zu Scully um, um ihr die schlechte Nachricht zu erzählen.
Sie stand am Küchentisch und hatte einen ganz seltsamen Gesichtsausdruck. Auf
einmal rief sie nur noch Mulder, dann drehte sie sich um und stürmte in
Richtung Badezimmer. Mulder kam hinterher und hielt ihr Haar zurück, als sie
alles ausspuckte, was sie bei ihrer 'Party' konsumiert hatten. Erschöpft setzte
sie sich auf den Badewannenrand und lächelte Mulder schwach an. "Danke."
Mulder setzte sich neben
sie und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter.
Er entschied sich ihr die
schlechte Nachricht besser gleich zu erzählen.
"Ich glaube, du
kannst dich im Moment nicht schlechter fühlen, deswegen.... Sie sagten, dass sie unser Auto abholen
können, aber dadurch, dass es mehr oder weniger kein Notfall ist, werden sie es
wahrscheinlich erst morgen abholen."
Scully stöhnte:
"Wunderbar. Möchtest du Skinner anrufen oder soll ich es tun?"
Mulder legte seinen Kopf
auf ihren und versuchte in seiner überzeugensten
Tonart zu sprechen: "Du weißt, dass er dich besser als mich leiden
kann."
"Und schon wieder
überredet!" Scully stand auf und begann im Medizinschränkchen rum zu
wühlen. Sie fand eine Zahnbürste und hielt sie Mulder hin. "Wir haben hier
immer irgendwo eine neue herumfliegen."
Mulder zeigte ihr seine
Zähne. "Willst du damit andeuten, dass ich mir meine Zähne putzen
sollte?"
Während sie ihm auch noch
die Zahnpasta hinhielt: "Ich will damit nichts andeuten, ich befehle
es!" Mit diesen Worten nahm sie ihre eigene Zahnbürste, die ihr Mutter
immer für sie aufbewahrte, und begann sich die Zähne putzen. Mulder stand
hinter ihr und sah über ihren Kopf hinweg in den Spiegel. Er schüttelte den
Kopf und begann dann ebenfalls sich die Zähne zu putzen.
Nachdem sie das getan
hatten, nahmen sie beide noch etwas mehr Aspirin und Scully ging zum Telefon,
um Skinner anzurufen. Er war nicht im Büro, so versuchte sie ihn zu Hause zu
erreichen. Sie hoffte inständig, dass sie seinen Anrufbeantworter erreichen
würde, doch gerade als sie anfing sich sicher zu fühlen hörte sie seine Stimme.
"Skinner."
"Sir, ich bin es,
Scully. Es tut mir leid, dass ich sie zu Hause anrufen musste."
Skinner unterbrach sie:
"Ist irgendetwas passiert?"
"Nein, nicht
wirklich. Nur werde ich morgen nicht zur Arbeit kommen können, genauso wenig
wie Mulder. Unser Auto ist liegen geblieben, wir sind im Moment zu Hause bei
meiner Mutter. Niemand kann das Auto bis morgen reparieren."
"Solange sie beide
bis Dienstag wieder da sind, kann der Fall bis dahin warten. Danke das sie angerufen haben."
"Es tut uns leid,
Sir."
"Kein Problem. Ich
sehe sie am Dienstag in aller Frische und pünktlich wieder." Mit diesen
Worten legte er auf und Scully atmete erleichtert auf.
Mulder sah sie mit einem
besorgten Gesichtsausdruck an. "Er war nicht sauer?"
Scully sah Mulder mit
gehobenen Augenbrauen an. "Nein. Es war irgendwie beunruhigend.... . Aber das hätten wir ja jetzt auch aus dem Weg
geschafft. Nun, sollte ich etwas zu
Essen erwähnen, oder wollen wir es sein lassen?"
Er klopfte ihr leicht auf
den Bauch. "Ich denke, das hängt ganz von dir und deinem Magen ab."
Während sie den
Kühlschrank öffnete: "Meine Eingeweide sagen mir, dass nichts von dem
Essen hier im Haus sie sonderlich anmacht."
Er späht über ihre
Schulter. "Da muss doch etwas sein, irgendwas!" Dann sah er, dass
Scully mit ihrer Beobachtung recht hatte. "Okay, was schlägst du also vor
sollen wir jetzt tun?"
Scully dachte für einen
Moment nach. "Also ich würde vorschlagen, dass wir erst einmal duschen,
und dass wir dann runter in die Stadt gehen und uns dort etwas zu Essen holen.
Wir sind nur ungefähr eine halbe Meile entfernt wenn wir durch die
Nachbarschaft hier laufen."
"Kann ich denn nicht
so gehen?" fragte Mulder, während er an seinem total zerknitterten T-Shirt
und Hose runter schaute. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar um dem wieder
etwas mehr Stand zu geben und streckte die Zunge raus.
"Nein", war die
sofortige Antwort. Scully lief die Treppe hinauf und kam wenige Minuten später
mit einer Hose, die Bill beim letzten Besuch vergessen hatte, und einem alten
Hemd von ihrem Vater wieder. Sie gab ihm die Kleidung und zeigte auf die
Dusche.
"Hast du nicht Lust
mich zu begleiten? Ich suche immer nach jemanden der mir den Rücken
schrubbt", fragte Mulder mit hochgezogenen Augenbrauen und einem frechen
Grinsen.
"Vielleicht beim
nächsten mal, Casanova. Ich brauche jetzt was zu
Essen." Mit diesen Worten drehte sich Scully um ging wieder hinauf. Mulder
guckte ihr nach und überlegte, ob er ihr nun in die Dusche folgen sollte oder
nicht. Er entschied sich ihr Antwort nicht in Frage zu
stellen, drehte sich um und ging ins Badezimmer.
Fünfundvierzig Minuten
später verließen Scully und Mulder das Haus. "Du hast den Schlüssel,
richtig?"
"Schlüssel, was ist
ein Schlüssel?" fragte Scully ausgelassen.
"Mach keinen Mist,
Frau! Ich kenne Leute, die auch Leute kennen. Es kann gut sein, dass du bald
bei Tagesanbruch einen toten Fisch vor deiner Haustür liegen hast."
"Oh wirklich? Und wie
willst du mich aufhalten, damit ich keinen weiteren Mist anstelle?"
Mulder antwortete mit
seiner besten Marlon Brando Imitation: "Ich werde ihnen ein Angebot
machen, dass sie nicht ablehnen können."
"Mulder, wenn du
sagst, dass du 'Der Pate' magst, könnte das der Anfang einer wundervollen
Freundschaft sein."
"Scully Liebling, das
ist bei weitem einer der besten Filme, den es je gab und nebenbei, wir haben
bereits eine wundervolle Freundschaft."
Scully sah ihn mit einem
strahlenden Lächeln an. "Ich weiß."
Sie gingen weiter und
ungefähr fünfzehn Minuten später standen sie vor einem lokalen Restaurant.
"Sieht gut aus."
"Yeah, meine Mutter
und ich essen hier manchmal."
Mulder öffnete ihr die Tür
und sie gingen rein. Das Essen war zwar nicht so umwerfend, doch es war
immerhin besser, als das was sie zu Hause gefunden hatten. Als Scully ihm das
erzählte, musste er lachen. "Scully, ich lebe von Eistee
und Sonnenblumenkernen. Da ist jedes andere Essen wunderbar, sogar deine
Kochkünste."
Sie verpasste ihm einen
sanften Fußtritt unter dem Tisch. "Ich schätze, dann sollte ich wohl
besser aufhören dich zu füttern, hm?"
Mulder bekam große Augen.
"Das habe ich nie gesagt. Ich nehme dich immer gerne." Er wurde rot
und korrigierte sich selbst: "Ich meine, ich nehme dein Essen immer gerne
an."
Scully tat so als hätte
sie den Versprecher nicht bemerkt und die Tatsache, dass Mulder rot anlief. Sie
rief den Ober zu sich und bestellte noch etwas Wasser. Dadurch gab sie Mulder
die Chance sich wieder zu sammeln.
Ungefähr eine Stunde
später verließen sie das Restaurant und schlugen langsam den Weg Richtung Haus
ein. Sie gingen an einem Videoverleih vorbei und Mulder hielt plötzlich an.
"Möchtest du 'Der Pate' sehen?"
"Oh ja, gerne. Ich
habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen!"
Er lehnte sich zu ihr
hinunter. "Ich schätze ich sollte dich öfters aus dem Haus holen,
hm?"
Der Verleih schloss in
fünfzehn Minuten und der Besitzer war nicht sonderlich erfreut noch so spät
zwei Kunden zu haben. Sie gingen schnell zu der richtigen Videosparte und
Mulder nahm die Kassette. Als sie zur Kasse gingen bemerkte er, wie Scully ein
weiteres Video mitnahm. "'Während du schliefst', das ist der Film mit
Sandra Bullock, richtig?"
Scully sah ihn erstaunt
an. "Ja, woher weißt du das?"
"Ich finde sie
großartig."
Scully sah ihn immer noch
zweifelnd an. "Das ist eine typische Männereigenschaft. Du magst Harrison
Ford, und ich mag die wundervolle Ms. Bullock."
Scully schüttelte ihren
Kopf. "Woher weißt du, dass ich ihn...?"
Mulder antwortete
nüchtern: "Du hast fast jeden Film von ihm zu Hause." Er legte die
Kassetten auf die Ladentheke zog seinen Brieftasche hervor und hielt ihr seinen
Ausweis unter die Nase. "Ich arbeite für das FBI, ich bin gut!"
Der Mann hinter der Kasse
war sichtlich genervt. Er fragte in einem ungeduldigen Tonfall nach der
Mitgliedskarte. Scully musste ihm erklären wer sie war und als der Mann
erkannte wessen Tochter sie war, besserte sich seine Stimmung ein wenig.
"So, sie sind also die berühmte Tochter, eh? Ihre Mutter erzählt von ihnen
immer meiner Betty." Er zeigte auf Mulder: "Und das muss der Mann
sein, der immer mit seinem Nachnamen angeredet werden möchte?"
Mulder streckte die Hand
aus und stellte sich selbst vor. Sie unterhielten sich für einen kurzen Moment
bevor sie gingen und der Besitzer sein Geschäft schloss. Scully bemerkte, dass
Mulder ungewöhnlich ruhig geworden war, besonders, weil sie ihn noch nicht mal
gebeten hatte leise zu sein. Sie hakte
sich bei ihm ein und lehnte ihren Kopf für einen Moment an seine Schulter. "Warum
bist du auf einmal so ruhig geworden?"
Er hielt ihren Arm fester
und ging weiter. "Ich werde das nie haben, Scully. Ich habe das Gefühl,
dass ich dazu bestimmt bin immer allein bleiben werde, bis ich sterbe."
Scully hatte so eine
Antwort nicht erwartet und wusste nicht, wie sie nun antworten sollte. Mulder
sprach weiter: "Ich meine, wer will denn schon einen halb verrückten,
zwanghaft neurotischen, mit paranoiden Tendenzen, der für das FBI arbeitet und UFO's und kleine graue Männchen sucht?"
"Falls es für dich
ein schwacher Trost ist für diese ganzen Gründe. Ich werde wahrscheinlich das
gleiche Schicksal haben."
Plötzlich hielt Mulder
mitten auf der Straße an und sah sie an. "Scully, jeder Mann, der auch nur
halb so viel Grips hat, würde dich auf der Stelle heiraten. Sie wären Idioten,
wenn sie es nicht täten. Scully sah ihn mit ihrem ungläubigen Blick an, den er
nur allzu gut kannte. Auf einmal bemerkte Mulder mit einem Schock, dass Scully
genauso einsam war wie er, vielleicht sogar noch mehr. Er zog sie immer mit in
die unglaublichsten Situationen hinein und dachte nie daran, was für einen
Einfluss er dadurch auf ihr Leben hatte. In diesem Moment hasste er sich mehr,
als er sich je gehasst hatte. Innerhalb fünf Jahren, hatte er ganz allein, das
Leben seiner besten Freundin zerstört.
Für einen Moment dachte
Scully, dass Mulder mitten auf der Straße umkippen würde. Sie legte eine Hand
sanft auf seine Wange. "Aber so lange du mich nicht verlässt, denke ich,
dass ich damit fertig werden kann. Denk doch nur mal daran. Ich komme bei dir
vorbei und finde dich auf deiner Veranda in deinem Schaukelstuhl, deine zwölf
Katzen fütternd und dich darüber beschwerend, dass die Sonnenblumenkerne in
deinen falschen Zähnen steckenbleiben." Sie sagte diesen letzten Satz mit
einem Lächeln in ihrem Gesicht. Mulder konnte sich nicht helfen und lächelte
zurück.
"Ja, du kommst immer
vorbei und quälst mich damit, dass ich dir ein paar schrecklich romantische
Romane vorlese, weil deine Augen schlecht sind und damit ich dich zum Doktor
für alte Menschen fahre."
"Du weißt was ich
heute morgen gesagt habe, und ich werde es noch mal
sagen: Ich denke, dass wir so ein ganz gutes Paar abgeben würden. Zwei alte
streitlustige Geisteskranke, die der Welt noch gefehlt haben."
"Scully, wie kann es
sein, dass du die einzige bist, die weiß wie man mich wieder aufmuntern
kann", fragte Mulder und legte seinen Kopf schief.
Sie legte ihren Kopf genau
auf die andere Seite und streckte ihm die Zunge raus. "Weil ich so
liebenswert bin und wer kann dem schon widerstehen?"
Für einen kurzen Moment
überlegte Mulder, Scully an sich zu ziehen und sie zu küssen, doch noch bevor
er sich entscheiden konnte drehte sie sich um, hakte sich wieder bei ihm ein
und ging weiter Richtung Haus.
Nach einiger Zeit
erreichten sie das Haus. Es war bereits schon nach elf Uhr. Sie hatten sich
Zeit gelassen und Scully hatte ihn auf eine Tour durch die Nachbarschaft
eingeladen und ihm gezeigt, wo ihre alte High School war, und wo ihre Freuden
gewohnt hatten. Als sie durch die Haustür gingen fragte Mulder: "Soll ich
den Film schon einlegen, oder wollen wir bis morgen warten?"
"Ich denke bei
solchen unerwarteten Ferien, möchte ich so lange aufbleiben wie ich will."
"Das heißt, dass ich
den Film einlegen soll, ja?"
"Lass dem Mann den Vortritt.
Ich mache schon mal Popcorn."
Während Scully in der
Küche war hörte sie, wie Mulder die Treppe rauf lief und eine Minute später
wieder runter kam. Sie überlegte, ob sie ihn frage sollte, was er da gerade
machte, doch sie entschied sich, dass es wahrscheinlich sicherer war das nicht
zu wissen. Sie brachte das Popcorn ins Wohnzimmer und fand sich wieder vor
einer riesigen Decke auf dem Boden um rundet mit vier Kopfkissen. "Du hast
doch nicht etwa vor mich zu verführen? An einem dieser Tage, könnte ich
vielleicht zustimmen und du würdest wahrscheinlich vor Schreck tot
umfallen."
Er zeigt mit seinem Finger
auf sie. "Wie könnt ihr nur solch schmutzige
Gedanken haben, Miss Scully? Mit wem hängst du denn rum, dass die so einen
schlechten Einfluss auf dich haben?"
Sie warf ein Stück Popcorn
nach ihm. "Ich glaube, ich hänge immer mit dir rum."
"Oh ja, vergib
mir.... Als wir klein waren haben Sam und ich immer solche 'Indoor-Picknicks'
veranstaltet. Normalerweise habe wir uns dann immer
alte Science-Fiction Filme bis spät in die Nacht angeguckt und dann immer auf
dem Fußboden geschlafen. Wenn es Sommer war durften wir immer so lange wach
bleiben wie wir wollten."
Sie gab ihm ein freches
Grinsen. "Verdammt. Ich hatte auf die Verführertaktik gewartet. Aber ich glaube
wir werden auch so Spaß haben."
Mulder starrte sie mit
großen Augen an. Sie setzte sich hin und stellte das Video an. Drei Stunden
später war der Film zu Ende, genauso wie das Popcorn und der Eistee. Scully legte sich auf die Kissen zurück.
"Mulder, ich muss dir recht geben. Das ist mit Abstand einer der besten
Filme die es gibt. Marlon Brando ist
perfekt."
"Und du zweifelst
immer an mir, schlimme Scully."
"Wollen wir das andere auch noch gucken?"
Er lehnte sich über den
Videorekorder. "Jetzt lass die Frau an die Reihe. Ich weigere mich den Abend zu beenden, ohne
die zweit-schönste Frau der Welt gesehen zu haben."
Unwissend fragte Scully:
"Und wer ist die schönste?"
Er sah über seine Schulter
und antwortet ganz einfach: "Du!"
Jetzt war er an der Reihe,
Scully einfach mit großen Augen liegen zu lassen. Er legte seinen Kopf auf ein
Kissen doch einen Moment später war er immer noch nicht zufrieden. "Nein,
nicht gut." Ohne zu fragen nahm er Scullys Arm, rollte sich zu ihr herüber
und legte seinen Kopf auf ihren Bauch, so dass er ohne Probleme zum Fernseher
sehen konnte.
Nachdem Scully
feststellte, dass er nirgendwo mehr hingehen würde legte sie ihren Arm über
seinen Rücken und machte es sich für den Film ebenfalls bequem. Zwei Stunden später
war der zweite Film ebenfalls zu Ende. Scully gab ein zufriedenes Zeichen von
sich. Mulder schaltete mit der Fernbedienung den Fernseher und den
Videorekorder aus, und bewegte sich aber nicht vom Fleck. Er drehte seinen Kopf
zu Scully und sah sie an. "Wenn du der Skeptiker von uns bist, wie kannst
du dann an die Liebe glauben? Die unzuverlässigste unberechenbarste instabilste
Form von Glauben?"
"Mulder, Liebe mag
vielleicht unberechenbar sein, aber es ist wahrscheinlich das glaubwürdigste
und beständigste Gefühl, dass ich je kennen gelernt habe."
"Wie kannst du dann
erklären, dass diejenigen, die wir am meisten lieben die sind, die uns am
schwersten verletzten können?"
"Wir sind so leicht
verletzlich, weil wir Liebe kennen. Menschen können durch ihr Leben gehen, ohne
jemals ein UFO oder eine paranormale Erscheinung
gesehen zu haben, und ohne durch diese Sache gequält zu werden. Eine Person, die nie liebt oder nie geliebt
wurde ist nicht vollkommen. Man kann sagen, dass Liebe die Skepsis
kontrolliert. Egal was die Skepsis einem als richtig oder falsch zeigt, die
Liebe wird am Ende doch immer die Kontrolle haben."
"Warum hast du dann
deinen Vater das letzte Mal ignoriert?"
"Ich habe ihn nicht
ignoriert, Mulder. Ich liebte ihn."
Doch er blieb hartnäckig. "Aber
warum hast du ihm das beim letzten Mal, als du ihn gesehen, hast nicht
gesagt?"
"Weil ich ihn liebe
und er wusste das."
"Also willst du
sagen, das die Liebe die einzige unbezweifelte Sache
in deiner Welt ist. Ist das für dich so eine Art von Kontrolle wenn du so
sprichst?"
"Das hört sich
irgendwie komisch an, nicht? Die Skeptikerin braucht eine Kontrolle, und diese
findet sie in einer der am meisten in Frage gestellten Art die es gibt."
"Und welche Frage
wäre das?"
"Was ist Liebe?"
"Wie würde die immer
zweifelnde rätselhafte Dr. Scully Liebe definieren?"
"Ich glaube Liebe ist
der unbedingte Wille nach einem Anderen. Der Wunsch, sein Leben für einen
Anderen zu geben, ohne zu Zweifeln, nur um zufrieden und glücklich zu sein.
Wenn man weiß, dass die andere Person einen im Stich lassen würde und du ihm
vergibst und sogar noch mehr liebst wegen seiner fehlbaren Art."
"Bist du jemals
wirklich verliebt gewesen, Scully?"
Sie sah ihn eingehend an.
"Erst einmal", sagte sie und sah ihm weiter in die Augen. "Wie
würdest du Liebe beschreiben?"
"Wenn du die Hand des
anderen hälst und du feststellst, wie sicher du dich
bei der Person neben dir fühlst. Wenn du sie fühlst, dass sie nah sind, ohne
dass du sie siehst. Wenn du der Person so vertraust, dass du dein Leben hergeben
würdest, nur um das des Anderen zu retten und wenn du feststellst, dass du ihn
mehr liebst als dein eigenes Leben."
"Ich glaube unter all
diesem weltlichen Wissen sind wir trotzdem nur ein Paar von alten
Softies."
Mulder langte nach unten
um die Decke wieder zu holen und deckte sie beide damit zu. Dann legte er
seinen Kopf wieder auf ihren Bauch und seinen Arm über ihre Hüfte. Er schloß seine Augen. "Es gibt verdammt viele schlechte
Dinge die wir seien könnten. Aber ich mag uns so wie wir sind."
Sie streichelte mit ihrer
Hand sanft Mulders Wange. "Ich auch, Mulder, ich auch."
Mulders Augen wurden
plötzlich groß. "Meine Gott, Frau, deine Hände sind ja wie Eis!" Er
nahm ihre Hand und legte sie auf seine Brust und hielt sie weiter fest.
Scully war von dieser
simplen Geste so berührt, dass sie beschloss ihre freien Tage öfter so
verbringen zu können..... .
Es fing dann alles
eigentlich ganz harmlos an. Mulder wachte ungefähr eine Stunde später auf. Er
konnte nicht schlafen, da er genau wusste wie nah er Scully war und wie weich
sie sich unter ihm anfühlte. Er hob langsam seinen Kopf und arbeitet sich dann
wieder langsam hoch, damit er neben ihr lag. Er beobachtete sie einen Moment
wie sie schlief und sah, wie ein sanftes Lächeln auf ihrem Gesicht lag. Er war
immer noch erstaunt, dass nach fünf Jahren diese wundervolle Frau immer noch
bei ihm war. Ohne zu realisieren, was er eigentlich gerade tat, streckte er
seinen Arm aus und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann wanderte
seine Hand runter bis zu ihrem Hals und hielt kurz vor dem Kragen ihres
zugeknöpften Sweaters an. Er überlegte einen Moment und öffnete dann den ersten
Knopf. Er zögerte, doch dann fuhr er fort und öffnete die nächsten vier Knöpfe.
Er stellte fest, dass ihre Haut unter dem Sweater so weich wie Seide war und
einen Moment später hatte er alle Knöpfe geöffnet. Ruhig begann er den Sweater
beiseite zu ziehen als Scully sich bewegte. Er stoppte mit seiner Hand kurz
über ihr. Doch sie rührte sich nur kurz und schlief dann weiter, sehr zur
Erleichterung von Mulder. Er schob ihr Hemd weiter zur Seite, und enthüllte
ihren niedlichen Bauch und ein Muttermal kurz über ihrem Bauchnabel. Dann zog
er den Rest zu Seite und entdeckte einen schlicht unglaublichen verlockenden Spitzen-BH. Er lehnte sich zurück und sah sie an, und
lernte jede der Kurven und Winkel der Frau neben sich auswendig.
Plötzlich öffnete Scully
die Augen und fand sich selbst halbnackt vor, während Mulder sie anstarrte. Ihr
erster Gedanke war, überraschender Weise, schnell wieder die Augen zu schließen
und wieder einzuschlafen. Doch sie zögerte und Mulder sah zu ihr auf. Er drehte
sich schnell um bevor sie seine Demütigung und Verlegenheit auf seinem Gesicht
sehen konnte. Er wartete auf die Ohrfeige die er kannte und auch verdiente,
doch er wartete vergeblich. Er merkte, wie sie sich hinter ihm bewegte. Sie
setzte sich bestimmt gerade auf und knöpfte sich den Sweater wieder zu und
wahrscheinlich überlegte sie sich schon einen Plan, wie sie ihn am Besten
umbringen könnte. An diesem Punkt hätte er seinen Tod willenlos akzeptiert, er
wartete fast schon richtig darauf. Sie fasste ihn an die Schulter und er drehte
sich langsam um. Er erwartete ihre Waffe direkt zwischen seinen Augen. Doch statt dessen fand er Scully hinter sich kniend und den
Sweater immer noch geöffnet. Er drehte sich um und kniete sich zögernd so vor
sie, dass sie nun auf gleicher Höhe waren. Ohne das Scully ein Wort sagte
streckte sie ihren Arm aus und befreite Mulder ebenfalls von seinem Shirt.
"Bist du
sicher", fragte Mulder mit bebender Stimme.
Mit zitternden Händen
streifte Scully ihren Sweater schließlich ganz ab.
"Ich habe darauf
gewartet dies zu tun. Jahrelang habe ich davon geträumt." Sie nahm seine
Hände und legte sie um ihren Rücken. Er öffnete den BH und ließ ihn von ihren
Schultern rutschen. Dann warf er ihn weg, genauso, wie den Sweater und sein
Shirt. Er legte sie sanft hin und gab ihr den Kuss an den er schon dachte ihn
ihr zu geben, seit er sie zum ersten Mal getroffen hatte. Auf einmal
betrachtete Mulder Scully mit einem verwirrten Blick. Scully sah ihn ängstlich an. "Was ist
los?"
Mit dem größten Lächeln
das Scully jemals gesehen hatte antwortete Mulder:
"Ich habe jetzt
rausgekriegt wie ich deine Frage beantworten könnte. Liebe kann wie wir
definiert werden, Scully, du und ich." Er half Scully sich aus dem Rest
ihrer Kleidung zu befreien. "Ich glaube ich habe dich geliebt seit dem Tag
an dem du geboren wurdest."
Sie zog Mulder an sich.
"Ich glaube dir, Mulder, ich glaube dir."
Als Scully am nächsten Morgen
aufwachte bemerkte sie, wie Mulder zusammen gerollt hinter ihrem Rücken lag.
Sein Arm war über ihren Bauch gelegt und sein Kopf war hinter ihrem Nacken
vergraben. Sie lächelte und drückte sich gegen ihn. Sie fühlte die Wärme seines
Körpers. Auf einmal hörte sie Mulders Stimme in ihr Ohr flüstern: "Das
dritte muss der Charme sein. Du hast dich nicht bewegt seitdem du eingeschlafen
bist." Er küsste ihren Nacken. "Deine Mutter kommt heute doch nicht
nach Hause, oder?"
"Nein, warum?"
Er bewegte seine Hände
über Scullys Körper. "Weil ich daran gedacht habe ihre Tochter zu
verführen und ich hätte es nicht so gerne, wenn sie uns wieder unterbrechen
würde."
Sie rollte sich über
Mulder. "Ich glaube, ich könnte damit leben. Abgesehen von dem, was ich
fühle", sie sah an Mulder herunter, "Du hast die Erwartungen schon
allein bei dem Gedanken der Auswirkungen übertroffen."
"Meine Frau spricht
die Wahrheit. Komm her, meine Liebe!"
The End
Ohje, okay, das hier war meine erste Übersetzung, also
schlagt mich bitte nicht allzu doll.... ;)
Veve